Hat der Fahrmischer mit dem Frischbeton die Baustelle erreicht, warten eine Reihe von Tätigkeiten auf die Fahrmischerfahrerin oder den Fahrmischerfahrer mit einem hohen Gefährdungspotential für diese oder diesen selbst, aber auch für alle weiteren Beteiligten auf der Baustelle. Es beginnt mit dem Verfahren des Fahrmischers zum Entladeort, dann der Entladeprozess, das anschließende Reinigen und letztlich die Frage nach der Entsorgung des Restbetons. Die ersten Vorbereitungen zu diesen Arbeiten können bereits in der Wartezone, soweit möglich, erfolgen.

Rechtliche Grundlagen

 

Weitere Informationen
  • DGUV Information 212-016 "Warnkleidung"
  • Bausteine der BG BAU A007 A008 A067
  • Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan (SiGe-Plan)
  • Betriebsanleitung der Herstellerfirma

 

Gefährdungen
  • Erfasst werden durch den fließenden Verkehr bei Standplatz im öffentlichen Verkehrsraum während des Entladens.
  • Abrutschen und Abstürzen von den Arbeitsplätzen am Fahrmischer.
  • Lärmbelastung bei erhöhter Drehzahl der Fahrmischertrommel.
  • Eingezogen werden, Abstürzen bei der Zugabe von Zusatzmitteln und Fasern.
  • Umkippen oder Wegrutschen des Fahrzeuges auf Verkehrswegen der Baustelle wegen nicht ausreichender Tragfähigkeit.
  • Erfassen, Quetschen und Überfahren von Personen auf der Baustelle, insbesondere beim gleichzeitigen Entladevorgang mit zwei Fahrmischern.
  • Anstoßen an Gegenständen, z. B. Maschinen, Baustellensilos, Gerüsten, Bauwerksteilen beim Fahren auf der Baustelle.
  • Getroffen und gequetscht werden von Personen durch wegfliegende Teile infolge von Beschädigungen des Fahrzeuges durch Fremdkörper, z. B. Betonstähle, Werkzeuge, weitere Werkstoffe oder Bauteile.
  • Quetschen und getroffen werden, z. B. an der Auslaufschurre, am Betonkübel des Kranes, an der Betonpumpe während des Entladevorgangs am Heck des Fahrmischers und Quetschen beim Einhängen weiterer Schurren als Verlängerung.
  • Quetschgefahr beim Herunterlassen der Leiter.
  • Körperliche Belastung des Fahrpersonals von Fahrmischern beim Entleeren der Trommel.
  • Getroffen werden des Fahrpersonals von Fahrmischern aber auch des Baustellenpersonals durch Überlastung der Auslaufeinrichtungen, Schurre, Verlängerungen, Rohre.
  • Getroffen werden von herabfallenden Betonresten oder dem Kübel und seinen Teilen.
  • Quetschen oder getroffen werden durch das Absetzen, Wegziehen oder Pendeln des Betonkübels beim Krantransport.
  • Zurückspritzen des Restbetons aus dem Pumpentrichter z. B. aufgrund fehlenden Frischbetons.
  • Durch das Ansaugen von Luft im Aufgabebehälter der Betonpumpe kann es zum Ausschlagen des Endschlauches der Betonpumpe kommen. Hierdurch kann die Person am Endschlauch verletzt werden.
  • Abrutschen beim Reinigen der Auslaufschurre und beim Auf- und Absteigen auf den Tritt des Unterfahrschutzes.
  • Hautverletzungen und Reizungen der Atemwege z. B. durch Trennmittel, Frischbeton.
  • Ausrutschen infolge des Trennmittels.

Abbildung kann aus Gründen des Urheberrechts nicht dargestellt werden.

Abb. 16

Quetsch- und Scherstelle beim Einhängen der Verlängerung der Auslaufschurre

Abbildung kann aus Gründen des Urheberrechts nicht dargestellt werden.

Abb. 17

Sicherung vor Quetschgefahr an der Auslaufschurre: Entriegelung nur mit beiden Händen möglich

Diese Gefährdungen können Sie mit folgenden Maßnahmen reduzieren:

Maßnahmen
  • Unterweisen Sie Ihr Fahrpersonal von Fahrmischern auf die besonderen Gefahren beim Befahren der Baustelle mit den Fahrmischern und beim Entladevorgang des Frischbetons. Es hat

    • sich nur hinter der Absperrung zum öffentlichen Verkehr und im unmittelbaren Bereich des Fahrmischers aufzuhalten;
    • die Zugabe von z. B. Zusatzmitteln, Fasern von einem sicheren Standplatz aus durchzuführen; Knieleisten, Handläufe und Einfülltrichter sind als Standplätze ungeeignet;
    • die sichere Befahrbarkeit der Fahrwege zu erkunden;
    • darauf zu achten, dass auf der Baustelle die Fahrwege im Hinblick auf die Last und die Achslast des Fahrmischers ausreichend tragfähig sind, ggf. ist die Bauleitung darüber zu informieren, dass die Befahrbarkeit nicht gegeben ist;
    • auf die Seitenneigung und das Gefälle des Fahrweges in Bezug auf das Rutschverhalten des Fahrzeuges zu achten, um ein sicheres Befahren zu ermöglichen;
    • Informationen, z. B. bei der Bauleitung, über Schächte, Hohlräume und ggf. Beurteilung der Tragfähigkeit des Standplatzes des Fahrmischers einzuholen.
  • Stellen Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geeignete persönliche Schutzausrüstung wie Sicherheitsschuhe für die Baustelle der Kategorie ...

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