Die hier aufgeführten Gefährdungen und Maßnahmen gelten, falls es nicht ausdrücklich anders angegeben ist, für alle Arten von DGM.
Weitere Einzelheiten dazu finden Sie in der DIN EN 869 "Sicherheitsanforderungen an Metall-Druckgießanlagen" und in der DGUV Regel 100-500, Kapitel 2.18 "Druck- und Spritzgießmaschinen".
1. Gefährdung durch Quetschen im Bereich der Druckgießform
1.1 Gefährdung durch Schließbewegung der Zugangstür
Der Zugang über die Vorderseite der Maschine in den Bereich der Druckgießform ist durch eine bewegliche trennende Schutzeinrichtung gesichert, die umgangssprachlich als Zugangstür bezeichnet wird. Das Öffnen und Schließen der Zugangstür kann manuell durch den Bediener oder die Bedienerin und kraftbetätigt mit eigenem Antrieb erfolgen.
Vorherrschend an DGM ist das kraftbetätigte Bewegen der Zugangstür. In diesem Fall besteht Verletzungsgefahr, wenn die Tür mit der Person kollidiert.
1.2 Gefährdung durch Bewegungen der Druckgießform
Beim kraftbetätigten Öffnen und Schließen der Form besteht Lebensgefahr, wenn sich Personen in diesem Bereich aufhalten.
1.3 Gefährdung durch Ganzkörperzugang
DGM können solche Abmessungen haben, dass Personen sich zwischen den geöffneten Formhälften aufhalten können, um kleinere Tätigkeiten auszuführen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass das schon bei DGM mit einem lichten vertikalen Abstand zwischen den Führungssäulen von größer als 1200 mm problemlos möglich ist.
Ein Beispiel dafür ist das Einlegen eines Kennzeichnungsstempels in die geöffnete Form durch die Bedienperson oder die Schichtleitung.
Es ist leicht vorhersehbar, dass für Personen, die sich zwischen den geöffneten Formhälften befinden, größte Gefahr besteht, wenn eine (beabsichtigte oder irrtümliche) Schließbewegung der Form erfolgt.
Die Gefährdungssituation wird auch nicht dadurch gemindert, dass die DGM stillgesetzt wird oder nicht vollständig ausgeschaltet ist und die Bedienperson den Gefahrbereich vom Bedienpult einsehen kann.
2. Thermische Gefährdungen
2.1 Gefährdungen durch Herausspritzen von geschmolzenem Metall
Spritzer geschmolzenen Metalls treten besonders häufig im Bereich der Druckgießform und der Gießkammer aus.
Im Stör- oder Fehlerfall können austretende Metallmengen relativ weit geschleudert werden und bei getroffenen Personen zu schwersten Verletzungen führen.
Mit dieser Gefährdung muss beim Druckgießen immer gerechnet werden.
2.1.1 Aus der Formtrennebene der Druckgießform
Bei Druckgießmaschinen besteht die Gefährdung, dass aus der Formtrennebene und aus der Schieberführung der Druckgießform geschmolzenes Metall hinausspritzt oder hinausfließt.
2.1.2 Gefährdungen durch den Ringspalt zwischen Gießkammer und Gießkolben (Kaltkammermaschine)
Bei Kaltkammermaschinen besteht die Gefahr, dass Metall aus dem Ringspalt zwischen Gießkammer und Gießkolben austritt.
2.1.3 Gefährdungen durch das Platzen von Gießresten (Kaltkammermaschine)
Für die Bedienpersonen bestehen an Kaltkammermaschinen Gefährdungen, wenn Gießreste platzen.
2.1.4 Gefährdungen zwischen Gießmundstück und Druckgießform (Warmkammermaschine)
Bei Warmkammermaschinen entstehen Gefährdungen zwischen Gießmundstück und Druckgießform.
2.2 Gefährdungen bei manueller Zuführung der Schmelze (Kaltkammermaschine)
Bei Kaltkammermaschinen kann die Bedienperson das schmelzflüssige Metall manuell aus einem Warmhalteofen schöpfen und in die Gießkammer füllen.
Während dieser Art der Metallzuführung besteht die Gefahr, dass durch unkontrollierte Hand- und Körperbewegungen der Bedienperson Metall in den Arbeitsbereich gelangt und bei Körperkontakt zu schweren Verbrennungen führen kann.
2.3 Gefährdungen beim Kontakt schmelzflüssigen Metalls mit Wasser, Öl oder anderen Medien
Ein Kontakt von schmelzflüssigem Metall mit Wasser, Öl oder anderen Medien - kleine Mengen reichen bereits aus - kann zu physikalischen und chemischen Reaktionen (z. B. Bränden) führen.
Dadurch werden große Mengen an schmelzflüssigem Metall ausgeworfen, sodass die Beschäftigten schwere Brandverletzungen erleiden und Sachschäden zu befürchten sind.
Wasser und Feuchtigkeit können zum Beispiel auftreten:
2.4 Gefährdungen beim Kontakt mit Anbauteilen oder Zusatzeinrichtungen, die durch den Prozess aufgeheizt werden
2.4.1 Gefährdungen durch heiße Anbauteile und Zusatzeinrichtungen
Baugruppen der DGM und Zusatzeinrichtungen, die mit schmelzflüssigem Metall in Berührung kommen, werden auf ähnliche Temperaturen wie das Gießmetall aufgeheizt.
Beim Berühren der heißen Oberflächen besteht erhebliche Verbrennungsgefahr!
2.5 Gefährdungen durch Wärmestrahlung von Öfen
Warmhalteöfen enthalten das gießfertige Metall und sind Bestandteil jeder DGM und DGA.
Je nach Bauart und Füllstand des Ofens ist eine, von der Metallschmelze verursachte, Wärmestrahlung bei der Ge...