Barrierenmanagement im BGM
Das Ziel ist ein niedrigschwelliger Zugang für alle Beschäftigtengruppen eines Unternehmens zu vielseitigen Angeboten, die sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit unterstützen. Diese Angebote sind entscheidend für das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der gesamten Belegschaft.
Herausforderung: Hindernisse und Barrieren im BGM
Barrieren im BGM können auf verschiedenen Ebenen auftreten:
Die Verhältnisebene stellt die Rahmenbedingungen, welche zeitliche Aspekte wie Schichtarbeit, Arbeitszeitmodelle oder Pausenregelungen, räumliche Aspekte wie Homeoffice, Arbeitswege oder die Entfernung zu den Angeboten, sowie soziale Aspekte umfassen und die stark von der Unternehmenskultur geprägt sind.
Die Verhaltensebene basiert auf der Einstellung zu den Angeboten, der Wahrnehmung des Nutzens sowie den persönlichen Wertvorstellungen in Bezug auf Gesundheit und Notwendigkeit.
Die Kombination beider Ebenen kann die Hürden zusätzlich erhöhen. Um diese Barrieren erfolgreich zu überwinden, sind diverse Strategien erforderlich:
Verhältnisebene:
- Integration in den Arbeitsalltag: Angebote sollten in den Arbeitsalltag integrierbar sein, um eine hohe Akzeptanz zu gewährleisten: Bewegte Pausen oder kurze Aktivitätsübungen zu verschiedenen Zeiten – sowohl online als auch direkt am Arbeitsplatz – sind hier besonders effektiv. Vor-Ort-Angebote sollten an verschiedene Arbeitsorte angepasst werden, um Wegezeiten zu minimieren. Die Struktur der Angebote sollte so niedrigschwellig wie möglich sein, um auch die Beschäftigten zu erreichen, die noch keine Berührungspunkte zu gesundheitsförderlichen Angeboten hatten.
- Ausbildung von Multiplikatoren: Die Ausbildung von Multiplikatoren, die als Gesundheitsbotschafter agieren, kann dabei unterstützen, Informationen über alle BGM/BGF-Maßnahmen zu verbreiten und die Belegschaft zu motivieren, aktiv an Programmen teilzunehmen. Die Auswahl der Multiplikatoren sollte gezielt erfolgen, um alle Unternehmensbereiche, einschließlich Außendienst und Produktion, abzudecken.
- Flexible Arbeitsmodelle und klare Pausenregelungen: Soweit es die Betriebsstruktur erlaubt, fördern diese Maßnahmen die Zugänglichkeit und unterstützen eine ausgewogene Work-Life-Balance
- Zielgruppe und Kommunikation: Die Kommunikation über Angebote sollte verschiedene Kanäle wie Intranet, Aushänge und persönliche Ansprachen durch Führungskräfte nutzen.
- Aufsuchende Gesundheitsförderung: Maßnahmen wie ergonomische Arbeitsplatzgestaltung oder Ausgleichsübungen direkt am Arbeitsplatz senken Hürden wie Zeitmangel und steigern die Teilnahmequote.
Die Verhaltensebene ist oft eine direkte Folge der Verhältnisebene. Ohne geeignete Angebote fällt es Beschäftigten schwerer, sich selbst zu motivieren, insbesondere wenn sie keine Eigenmotivation oder Affinität zu gesundheitsfördernden Themen haben.
Impulse im Unternehmen, z. B. in Form von Vorträgen zu Schlaf, Resilienz, Achtsamkeit oder Ernährung, können die Einstellung zu gesundheitsförderlichem Verhalten positiv beeinflussen.
Vorteile eines effektiven Barrierenmanagements
Ein offener Umgang mit Barrieren verbessert zum einen die Zugänglichkeit zu BGM-Maßnahmen und fördert zum anderen auch eine Kultur der Offenheit und Unterstützung. Dies trägt zu einer gesteigerten Motivation und einem besseren Wohlbefinden der Belegschaft bei, was wiederum die Produktivität und das Betriebsklima verbessert.
Die Überwindung dieser Barrieren ist nicht nur im Interesse der Beschäftigten, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht bedeutend: Psychisch und physisch gesunde Mitarbeitende sind produktiver, haben weniger Fehlzeiten, eine höhere Bindung zum Unternehmen und sprechen positiv von ihrem Arbeitgeber.
Fazit
Barrierenmanagement im BGM ist essenziell, um Gesundheitsförderung effektiv in den betrieblichen Alltag zu integrieren. Unternehmen sollten auf eine flexible, mitarbeiterorientierte Strategie setzen, um die Teilhabe aller Beschäftigten zu sichern und nachhaltig positive Effekte zu erzielen.
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