Alle Atemschutzgeräte werden - unabhängig von ihrer Funktionsweise - nach ihren Eigenschaftsmerkmalen sowie der Charakteristik der Atemanschlüsse klassifiziert. An erster Stelle steht die Schutzklasse (PC) als sehr wichtiges Merkmal, gefolgt von der Angabe der Arbeitsschwere (W). Die darauffolgende Angabe für den Atemanschluss (RI) gibt den Abdeckungsbereich und die Art der Abdichtung wieder. Bei atemgasliefernden Atemschutzgeräten wird der benutzbare Inhalt bei Behältergeräten mit "S" (Source), gefolgt von der Literangabe, angegeben. Bei Schlauchgeräten wird das Atemgas von einer externen Quelle zugeführt und wird mit "SY" bezeichnet.
Bei Filtergeräten werden die partikelfiltrierenden Eigenschaften in fünf Effizienzklassen eingeteilt (F1 bis F5). Gasfilter werden nach dem Typ und der Prüfgaskonzentration der jeweiligen Prüfgase eingeteilt. Je nach Gasfiltertyp gibt es bis zu vier Klassen mit entsprechenden Prüfgaskonzentrationen.
Nachfolgende Spezialanwendungen werden durch erweiterte Anforderungen abgedeckt:
- Feuerwehreinsatz (FF)
- Chemische-Biologische-Radiologische-Nukleare Gefährdungen (CBRN)
- Maritimer Einsatz (MA)
- Bergbau (MN)
- Strahlarbeiten (AB)
- Schweißen (WE)
- Flucht (ES)
Innerhalb der einzelnen Spezialanwendungen ist eine weitere Unterteilung in Klassen vorgesehen, siehe Tabelle 1. Für Spezialanwendungen geeignete Atemschutzgeräte müssen auch die Basisanforderungsklassen PC, W, RI erfüllen. Bei Fluchtgeräten entfällt die Klasse der Arbeitsschwere (W), da diese Geräte nach einem für Fluchtwege typischen Ventilationsregime abgeprüft werden.
Eine tabellarische Darstellung findet sich in Kapitel 6.1.
Tabelle 1 Übersicht der Klassifikationsfelder und deren Klassen gültig für alle Typen von Atemschutzgeräten
Klassifikation |
Klassen (Bereiche) |
Schutzklasse |
PC6a PC5 PC4 PC3 PC2 PC1b |
Klassen der Arbeitsschwere |
W4a W3 W2 W1b |
Atemanschlussklassen
- Abdeckungsbereiche (Barrieren)
|
e (über den Kopf hinaus bis hin zum gesamten Körper) d (Kopf) c (Gesicht) b (Mund und Nase) a (Mund mit verschlossener Nase) |
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T (Tight fitting - geschlossen) L (Loose fitting - offen) |
Kapazität der atemgasliefernden Geräte |
Sxxxxc SYd |
Filtereigenschaften
- Partikelfilter
- Effizienzklassen
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F5a F4 F3 F2 F1b |
Gasfilter Typen und Klassen |
verschieden Typen, aufbauend auf Prüfgasen bis zu vier Klassen entsprechend der Prüfgaskonzentration Klasse 1 ist die niedrigste |
a |
höchste |
b |
niedrigste |
c |
xxxx entspricht der Menge (in Litern) des für die Atmung zur Verfügung stehenden atembaren Gases |
d |
Y kennzeichnet Schlauchgeräte |
Darüber hinaus können Atemschutzgeräte für einen oder mehrere Spezialanwendungen klassifiziert werden, wie in Tabelle 2 oder Tabelle 3 aufgeführt.
Tabelle 2 Übersicht der Spezialanwendungen und deren Klassen gültig für alle atemgasliefernden Atemschutzgeräte
Spezialanwendungen |
Klassen |
Feuerwehreinsatz |
|
|
|
|
FF5 |
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FF4 |
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FF3 |
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FF2 |
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FF1 |
CBRN |
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- handelnde Personen, die bei unbekannter Bedrohungsumgebung zuerst am Einsatzort sind
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CBRN3 |
- handelnde Personen in bekannter Bedrohungsumgebung
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CBRN2 |
- handelnde Personen im rückwärtigen Bereich einer bekannten Bedrohungsumgebung
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CBRN1 |
Maritimer Einsatz |
|
|
MA2 |
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MA1 |
Bergbau |
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- Rettung und Brandbekämpfung
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MN3 |
- Untertage, Bereich mit explosiver Atmosphäre
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MN2 |
- Untertage, Bereich mit nicht-explosiver Atmosphäre
|
MN1 |
Strahlarbeiten |
AB |
Schweißen |
WE |
Flucht |
|
|
ES MN ta |
- Fluchtgeräte auf Schiffen
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ES MA ta |
|
ES CBRN ta |
|
ES FF ta |
|
ES ta |
a |
nominelle Gebrauchszeit in Minuten |
Die Klassifizierung von atemgasliefernden Atemschutzgeräten wird durch die entsprechende Kombination der in Tabelle 1 und Tabelle 2 gezeigten Klassen bestimmt und in der nachfolgenden Reihenfolge gelistet: Schutzklasse, Klasse der Arbeitsschwere, Atemanschlussklasse, Kapazitätsklasse des atemgasliefernden Atemschutzgerätes und ggf. Klassen der Spezialanwendung.
Ein Beispiel einer typischen Klassifizierung ist: PC5 W3 cT S1500 FF4 |
Jedes Atemschutzgerät wird entsprechend seiner Eigenschaften klassifiziert und gekennzeichnet. Aus dieser Kennzeichnung ist unmittelbar abzulesen, welchen Schutzumfang das Atemschutzgerät bietet (im Beispiel PC5), welche Arbeitsschwere unterstützt wird (W3), um welchen Atemanschluss es sich handelt (cT= Vollmaske, geschlossen), welche Menge verfügbaren Atemgases zur Verfügung steht (im Beispiel 1.500 Liter) und dass dieses Atemschutzgerät geeignet ist, bei der Feuerwehr im Innenangriff eingesetzt zu werden (Spezialanwendungen FF4 Innenangriff Typ R1).
Multifunktionale atemgasliefernde Atemschutzgeräte haben für jede Funktion eine eigenständige Klassifizierung. Zum Beispiel eine Klassifizierung als ein Atemschutzgerät der Klasse SY und eine weitere als Atemschutzgerät der Klasse Sxxxx.
Tabelle 3 Übersicht der Spezialanwendungen und deren Klassen gültig für alle filtrierenden Atemschutzgeräte
Spezialanwendungen |
Klassen |
Feuerwehreinsatz |
|
|
FF2 |
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