Licht ist essenziell für den Sehvorgang, bewirkt aber noch mehr. Es beeinflusst den biologischen Rhythmus, den Schlaf, wichtige Körperfunktionen und das Wohlbefinden. Licht hat immer visuelle und nichtvisuelle Wirkungen.
Eine wesentliche nichtvisuelle Wirkung des sichtbaren Lichts, das auf die Netzhaut trifft, ist die Beeinflussung des Tag-Nacht-Rhythmus (sog. "innere Uhr") sowie der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. Neben dem Sonnenlicht spielen die künstliche Umgebungsbeleuchtung und das Licht aus Lichtquellen wie Bildschirm, Tablet und Smartphone eine wichtige Rolle. Die Rezeptoren in der Netzhaut reagieren auf den spektralen Anteil des Lichts, der als blaues Licht (maximale Empfindlichkeit bei Wellenlänge ca. 490 nm) wahrgenommen wird, so dass hierdurch abends das Einschlafen verzögert und der Tag-Nacht-Rhythmus verschoben werden kann.
Die Blaulichtemission von Computer-Bildschirmen und mobilen Endgeräten ist zwar im Vergleich zum Sonnenlicht gering, kann jedoch unsere innere Uhr gerade am Abend stören. Aus diesem Grund sollte möglichst auf solche Arbeitsmittel zwei Stunden vor dem Schlafengehen verzichtet werden. Sofern am Abend elektronische Endgeräte genutzt werden, sollten spezielle Blaulichtfilterprogramme zugeschaltet werden. Diese Programme sorgen für eine automatische Anpassung der Farbtemperatur und der Helligkeit in Zeiten, in denen ein hoher Blaulichtanteil vermieden werden sollte.
Während die nichtvisuelle Wirkung des von Bildschirmen emittierten Blaulichtanteils unstrittig ist, gibt es keinerlei gesicherte Hinweise auf eine direkte Schädigung der Augen (z. B. Netzhautschädigung oder Makuladegeneration) durch das Licht im blauen Wellenlängenbereich aus Bildschirmen. Untersuchungen ergaben, dass sämtliche Bildschirme, selbst Industriebildschirme, hinsichtlich einer solchen Blaulichtgefährdung (blue light hazard) völlig unproblematisch sind (siehe Factsheet VBG "Gefährden LED-hinterleuchtete Bildschirme die Augen?)."
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Tipps zur ergonomischen Informationsdarstellung und Handlungsumsetzung |
Leitsatz: Daten müssen zur Wahrnehmung für die Aufgabenbearbeitung zugänglich und aufbereitet sein:
- Klare Struktur der Informationen
Visuelle Darstellung:
- Vermeiden erhöhter Anforderungen an die Hell-Dunkel-Adaptation durch ausgewogene Leuchtdichteverteilung
- Positivdarstellung der Anzeigen vorbeugend gegen störende Spiegelungen und unnötig hoher Beanspruchung durch Adaptation
- Berücksichtigung des menschlichen Sehraumes und Aufgaben bei der Farbgestaltung: zuverlässige Tiefenwahrnehmung aller Farben innerhalb 19° Winkelabweichung von der Sehachse
- Zum Erkennen und Unterscheiden von Farben auf ausreichende Helligkeit der Darstellung und Unterschiede im Farbspektrum und/oder Intensität achten
- Vermeiden erhöhter Anforderungen an die Akkommodation möglichst durch ähnliche Entfernungen von Bildschirmanzeigen und anderen Medien zur Informationsdarstellung; alternativ: Strukturierung der Anzeigen nach Priorität
- Abheben relevanter Figuren und Signale vom Hintergrund (Untergrund, Rauschen, unwichtiger Informationen) durch Form, Farbe, Dauer, Zeitcharakteristiken und Bewegung
- Gliederung in Bereiche durch Markieren von Veränderung und Wechsel z. B. in Textur und Farbqualität
Auditive Darstellung:
- Beachtung des zulässigen Schalldruckpegels z. B. bei andauernd hohen Anforderungen an die Konzentration unterhalb von 55 dB(A)
- Zur Vermeidung von Störungen möglichst nicht akustisch informieren
- Gleichzeitige Verarbeitung mehrerer Töne mit geringen Frequenzunterschieden vermeiden
Leitsatz: Daten müssen zur Informationsumsetzung für die Aufgabenbearbeitung zugänglich und aufbereitet sein:
Begrenzte Aufnahmekapazität des Kurzzeitgedächtnisses berücksichtigen:
- Informationen solange darstellen, bis ihre Verarbeitung abgeschlossen werden kann
- Gängige Elemente der Umgangs- oder Fachsprache oder bekannte graphische Darstellungen nutzen
- Informationsdarstellung konform zur Reihenfolge der Datenverarbeitung
- Gleiche chronologische Wiedergabe von Informationen wie bei der Speicherung
- Zum erleichterten Wiedererkennen von Informationen alternative Zugangswege vorhalten und Unterschiede deutlich darstellen
Wissensgenerierung aus dem Langzeitgedächtnis erleichtern:
- Zur Aufnahme des Wissens über den erreichten Zustand der Aufgabenbearbeitung vom Kurzzeit-in das Langzeitgedächtnis müssen die Informationen an vorhandene Wissenseinheiten anknüpfen
- Bevorzugt bekannte Informationen (Begriffe, Abkürzungen etc.) z. B. aus der Fachsprache verwenden
- Abkürzungen und Kodierungen sprechbar machen
- Anzeigen zur Auswahl von Informationen bzw. möglichen Eingaben anbieten
- Zusatzinformationen und Hilfesysteme zur Entlastung des Langzeitgedächtnisses zur Verfügung stellen
- Merkmale zur Unterscheidung von Informationen am Anfang oder Ende einer Zeichenfolge platzieren
Umsetzung von Handlungen fördern:
- Ansteuerung der Eingabemittel mit unmittelbarer Reaktion auf dem Ausgabegerät (z. B. Bildschirm) gewährleisten
- Anzeigen-Stellteil-Kompatibilität beachten
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