Lehr-Lern-Prozesse sind der Kern des Unterrichts. In keiner anderen Situation arbeitet das pädagogische Personal so eng mit den Schülerinnen und Schülern zusammen. Die Prozesse bilden den Rahmen für die systematische Kompetenzaneignung - auch zu Sicherheit und Gesundheit.
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Abb. 14
Gute Lehr-Lern-Prozesse machen Unterricht zu Erfolgserlebnissen für beide Seiten - die Lehrenden und die Lernenden.
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Rechtliche Grundlagen |
Es sind nur die Gesetze, Verordnungen, Vorschriften und Regeln aufgeführt, die den nachfolgenden Ausführungen zugrunde liegen. Zu diesem Thema gibt es weitere rechtliche Grundlagen. |
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Weitere Informationen |
Es sind nur die Informationen aufgeführt, die den nachfolgenden Ausführungen zugrunde liegen. Zu diesem Thema gibt es weitere Veröffentlichungen.
- DGUV Information 202-058 "Prävention und Gesundheitsförderung in der Schule" (bisher GUV-SI 8064)
- Referenzrahmen für Schulqualität der Länder
- Empfehlung zur Gesundheitsförderung und Prävention in der Schule. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 15.11.2012
- Richtlinie zur Sicherheit im Unterricht (RiSU). Empfehlung der Kultusministerkonferenz vom 26.02.2016
- www.sichere-schule.de
- www.hbsc-germany.de
- www.dguv-lug.de
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Folgende Faktoren sind als Ursachen für Gefährdungen von Lernenden auszumachen:
- Unprofessionelles Handeln
- Unzureichende Partizipation bei der Gestaltung der Lehr-Lern-Prozesse
- Ermüdende und zu hohe oder zu niedrige Arbeitsanforderungen
- Unzureichende Empathie des pädagogischen Personals
- Unzureichende Kohärenz
Zur Gefährdung der Gesundheit der Lehrkräfte tragen diese Aspekte bei:
- Unzureichende oder mangelnde Responsivität (Anspruchsempfindlichkeit) und Reziprozität (Gegenseitigkeit) der Lernenden
- Disziplinlosigkeit der Schülerinnen und Schüler
- Mangelnde Motivation und Leistungsbereitschaft der Lernenden
- Hohe Pflichtstundendeputate
- Unzureichende Kooperation
- Unzureichende Qualifizierung
Die Qualität der Lehr-Lern-Prozesse hängt - auch mit Blick auf die Gesundheit aller Beteiligten - maßgeblich von zwei Faktoren ab:
- Beziehungsqualität zwischen Lehrenden und Lernenden
- Passung zwischen Lernaufgabe auf der einen Seite sowie Einstellungen, Erfahrungen und Kompetenzen der Lernenden auf der anderen
Lernaufgaben sollten mit Blick auf Sicherheit und Gesundheit grundsätzlich so gestaltet sein, dass sie
- keine Unfallgefahren beinhalten sowie
- die Gesundheitskompetenz und die Resilienz der Schülerinnen und Schüler fördern.
Die nachfolgenden präventiven Maßnahmen sind dem inneren Schulbereich zuzuordnen und gehören deshalb ausschließlich zum Verantwortungsbereich des Schulhoheitsträgers. Mit einer Ausnahme sind es Empfehlungen.
Passung herstellen
Wie können Sie an Ihrer Schule Über- und Unterforderungen vermeiden? Indem Sie das pädagogische Personal anhalten, sich an den Lehrplänen und an den Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu orientieren. Zudem braucht es die Fähigkeit, Dispositionen und individuellen Besonderheiten der Lernenden Rechnung zu tragen. Wo dies gelebt wird, stimmt die Passung zwischen den gewählten Themen, Lernaufgaben, Methoden, Medien, Sozialformen und Unterrichtsstilen sowie den Kompetenzen, Erfahrungen und Einstellungen der Lernenden.
Feedback und Evaluation
Angemessene Rückmeldung zu Verhalten und Leistung ist nicht nur notwendig, um sich verbessern zu können. Sie kann zudem Ängste und Stress abbauen. Das gilt sowohl für Ihre pädagogischen Fachkräfte als auch für die Lernenden. Sie sollten darauf achten, dass beide Gruppen kontinuierlich wertschätzende Rückmeldungen geben und erhalten. Je nach Phase des Lehr-Lern-Prozesses stehen verschiedene Instrumente zur Verfügung wie formale und summative Lernstandsfeststellungen, Selbsteinschätzung der Lernenden, Feedback untereinander und durch pädagogische Fachkräfte, Unterrichts- und Lerngespräch, Selbstanalysebogen, Kompetenzraster, Fragebögen, Ketteninterview, Lerntagebuch und -berichte.
Für Transparenz und Klarheit sorgen
Transparenz trägt in Lehr-Lern-Prozessen zur Kohärenz und damit zu Sicherheit und Gesundheit bei. Schülerinnen und Schüler sollten die Erwartungen kennen, die an sie gestellt werden, beispielsweise an Kompetenzerwerb, Arbeitsweisen und Lernziele. Dies können Lehrkräfte mit besonderen Verfahren veranschaulichen und konkretisieren, unter anderem mit Lernlandschaften und Kompetenzrastern. Achten Sie in Ihren Schulen zudem darauf, dass Darstellungen und Erläuterungen für die Lernenden verständlich sind sowie Aufgaben und Anforderungen prägnant formuliert werden.
Schülerinnen und Schüler beteiligen
Aktive Partizipation der Lernenden wirkt sich positiv auf deren Wohlbefinden und psychische Gesundheit und damit auch auf ihre Leistungsbereitschaft und -fähigkeit aus. Es ist deshalb zu empfehlen, dass die Schülerinnen und Schüler Ihrer Schulen bei der Planung und Durchführung von Lehr-Lern-Prozessen so umfassend wie möglich einbezogen werden.
Selbstständiges und k...