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Abbildung kann aus Gründen des Urheberrechts nicht dargestellt werden.
Impressum
Herausgegeben von: |
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) Glinkastraße 40 10117 Berlin Telefon: 030 13001-0 (Zentrale) E-Mail: info@dguv.de Internet: www.dguv.de |
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Sachgebiet Veränderung der Arbeitskulturen des Fachbereichs Gesundheit im Betrieb der DGUV |
Ausgabe: |
Juni 2022 |
Satz und Layout: |
Atelier Hauer + Dörfler, Berlin |
Bildnachweis: |
Illustrationen: Michael Hüter |
Copyright: |
Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Die Vervielfältigung, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung gestattet. |
Bezug: |
Bei Ihrem zuständigen Unfallversicherungsträger oder unter www.dguv.de/publikationen Webcode: p206039 |
Reden ist das A und O – damit alle im Unternehmen sicher und gesund arbeiten können.
Feedback geben und nehmen
Gutes Feedback ist der Schlüssel dazu, um gemeinsam immer besser zu werden. Wechselseitiges und wertschätzendes Feedback verstärkt positives Verhalten und zeigt Entwicklungsmöglichkeiten auf. Probleme können frühzeitig gelöst werden.
In dieser Handlungshilfe finden Sie Hilfestellungen, wie Sie Anerkennung glaubwürdig zum Ausdruck bringen und wie Sie auch kritische Aspekte ansprechen, sodass diese als Lernimpuls und nicht als persönlicher Angriff aufgenommen werden.
Was bringt Feedback?
Feedback bietet eine wertvolle Orientierung im Alltag. Wir erfahren, wie unser Verhalten auf andere wirkt und welche Konsequenzen damit verbunden sind. Feedback erhellt blinde Flecken im persönlichen Verhalten und so kann das eigene Verhalten gezielter im Sinne der gemeinsamen Ziele gesteuert werden.
Vorgesetzte zeigen durch Feedback zum Beispiel, was ihnen wichtig ist und was sie von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erwarten. Das gegenseitige Feedback im Alltag ist eine wichtige
Ressource, die dabei hilft, sich an gemeinsame Ziele und Standards zu erinnern – auch in Bezug auf Sicherheit und Gesundheit. Schließlich ist nicht alles sofort offensichtlich und Menschen machen Fehler. Mithilfe von Rückmeldungen im Team sieht man mehr. Respektvolle Beziehungen sind eine wichtige Basis dafür.
Positives Feedback
Positives Feedback hilft, gewünschtes Verhalten zu verstärken. Ein Teammitglied meldet eine Unregelmäßigkeit und bekommt eine positive Rückmeldung von seiner direkten Führungskraft. Wichtig beim positiven Feedback ist, dass es nicht als unglaubwürdiges Schulterklopfen wahrgenommen wird. Beschäftigte fühlen sich dann wie ein Kind behandelt.
Besonders effektiv ist positives Feedback, wenn nicht nur eine erfreuliche Leistung oder ein Arbeitsergebnis positiv hervorgehoben wird, sondern auch gemeinsam mit den Beteiligten ergründet wird, wie diese gute Leistung entstanden ist: Was war der Schlüssel zum Erfolg? Welche (positiven) Verhaltensweisen haben dazu beigetragen?
Kritisches Feedback
Besonders anspruchsvoll sind kritische Rückmeldungen. Dies kann zum Beispiel eine Rückmeldung zu unsicherem Verhalten sein, zu Dingen, die jemand übersehen hat, oder zu kleinen Fehlern, die dem Gegenüber unterlaufen sind. Doch wie schaffen wir es, dass diese Rückmeldungen nicht als persönlicher Angriff, sondern als konstruktiv erlebt werden?
Die drei W: Wahrnehmung, Wirkung, Wunsch
Die drei W beim Geben von Feedback helfen, kritisches Feedback konstruktiv anzubringen. Kritisches Feedback sollte so konkret wie möglich sein und sich auf beobachtbares, beschreibbares Verhalten stützen. Der Trick bei den drei W ist es, kritisches Feedback in drei Schritten zu geben:
Schritt 1
Ich nehme wahr ...
Der erste Schritt besteht darin, die eigene Wahrnehmung mitzuteilen. Es geht darum, möglichst wertfreie Beschreibungen und Beobachtungen mitzuteilen: "Herr Müller, ich habe beobachtet, dass Sie heute Morgen Ihre Schutzausrüstung nicht getragen haben." "Frau Schmidt, mir ist aufgefallen, dass die Messwerte bereits zweimal unleserlich eingetragen wurden." Es geht also darum, die Situation konkret aus der eigenen Sicht in Form von Ich-Botschaften zu schildern.
Schritt 2
Das hat auf mich folgende Wirkung ...
Im zweiten Schritt geht es darum zu erläutern, welche Wirkung das beobachtbare Verhalten auf uns hat: "Ich kann das nicht gut mit ansehen, wie Sie Ihre Gesundheit gefährden. Ich mache mir dann Sorgen, dass Sie sich verletzen."
Abbildung kann aus Gründen des Urheberrechts nicht dargestellt werden.
Schritt 3
Ich würde mir für die Zukunft wünschen, dass ...
Abschließend geht es darum, konkret zu benennen, welches Verhalten man sich künftig wünschen würde: "Bitte tragen Sie in Zukunft Ihre Schutzausrüstung. Ich muss mich darauf verlassen können. Denn ich möchte, dass wir noch lange gesund zusammenarbeiten können." Bei diesem Schritt geht es darum, eine verbindliche Vereinbarung mit Beschäftigten zu treffen.
Die drei goldenen Regeln
... zum Geben von Feedback
Schritt 1
Die eigene Wahrnehmung schildern (beschreiben):
"Ich habe beobachtet, dass ..."
oder
"Mir ist aufgefallen, dass ..."
Schritt 2
Wirkung erläutern:
"Das wirkt auf mich, als ob ..."
oder
"Das hat zur Folge, dass ..."
Schritt 3
Wunsch formulieren:
"Ich würde mir wünschen, dass ..."
Tipps
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