Zu den weiteren Schutzmaßnahmen zählen alle technischen und organisatorischen Maßnahmen, die dazu geeignet sind, die Schutzfunktion und Stabilität der Verpackungen aufrecht zu erhalten. Dazu gehören:

  • Vermeidung Kontamination

    Während der Lagerung dürfen an der Außenseite von Verpackungen keine gefährlichen Anhaftungen oder Produktrückstände vorhanden sein, da sonst das Lagerpersonal gefährdet oder die mechanische Belastbarkeit, z. B. durch Korrosion, vermindert würde.

  • Ausrichtung der Verpackung

    Wenn Verpackungen mit Ausrichtungspfeilen gekennzeichnet sind, müssen die Verpackungen in Übereinstimmung mit diesen Kennzeichnungen ausgerichtet werden. Auf diese Weise wird vermieden, dass Verschlüsse, Lüftungseinrichtungen oder Dichtungsmaterialien dauerhaft mit Flüssigkeiten beaufschlagt werden, wodurch die Verpackungen undicht werden könnten.

    Abbildung 4: Ausrichtungspfeile (der rechteckige Rahmen ist optional)

  • Begrenzung der Lagerdauer

    Durch physikalische oder chemische Alterung können die schützenden Eigenschaften insbesondere der Verpackungswerkstoffe Kunststoff, Pappe und Papier über die Zeit erheblich beeinträchtigt werden. Zur Vermeidung von Leckagen ist eine maximale Lagerdauer festzulegen.

    Die zulässige Verwendungsdauer für Fässer und Kanister aus Kunststoff, starre Kunststoff-IBC[1] und Kombinations-IBC mit Kunststoff-Innenbehälter beträgt nach den Anforderungen an die Beförderung gefährlicher Güter maximal fünf Jahre, es sei denn, wegen der Art des zu befördernden Stoffes ist eine kürzere Verwendungsdauer vorgeschrieben (z. B. bei Flusssäure). Das Herstellungsjahr einer bauartgeprüften Verpackung kann über die UN-Kennzeichnung der Verpackungen ermittelt werden. Kanister und Fässer aus Kunststoff tragen zusätzlich die in der Abbildung 5 dargestellte "Kunststoffuhr" (Datum der Herstellung).

    Abbildung 5: "Kunststoffuhr" auf dem Boden eines Kraftstoffkanisters

  • Licht-, UV-Schutz sowie Temperatur

    Die zu lagernden Produkte sind vor direkter Sonnen- oder UV-Bestrahlung durch Schutzdächer, Sonnenlamellen oder getöntes Fensterglas zu schützen, wenn neben der Reduzierung der Verwendungsdauer von Kunststoff-, Papp- und Papierverpackungen durch Versprödung auch das Produkt seine Eigenschaften aufgrund intensiver Sonnenlichteinwirkung und UV- und Wärmestrahlung verändern kann. Hier ist vor allem das Austrocknen von Phlegmatisierungsmitteln, die Peroxidbildung bei Ethern oder das Auslösen einer Zersetzung bei thermisch instabilen Produkten zu erwähnen.

    Temperaturschwankungen können Auswirkungen auf das Verpackungsmaterial haben und z. B. zu Versprödung, Erweichung, Druckanstieg, Ausfrieren führen.

  • Schutz vor Feuchtigkeit

    Feuchtigkeit kann Korrosion und Schimmelbildung verursachen, die die mechanische Belastbarkeit der Verpackung vermindert. Es sind entsprechende Maßnahmen einzuleiten, um das Eindringen von Niederschlagswasser oder die Bildung einer hohen Luftfeuchtigkeit zu verhindern.

  • Vermeidung mechanischer Beschädigungen

    Beim Transportieren, Ein-, Auslagern oder bei der manuellen Handhabung ist stets darauf zu achten, dass die Verpackungen, z. B. durch Herunterfallen, Quetschen oder Anfahren, nicht beschädigt werden.

[1] Intermediate Bulk Container.

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