Im Hochfrequenzbereich (Telekommunikations- und Rundfunkanlagen und -geräte) können die Wirkungen der elektrischen und magnetischen Strahlung kaum auseinandergehalten werden.

Die Eindringtiefen hochfrequenter Strahlung in den menschlichen Körper sind frequenzabhängig unterschiedlich. Sie liegen im Bereich von Radiowellen größenordnungsmäßig bei 10–30 cm, bei Mobilfunkfrequenzen nur bei wenigen Zentimetern. Wie viel Energie vom menschlichen Körper aufgenommen wird, ist stark von der Frequenz und der Größe des Organismus abhängig, weil dabei Resonanzeffekte eine wesentliche Rolle spielen. Erwachsene nehmen besonders viel Energie aus UKW-Strahlung auf, Kinder aus den für Fernsehsignale genutzten Frequenzen. Daher sind auch Tierversuche in diesem Bereich schlecht übertragbar, weil Resonanzfrequenzen z. B. für Mäuse ganz anders liegen als für Menschen.

Hochfrequente elektromagnetische Strahlung erzeugt im menschlichen Körper vor allem Wärme, weil körpereigene Wassermoleküle zu schnellen Schwingungen angeregt werden und so Reibungswärme freigesetzt wird (Prinzip des Mikrowellengarens). Länger andauernde Überwärmung kann Nervensystem und Stoffwechselprozesse stören und empfindliche Strukturen gefährden, z. B. die Augen oder ein ungeborenes Kind im Mutterleib. Allerdings geschieht das erst bei hohen, relativ gut zu bestimmenden Feldstärken. Ausschlaggebend ist die "Spezifische Absorptionsrate" (SAR) als Maß für die vom Körper aufgenommene Energie. Sie wird gemessen in Leistung (Energie pro Zeiteinheit), die pro Kilogramm Gewebe absorbiert wird.

Damit es nicht zu einer gesundheitsschädlichen Überwärmung des Körpers kommt, wird nach internationalem Expertenübereinkommen die Einhaltung folgender SAR-Werte empfohlen (jeweils gemittelt über 10 g Körpergewebe):

  • Gesamtkörper: 0,08 W/kg,
  • Teilkörperbereich Kopf und Rumpf: 2 W/kg,
  • Teilkörperbereich Extremitäten: 4 W/kg.

Umstritten und nicht ausreichend wissenschaftlich geklärt sind mögliche Wirkungen von HF-Feldern im menschlichen Organismus unterhalb der Auslöseschwelle für thermische Effekte (s. u.).

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