An Reibspindelpressen wird zwangsweise verhindert, dass sich die Spindel vom Stößel lösen kann.
Ein Schutzkorb oder eine äquivalente Einrichtung verhindert, dass bei Spindelbruch das Schwungrad herausfallen kann.
Die Mittelscheiben-Bandage wird sorgfältig gepflegt. Durch korrekte Montage/Einstellung der Bremshebel-Lüftzylinder ist eine projektierte Notbremsfunktion auch tatsächlich gegeben.
Die Anwendung von Lichtvorhängen oder Zweihandschaltungen als Sicherheitssystem für die Bedienpersonen von Reibspindelpressen ist im Allgemeinen schon wegen der langen Nachlaufzeit nicht ratsam.
Sichere rein mechanische Hebelsteuerungen mit zusätzlichem Sperrhebel an Reibspindelpressen sind wie folgt beschaffen:
- Der zusätzliche Sperrhebel kehrt durch Schwerkraft selbsttätig in seine Ausgangslage zurück.
- Damit bei vorzeitiger Freigabe des Sperrhebels die Abwärtsbewegung des Stößels unterbrochen wird, hat der Sperrhebel mehrere Aussparungen.
- Der Stößelrückfall wird mechanisch über das Einrückgestänge verhindert.
- Das Einrückgestänge kann in der ausgerückten Stellung festgestellt werden.
Sichere rein mechanische Hebelsteuerungen werden zusammen mit einer sicheren Haltebremse angewendet, die den Stößel in OT festsetzt.
Eine sichere Haltebremse an alten Reibspindelpressen weist folgende Merkmale auf:
- Der Bremsvorgang erfolgt durch Federkraft.
- Das Federsystem der Bremse ist so ausgeführt, dass der Bruch einer einzelnen Feder nicht zu einer gefahrbringenden Schließbewegung führt.
Eine sichere Betriebsbremse mit Bremshebeln an Reibspindelpressen gewährleistet Folgendes:
- Der Bremsvorgang erfolgt durch Federkraft.
- Die Bremse hat zwei mechanisch getrennt voneinander wirkende Bremshebel.
- Das Bremsmoment ist so groß, dass ein Fahren des Stößels gegen die eingefallene Bremse nicht möglich ist.
- Das Bremsmoment eines Bremshebels ist größer als das durch die Gewichtskraft von Stößel und maximaler Oberwerkzeugmasse erzeugte Moment.
Bedienseitige Sicherung des Werkzeugeinbauraums alter Kalt-Reibspindelpressen
Tabelle 9 Zulässige Handschutzmaßnahmen bei alten Kalt-Reibspindelpressen
Sicherheitssystem für die Bedienperson |
HEP |
PRA |
SWZ |
X |
X |
FV/FTSE |
X |
X |
BA |
X |
X |
BV/VTSE ohne die Funktionsweise oder ohne alle Überwachungen einer BA |
X |
X |
LV/AOPD |
X |
X |
Sicherheits-LS/AOPDDR |
- |
X |
Eine ZHS für jede an der Presse tätige Person |
X |
- |
Handhebel i. V. m. Sperrhebel (nur für Einpersonenbedienung) |
X |
- |
Schutz in der Betriebsart "Einrichten" wie beim Produktionsbetrieb (außer durch SWZ, FV/FTSE, BA) oder durch |
HEP |
PRA |
Eine Einricht-ZHS pro Zugangsseite |
X |
X |
BA: Bewegliche Abschirmungen/Schutzschirme
BV/VTSE: Bewegliche Verdeckungen/verriegelte trennende Schutzeinrichtungen
FV/FTSE: Feste Verdeckungen/feststehende trennende Schutzeinrichtungen
LV/AOPD: Lichtvorhänge/aktive opto-elektronische Schutzeinrichtung(en)
LS/AOPDDR: Laserscanner/auf diffuse Reflexion reagierende aktive opto-elektronische Schutzeinrichtungen
PRA: Pressenautomaten
PSV: Pressensicherheitsventil
SWZ: Sicheres Werkzeug/geschlossenes Werkzeug
ZHS: Zweihandschaltungen
Reibspindelpressen, die nach damals vorliegender arbeitsmittelspezifischer UVV gebaut und nie umgebaut wurden, sind nach heutigem Bewertungsmaßstab sehr wahrscheinlich unsicher.
Eine Überprüfung der Maßnahmen zur sicheren Verwendung alter Reibspindelpressen kann das Ergebnis bringen, dass zusätzliche technische Maßnahmen durchgeführt werden müssen (siehe dazu BetrSichV in Verbindung mit BekBS 1114).
Zu Schmiedepressen siehe Fachbereich AKTUELL FBHM-089 "Schmiedepressen/Schmiedehämmer".