Gewinnbringende Verknüpfung von Arbeitsschutz und BGF

Arbeitsschutz und Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) sind zentrale Säulen eines gesunden und produktiven Arbeitsumfelds. Während der Arbeitsschutz gesetzliche Vorgaben zur Unfallverhütung und Arbeitssicherheit umfasst, konzentriert sich die BGF auf freiwillige Maßnahmen zur Förderung der physischen und psychischen Gesundheit der Beschäftigten.
Ganzheitliche Gesundheitsstrategie
Eine strategische Verknüpfung beider Bereiche zu einer ganzheitlichen Gesundheitsstrategie bringt nicht nur gesundheitliche Vorteile, sondern auch wirtschaftliche Potenziale mit sich. Laut iga.Report 40 ergibt sich ein quantitativer Nutzen von betrieblicher Gesundheitsförderung und Prävention mit einem mittleren Return-on-Investment von 1:2,7.
Ansätze verknüpfen
Ein integrativer Ansatz von Arbeitsschutz und BGF ermöglicht eine ganzheitliche Prävention. Unternehmen, die beide Ansätze verknüpfen, profitieren von einer nachhaltig gesunden Belegschaft und einer positiven Unternehmenskultur. So kann beispielsweise die ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen sowohl zur Unfallvermeidung als auch zur Reduzierung von Muskel-Skelett-Erkrankungen beitragen. Eine Regelkommunikation ergänzt diesen Ansatz und steigert das Bewusstsein für gesundheitsbewusstes Verhalten am Arbeitsplatz.
Fehlzeiten senken
Die sinnvolle Verknüpfung von Arbeitsschutz und BGF führt zu einer geringeren Krankheitsquote und einer erhöhten Leistungsfähigkeit der Beschäftigten. Mit einer gesundheitsförderlichen Unternehmenskultur können Unternehmen nicht nur Kosten reduzieren, sondern auch die Motivation und Identifikation der Belegschaft mit dem Unternehmen stärken.
Ein gesundheitsgerechtes Arbeitsumfeld ist in Zeiten von demografischem Wandel und Fachkräftemangel für viele Unternehmen und Organisationen von elementarer Bedeutung. So gaben beim Health and Work Barometer 54,2 % der befragten Schulabsolvent:innen an, dass ein gutes Lern- und Arbeitsklima als eine der wichtigsten Bedingungen für ihre zukünftige Ausbildung ansehen. Für 26,0 % ist eine gesundheitsfördernde Ausgestaltung der Rahmenbedingungen der Ausbildungsstätte von besonderer Relevanz.
Praxisbeispiele
In der Praxis gibt es zahlreiche Beispiele für die erfolgreiche Verknüpfung von Arbeitsschutz und BGF. Unternehmen können beispielsweise ergonomische Arbeitsplätze einrichten, um körperliche Belastungen zu reduzieren, und gleichzeitig Programme zur Förderung von Bewegung und Rückengesundheit anbieten.
Auch die Schulung von Führungskräften und die Schaffung einer gesundheitsförderlichen Unternehmenskultur sind wichtige Maßnahmen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten zu fördern.
Strategische Planung für eine erfolgreiche Verknüpfung
Eine erfolgreiche Verknüpfung beider Bereiche erfordert eine strategische Planung. Dazu gehören:
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Die enge Abstimmung zwischen Fachkräften für Arbeitssicherheit, Betriebsärzten und Gesundheitsmanagern sorgt für einen ganzheitlichen Ansatz.
- Mitarbeiterbeteiligung: Durch die aktive Einbindung der Belegschaft in die Gestaltung von Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen steigen die Akzeptanz und Wirksamkeit (z. B. mit Hilfe von Gesundheitszirkeln).
- Regelkommunikation: Fest verankerte und regelmäßige Kommunikation zur Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit erhöht die Sensibilität von Belegschaft und Führungskräften für Themen des Arbeitsschutzes und der BGF.
- Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM): Die Integration von Arbeitsschutz und BGF in ein BGM zur Schaffung nachhaltiger Strukturen.
- Regelmäßige Evaluation: Die Erfolgsmessung durch Kennzahlen gewährleistet eine kontinuierliche Optimierung der Maßnahmen.
Die gewinnbringende Verknüpfung von Arbeitsschutz und BGF ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen. Sie fördert nicht nur die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten, sondern steigert auch deren Leistungsfähigkeit und Motivation. Durch gezielte Maßnahmen und eine systematische Integration in das Betriebliche Gesundheitsmanagement können Unternehmen langfristig wirtschaftliche Vorteile erzielen und eine nachhaltige Unternehmenskultur etablieren.
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