BGM bei „schwer erreichbaren“ Zielgruppen

Betriebliches Gesundheitsmanagement trägt zur Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Beschäftigten bei. Doch wie sollten gesundheitsförderliche Maßnahmen ausgestaltet sein, damit auch wirklich alle Beschäftigten erreicht werden?

Aktivitäten des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) und insbesondere der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) gewinnen in Zeiten von Krankenständen auf Rekordniveau weiter an Bedeutung. Die positiven Effekte solcher Maßnahmen sind, unter Berücksichtigung entsprechender Qualitätskriterien, gut erforscht und belegt.

Zielgruppenansprache

Eine der größten Herausforderungen in diesem Zusammenhang ist die erfolgreiche Ansprache schwer erreichbarer Zielgruppen. Diese Zielgruppen können z. B. aufgrund ihrer Arbeitsbedingungen, ihrer demografischen Merkmale oder ihrer Einstellungen gegenüber Gesundheitsmaßnahmen „schwer zu erreichen“ sein. Zu diesen Zielgruppen gehören u. a. Schichtarbeiter, Beschäftigte im Außendienst, ältere Arbeitnehmer:innen, Beschäftigte mit sprachlichen Barrieren und kulturellen Unterschieden oder auch niedrigqualifizierte Arbeitnehmer:innen.

Gesundheitskompetenz als wesentlicher Faktor

Dabei zeigen sich auch außerhalb der Arbeitswelt Korrelationen zwischen Prädikatoren wie sozialem Status oder Bildung und mangelnder Gesundheitskompetenz. Insbesondere die erfolgreiche Ansprache von gesundheitlich gefährdeten oder beeinträchtigten Beschäftigten innerhalb dieser Personengruppen ist von besonderer Bedeutung für den nachhaltigen Erfolg eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements, denn gesundheitsförderliche Maßnahmen können nur dann erfolgreich sein, wenn sie effektiv auf die Zielgruppe abgestimmt sind und letztendlich von den Beschäftigten auch angenommen bzw. wahrgenommen werden.

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Schwer erreichbare Zielgruppen im BGM erfolgreich ansprechen
BGM wirkt gesundheitsfördernd und kann die Arbeits- und Leistungsfähigkeit von Beschäftigten erhalten. Dabei sind häufig die Mitarbeiter mit hohem Bedarf, z.B. aufgrund schwerer körperlicher Arbeitsbedingungen, schlechtem Gesundheitsverhalten, etc. nur schwer mit Maßnahmen zu erreichen. Im Seminar erfahren Sie, wie eine zielgruppengerechte Ansprache im BGM gelingt.

Termin: Donnerstag, 18.7.2024, 10.30 Uhr

Preis: 69,00 € zzgl. MwSt.

Zur Anmeldung

Grundsätze für eine erfolgreiche Ansprache

Die zuvor aufgeführten Kategorien von Beschäftigten sollen keinesfalls stigmatisieren. In der Praxis zeigt sich jedoch häufig, dass diese Personen-/Berufsgruppen mit Maßnahmen im Rahmen eines BGM schwerer zu erreichende Zielgruppen darstellen. Um diese erfolgreich anzusprechen, sollte die Ansprache folgende Grundsätze berücksichtigen:

  • Flexibilität und Individualisierung
  • Zielgruppenspezifische Kommunikation und Information
  • Partizipation und Einbindung
  • Aufsuchende Gesundheitsförderung
  • Niederschwelligkeit
  • Nutzung von „Quick Wins“

Nachhaltige BGM-Maßnahmen

Durch den Einsatz von Best Practices wie aufsuchenden Angeboten, Gesundheitsbotschaftern und Quick Wins können Unternehmen die Akzeptanz und Motivation steigern und so Gesundheit und Wohlbefinden aller Beschäftigten fördern und langfristig von den positiven Effekten eines umfassenden BGM profitieren. Die langfristige Wirksamkeit von BGM-Maßnahmen hängt von deren Nachhaltigkeit ab. Es ist wichtig, kontinuierlich Feedback einzuholen und die Maßnahmen regelmäßig zu evaluieren und anzupassen, um deren Erfolg sicherzustellen. Dabei sollten grundsätzlich evidenzbasierte Maßnahmen bevorzugt werden.

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Der Lehrgang „Betrieblicher Gesundheitsmanager/in“ qualifiziert die Teilnehmer, das Thema Gesundheit in den Managementstrukturen eines Unternehmens fest zu verankern und vermittelt die hierfür notwendigen Strategien und Methoden. Die Teilnehmer werden befähigt, Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) mit anderen Unternehmensbereichen zu vernetzen, sodass bei allen wichtigen Unternehmensentscheidungen immer auch die gesundheitliche Perspektive berücksichtigt wird. Mehr dazu erfahren Sie hier.