Beim Hecken- und Strauchschnitt kommen Heckenscheren mit Elektro- oder Verbrennungsmotor zum Einsatz. Die Arbeiten werden sowohl vom Erdboden aus, als auch von Arbeitsgerüsten und Hubarbeitsbühnen aus durchgeführt. Bei Fehlbedienung, Manipulationen oder Entfernen von Schutz- und Sicherheitseinrichtungen können Schnittverletzungen durch das Schnittwerkzeug, insbesondere an Händen und Oberschenkeln, die Folge sein. Ungeeignete Aufstiegsmittel können zum Teil schwere Absturzunfälle zur Folge haben. Mängel an der Zuleitung oder dem Anschlusskabel und fehlende Absicherung über Personenschutzschalter können zu gefährlichen Stromunfällen führen. Zudem kann die zum Teil hohe Lärmbelastung dieser Geräte langfristig Gehörschäden verursachen.
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Weitere Informationen |
- VSG 3.1 "Technische Arbeitsmittel" § 70
- Betriebsanleitungen der Hersteller
- SVLFG Broschüre B30 "Grünpflege im Gartenbau"
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Abb. 64 Sichere Kabelführung
Beim Hecken- und Strauchschnitt können folgende Gefährdungen auftreten:
- Schnittverletzungen durch das Schnittwerkzeug (insbesondere an Händen und Beinen)
- Verletzungen durch Absturz bei Verwendung ungeeigneter Aufstiegshilfen (insbesondere bei unzulässiger Arbeit auf der Leiter)
- Verletzungen durch Stromwirkung (Stromschlag)
- Verletzungen durch nachlaufende Arbeitswerkzeuge, z. B. bei Störungsbeseitigung
- Gehörschädigung durch Lärm
- Stichverletzungen bei Arbeit an dornigen Hecken und Sträuchern
- Augenverletzungen durch frische Schnittstellen an Ästen oder Zweigen
- Verletzungen durch zurückschnellende Zweige
Stellen Sie sicher, dass, abhängig von der Gefährdungsbeurteilung, gegen diese und weitere mögliche Gefährdungen folgende Maßnahmen getroffen werden:
Beachten Sie zunächst die allgemeinen Hinweise in Kapitel 3.4! |
Auswahl und sicherer Zustand der Maschine
- Heckenscheren auswählen, die dem Stand der Technik entsprechen (z. B. "Zweihandschaltung", "Sicherheitsschnittgarnitur").
- Personenschutzschalter beim Einsatz von Heckenscheren mit Elektromotor verwenden.
- Beim Einsatz von Heckenscheren mit Elektromotor Hilfseinrichtungen verwenden, die eine sichere Kabelführung außerhalb des eigentlichen Arbeitsbereiches ermöglichen. (s. Abb. 64)
- Für die Arbeitsbereiche im Freien geeignete Leitungsroller (Kabeltrommeln) und Verlängerungsleitungen verwenden (mindestens IP 54).
Betrieb der Maschine
- Die Arbeitskleidung der Bedienpersonen ist eng anliegend, Schutzhandschuhe haben Bündchen. Die Bedienperson trägt keinen Schmuck, der eine Gefährdung darstellt (z. B. Ringe, Armbänder).
- Bedienpersonen mit langen Haaren tragen diese nicht offen oder schützen diese durch Tragen einer geeigneten Kopfbedeckung.
- Es wird von sicheren Standplätzen aus gearbeitet. Dies sind z. B. Arbeitsgerüste oder Hubarbeitsbühnen. Leitern sind nicht geeignet, da Heckenscheren ein beidhändiges Führen und Bedienen erfordern und dadurch kein sicherer Stand gewährleistet ist. Eine Alternative kann der Einsatz einer Teleskopheckenschere sein. (s. Abb. 65 und 66)
- Während des Betriebes der Heckenschere wird kein Schnittgut mit den Händen entfernt (z. B. auf der Heckenkrone).
- Beim Standortwechsel wird die Heckenschere nur mit stillstehender Schneidvorrichtung getragen.
- Beim Transport wird die Heckenschere nur an den vorgesehenen Griffen getragen.
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Abb. 65 Teleskopheckenschere beim seitlichen Schnitt
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Abb. 66 Teleskopheckenschere beim Dachschnitt
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Abb. 67 Ergonomisch vorteilhaft: Heckenschere mit rückentragbarem Akku
Persönliche Schutzausrüstungen
Sorgen Sie dafür, dass die erforderliche persönliche Schutzausrüstung gemäß der Angaben aus der Bedienungsanleitung des Herstellers zur Verfügung steht, sich in einem einwandfreien Zustand befindet und vollständig getragen wird. Dieses können folgende Schutzausrüstungen sein:
- Gehörschutz
- Augenschutz/Gesichtsschutz
- Schutzhandschuhe mit Bündchen
- Sicherheitsschuhen
- Wetterschutzkleidung
- gegebenenfalls Warnkleidung (bei Arbeiten im Verkehrsraum)
Abb. 68 Hosen mit Schnittschutzprotektoren für den Heckenschnitt