Gestaltung der Arbeitsbedingungen und Führungsverhalten
Gute Arbeitsbedingungen und ein gutes Führungsverhalten spielen eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden eines Menschen an seinem Arbeitsplatz. Können Beschäftigte unter gesunderhaltenden Bedingungen arbeiten, wirkt sich das auf die Leistungsbereitschaft und die Leistungsfähigkeit positiv aus. Sie gehen gerne zur Arbeit, engagieren sich und erzielen gute Arbeitsergebnisse.
Es liegt vor allem in der Verantwortung der Führungskraft, sich für gesunderhaltende Arbeitsbedingungen einzusetzen.
Als solche haben sich bewährt:
- Ausreichender eigener Handlungs- und Entscheidungsspielraum bei der Aufgabenbearbeitung
- Abwechslungsreiche Tätigkeiten, welche die Mitarbeitenden inhaltlich weder über- noch unterfordern
- Ein von den Mitarbeitenden bewältigbares Maß an Arbeitsintensität
- Ausreichendes Vertretungspersonal bei Krankheit und/oder Urlaub
- Das passende Angebot von Fortbildungs-, Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten
- Klare Regelung und Abgrenzung von Aufgaben, Zuständigkeiten und Verantwortungsbereichen
- Anerkennung für erbrachte Leistungen
- Unterstützendes und wertschätzendes Führungsverhalten
- Kollegiales, von Hilfsbereitschaft geprägtes Arbeitsklima
- Keine körperliche Gewalt und/oder keine psychische Ausgrenzung und Diskriminierung
- Ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze und Arbeitsmittel
- Arbeitsmittel von guter Qualität
- Keine gesundheitsschädigenden Belastungen durch Lärm, Hitze, Kälte, Gerüche oder Zugluft
- Begrenzte Überstunden
- Ein Schichtsystem nach arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen
- Ein sicherer Arbeitsplatz
- Gerechte Entlohnung
Gutes Führungsverhalten bedeutet in der Führungspraxis:
- Arbeitsziele setzen, kommunizieren und kontrollieren
- Arbeitstätigkeiten im Team koordinieren
- Entscheidungen treffen und dafür Verantwortung übernehmen
- Freundlichen und wertschätzenden Umgang untereinander fördern
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Bedarf unterstützen
- Mitarbeitenden Mitsprachemöglichkeiten einräumen
- Für planbare Arbeitszeiten sorgen
- Eindeutige und ausreichende Informationen geben
- Regelmäßige Teambesprechungen und Mitarbeitergespräche durchführen
- Führungsverhalten berechenbar und transparent machen
- Positive Rückmeldungen für gute geleistete Arbeit geben
- Minderleistungen einer oder eines Mitarbeitenden ansprechen
- Mitarbeitende bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes und bei betrieblichen Veränderungen von Arbeitsabläufen einbeziehen
Diese oben genannten leistungsförderlichen und gesunderhaltenden Arbeitsbedingungen können in den betrieblichen Alltag integriert werden über:
- Einen partizipativen Ansatz, der die Beschäftigten bei der Arbeitsgestaltung einbezieht
- Die gesetzlich geforderte Gefährdungsbeurteilung (§ 5 ArbSchG)
- Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM)
Nicht zuletzt kann eine gute Personalplanung und Personalentwicklung eine Über- oder Unterforderung mit negativen gesundheitlichen Folgen für die Beschäftigten verhindern. Ziel ist es, die "Passfähigkeit" zwischen den Arbeitsanforderungen und den fachlichen sowie sozialen Kompetenzen der Beschäftigten anzustreben.
Auch die Mitarbeitenden selbst tragen Verantwortung für ihre Gesundheit, zum Beispiel mit Ausgleichs- und Erholungsmöglichkeiten durch aktive Pausen oder körperliche Bewegungs- und Entspannungsübungen. Darüber hinaus können Seminarangebote zu Stressbewältigung, Zeitmanagement und Kommunikation genutzt werden.