Gesundheitswirkung von Beleuchtung am Arbeitsplatz
Licht beeinflusst die Beschäftigten auf vielfältige Weise. Es hat nicht nur Bedeutung für das Sehen, sondern ebenso Einfluss auf biologische Vorgänge im Körper und damit auf das Wohlbefinden und die Gesundheit. Daher ist nicht nur gutes Sehen am Arbeitsplatz entscheidend. Neue Erkenntnisse im Bereich der biologischen Auswirkungen von Licht werden von immer mehr Unternehmen genutzt, um mittels moderner Beleuchtungssysteme auch die nichtvisuelle Gesundheit der Beschäftigten zu berücksichtigen.
Nichtvisuelle Wirkungen von Licht
Bisherige Normen und Richtlinien zur Beleuchtung am Arbeitsplatz wurden lange Zeit als ausreichend für eine gute und gesundheitsfördernde Lichtqualität angesehen. Die Anforderungen orientierten sich dabei insbesondere an den Faktoren Produktivität und Arbeitssicherheit – und damit ausschließlich an visuellen Anforderungen. Festgelegt sind in den Regelwerken unter anderem Beleuchtungsstärke, räumliche Verteilung des Lichtes, Blendungsbegrenzung und Farbwiedergabe. Und in der Tat werden bei Einhaltung der derzeitigen Normen und Richtlinien in den Betrieben ausreichend gute Sehverhältnisse erreicht. Experten sehen aber Handlungsbedarf, um auch andere Faktoren des Sehens stärker als bislang in den einschlägigen Arbeitsschutzregelwerken wie der DIN EN 12461 „Licht und Beleuchtung – Beleuchtung von Arbeitsstätten“ zu berücksichtigen. Insbesondere die nichtvisuellen und biologischen Lichtwirkungen, also der Einfluss von Licht auf den biologischen Rhythmus, den Schlaf und wichtige Körperfunktionen. Auch die Steigerung des Wachheitsgrades oder saisonal auftretende Depressionen zählen hierzu.
Schlafstörungen bei älteren Beschäftigten
Ganz besonders kritisch sind die nichtvisuellen Lichtwirkungen auf ältere Beschäftigte zu bewerten, daher sollten die Unternehmen gerade auf diese Personengruppe besondere Rücksicht nehmen. Denn durch die Veränderung seiner Intensität und Farbe trägt insbesondere das über das Auge einfallende Tageslicht zur Synchronisation der inneren Uhr des Menschen bei. Nichtvisuelle Wirkungen werden vorwiegend durch den kurzwelligen blauen Bereich des Lichtspektrums angeregt. Dies ist aber zugleich der Spektralbereich, der mit zunehmendem Alter infolge Vergilbung und Trübung der Augenlinse stark beeinträchtigt wird. Die Synchronisation der inneren Uhr mit Licht wird damit ebenfalls eingeschränkt und kann, gerade bei älteren Menschen, zu Schlafstörungen und Gesundheitsproblemen führen.
Technische Infrastruktur für optimale Lichtwirkung
Biologische Wirkungen von Licht ergeben sich mit höheren Beleuchtungsstärken, höherem Blauanteil im Licht, großflächigen Leuchten sowie zeitlich verändertem Licht. Die technischen Möglichkeiten zur Berücksichtigung von nichtvisuellen Lichtwirkungen, mit denen man Lichtfarbe, Lichtrichtung und Lichtverteilung im Laufe eines Arbeitstages verändern kann, sind zu einem Großteil bereits vorhanden. Unternehmen sollten sich zunächst einmal für großflächige Leuchten und große Fensterflächen entscheiden. Farb- und helligkeitsveränderliche Leuchten, Steuertechnik und Sensorik bieten darüber hinaus viele Möglichkeiten. So ist es heute etwa möglich, die künstliche Beleuchtung gemeinsam mit dem Tageslicht im Raum zu steuern und variabel zu gestalten.
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