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Impressum
Herausgegeben von:
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV)
Glinkastraße 40
10117 Berlin
Telefon: 030 13001-0 (Zentrale)
E-Mail: info@dguv.de
Internet: www.dguv.de
Sachgebiet Fertigungsgestaltung, Akustik, Lärm und Vibrationen des Fachbereichs Holz und Metall der DGUV
Ausgabe: September 2024
Satz und Layout: Atelier Hauer + Dörfler, Berlin
Druck: MAXDORNPRESSE GmbH & Co. KG, Obertshausen
Bildnachweis: Abb. 62: © marketeam GmbH – DGUV; Abb. 68: © DIN; alle weiteren Abbildungen: © BGHM
Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Die Vervielfältigung, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung gestattet.
Bezug: Bei Ihrem zuständigen Unfallversicherungsträger oder unter www.dguv.de/publikationen › Webcode: p209001
Vorwort
Diese DGUV Information befasst sich mit Handwerkzeugen, also mit Werkzeugen, die durch menschliche Kraft von Hand betätigt werden. Außerdem werden Arbeitshilfen/Arbeitsmittel beschrieben, die in Kombination mit Handwerkzeugen genutzt werden und die Arbeit sicherer und ergonomischer gestalten.
Da mit Hilfe von Handwerkzeugen hohe Kräfte und Energien erzeugt werden können, ist es für die Arbeitssicherheit, den Gesundheitsschutz und die Qualität der Arbeitsergebnisse besonders wichtig, diese Kräfte und Energien sicher zu beherrschen.
Ein bestimmungsgemäßer Gebrauch der Handwerkzeuge erhöht den Arbeitsschutz für die Anwendenden ebenso, wie die Erfahrung im Umgang mit Handwerkzeugen und deren Pflege und Instandhaltung.
Falsche Anwendung, Sorglosigkeit in der Anwendung, fehlende Übung und mangelhafte Handwerkzeuge verursachen noch immer Arbeitsunfälle, tragen zu Erkrankungen von Muskeln, Sehnen und Nerven bei und verursachen Ausfallzeiten.
In dieser DGUV Information wird eine Auswahl von Handwerkzeugen beschrieben. Sie erhalten Anregungen und Erläuterungen zur bestimmungsgemäßen Verwendung und zur Instandhaltung, zum ergonomischen Einsatz der Handwerkzeuge und – unter Berücksichtigung möglicher Gefährdungen – Hinweise und Tipps zur Beschaffung.
Diese DGUV Information richtet sich an diejenigen, die Handwerkzeuge beschaffen und bereitstellen. Alle, die mit Handwerkzeugen arbeiten, finden Tipps zum sicheren Gebrauch. Wer sich in der Ausbildung befindet oder in das Berufsleben startet, wird auf die Gefährdungen während der Nutzung der Handwerkzeuge aufmerksam gemacht. Ausbildende erhalten Informationen für ihren Ausbildungsauftrag – vom bestimmungsgemäßen, sicheren Gebrauch bis zur Pflege der Handwerkzeuge.
1 Rechtliche Aspekte, allgemeine Kriterien
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Vorgaben für die Bereitstellung und Benutzung von Arbeitsmitteln, wozu auch die Handwerkzeuge zählen, sind in der Verordnung für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Verwendung von Arbeitsmitteln (Betriebssicherheitsverordnung – BetrSichV) enthalten. Beispiele:
- Auswahl geeigneter Arbeitsmittel und deren sichere Verwendung
- für Verwendungszweck geeignete Gestaltung von Arbeits- und Fertigungsverfahren
- Qualifikation und Unterweisung der Beschäftigten
- Gebrauchstauglichkeit von Arbeitsmitteln, einschließlich der ergonomischen, alters- und alternsgerechten Gestaltung
- sicherheitsrelevante (einschließlich ergonomischer) Zusammenhänge zwischen Arbeitsplatz, Arbeitsmittel, Arbeitsverfahren, Arbeitsorganisation, Arbeitsablauf, Arbeitszeit und Arbeitsaufgabe
Die Gefährdungsbeurteilung soll gemäß der BetrSichV bereits vor der Auswahl und der Beschaffung der Arbeitsmittel begonnen werden.
Bei der Arbeit mit Handwerkzeugen können Gefährdungen vom Handwerkzeug selbst, von den zu bearbeitenden Gegenständen, der Arbeitsweise und der Arbeitsumgebung ausgehen.
Allen Texten liegen die Anforderungen der BetrSichV zugrunde.
Die Themen:
- Auswahl (Normen, Qualitätskennzeichen, Gefährdungen, ...)
- Ergonomie (Gestaltung von Handwerkzeug, Arbeitsmittel, …)
- Verwendung (Gebrauch, Arbeitsweise, Ausbildung, Übung, …)
- Instandhaltung (Prüfung, Wartung, …)
1.1 Auswahl von Handwerkzeugen
Die Arbeitsaufgabe und das zu erreichende Arbeitsziel stehen am Beginn der Auswahl geeigneter Arbeitsmittel. Mit den Erfahrungen aus der Arbeitsplanung, dem Wissen der Führungskräfte und der Beschäftigten können – unter Berücksichtigung der Arbeitssicherheit – die für eine Aufgabe erforderlichen Handwerkzeuge ausgewählt werden. Dieser Prozessschritt ist bereits Teil der Gefährdungsbeurteilung.
Manche Aufgaben und Ziele lassen eine schnelle Wahl zu. Für komplexe Arbeitsaufgaben bietet sich die Aufstellung einer Checkliste zur endgültigen Festlegung der konkreten Handwerkzeuge an:
- Kurzbeschreibung der Arbeitsaufgabe/Tätigkeit/Werkstücke
- Bezeichnung, Bauform/Ausführung und Dimension des Handwerkzeugs
- zu erfüllende Qualitätsmerkmale z. B. nach Norm, VDE oder GS-Zeichen
- spezielle Eigenschaften, z. B. geringes Gewicht, funkenarme Ausführung
- hand- und arbeitsgerechte Griffform für sicheres Halten/Führen, Ergonomie
- leichte Handhabung, einfache Anwendung, geringes Verletzungsrisiko
- erforderliches Zubehör, z. B. Verliersicherung
- Verfügbarkeit, Abfrage zu Ersatzteilversorgung und Instandsetzungsbedarf
- Verweis auf geplanten Einsatz zusätzlicher Arbeitsmittel, z. B. Schraubstock
- Hinweis au...