BGM bei „schwer erreichbaren“ Zielgruppen

Aktivitäten des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) und insbesondere der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) gewinnen in Zeiten von Krankenständen auf Rekordniveau weiter an Bedeutung. Die positiven Effekte solcher Maßnahmen sind, unter Berücksichtigung entsprechender Qualitätskriterien, gut erforscht und belegt.
Zielgruppenansprache
Eine der größten Herausforderungen in diesem Zusammenhang ist die erfolgreiche Ansprache schwer erreichbarer Zielgruppen. Diese Zielgruppen können z. B. aufgrund ihrer Arbeitsbedingungen, ihrer demografischen Merkmale oder ihrer Einstellungen gegenüber Gesundheitsmaßnahmen „schwer zu erreichen“ sein. Zu diesen Zielgruppen gehören u. a. Schichtarbeiter, Beschäftigte im Außendienst, ältere Arbeitnehmer:innen, Beschäftigte mit sprachlichen Barrieren und kulturellen Unterschieden oder auch niedrigqualifizierte Arbeitnehmer:innen.
Gesundheitskompetenz als wesentlicher Faktor
Dabei zeigen sich auch außerhalb der Arbeitswelt Korrelationen zwischen Prädikatoren wie sozialem Status oder Bildung und mangelnder Gesundheitskompetenz. Insbesondere die erfolgreiche Ansprache von gesundheitlich gefährdeten oder beeinträchtigten Beschäftigten innerhalb dieser Personengruppen ist von besonderer Bedeutung für den nachhaltigen Erfolg eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements, denn gesundheitsförderliche Maßnahmen können nur dann erfolgreich sein, wenn sie effektiv auf die Zielgruppe abgestimmt sind und letztendlich von den Beschäftigten auch angenommen bzw. wahrgenommen werden.
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Grundsätze für eine erfolgreiche Ansprache
Die zuvor aufgeführten Kategorien von Beschäftigten sollen keinesfalls stigmatisieren. In der Praxis zeigt sich jedoch häufig, dass diese Personen-/Berufsgruppen mit Maßnahmen im Rahmen eines BGM schwerer zu erreichende Zielgruppen darstellen. Um diese erfolgreich anzusprechen, sollte die Ansprache folgende Grundsätze berücksichtigen:
- Flexibilität und Individualisierung
- Zielgruppenspezifische Kommunikation und Information
- Partizipation und Einbindung
- Aufsuchende Gesundheitsförderung
- Niederschwelligkeit
- Nutzung von „Quick Wins“
Nachhaltige BGM-Maßnahmen
Durch den Einsatz von Best Practices wie aufsuchenden Angeboten, Gesundheitsbotschaftern und Quick Wins können Unternehmen die Akzeptanz und Motivation steigern und so Gesundheit und Wohlbefinden aller Beschäftigten fördern und langfristig von den positiven Effekten eines umfassenden BGM profitieren. Die langfristige Wirksamkeit von BGM-Maßnahmen hängt von deren Nachhaltigkeit ab. Es ist wichtig, kontinuierlich Feedback einzuholen und die Maßnahmen regelmäßig zu evaluieren und anzupassen, um deren Erfolg sicherzustellen. Dabei sollten grundsätzlich evidenzbasierte Maßnahmen bevorzugt werden.
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