In jeder Organisation finden Prozesse zur Energiebereitstellung, Energieumwandlung, Energieverteilung und Energienutzung statt. I. d. R. fehlt es hier an Transparenz und diese Energieprozessabläufe sind nicht allen interessierten Parteien der Organisation bekannt. Deshalb empfiehlt es sich, mit Beginn der Arbeit im EM sämtliche Prozessabläufe und die dabei beteiligten wesentlichen Anlagenkomponenten zu erfassen und zu dokumentieren.

Dies kann z. B. in Form von sog. Energieflussbildern realisiert werden. Diese zeigen die Energieströme von der Beschaffung über die Umwandlung (z. B. in Heizkesseln) sowie die Verteilung und Nutzung innerhalb der Liegenschaft oder in einzelnen Produktionsabschnitten detailliert auf. Diese Dokumentation ist Grundlage für die Analyse der Energieeffizienz, des Energieeinsatzes und des Energieverbrauchs im Rahmen des Energiemanagements (vgl. Abb. 2). Die Energieflussbilder müssen ständig aktuell gehalten werden.

Abb. 2: Beispielhafte Darstellung der Energiebereitstellung und Verteilung einer Hochschule. Zusätzlich sind die Zählermessstellen für das Energieverbrauchs-Monitoring eingetragen[1]

In Abb. 2 werden die energietechnischen Zusammenhänge zwischen den einzelnen Energieumwandlungsstufen und den verschiedenen Energieträgern visualisiert. Links sind hier die Energieversorgungsbezugszähler für alle Energieträger zu sehen. Weiter nach rechts kann für jeden Energieträger der Lauf der Energieumwandlung und -weiterleitung in die Gebäude mit farblich unterschiedlichen Linien nachverfolgt werden (s. Legende zu Abb. 2). Wie aus Abb. 2 zu erkennen ist, erfolgt die Wärmeversorgung zentral über 2 Heizkessel und 2 Blockheizkraftwerke (BHKW). Als Besonderheit wird hier zudem mit der Abwärme aus den BHKW eine Absorptionskältemaschine angetrieben, deren Kälteproduktion ebenfalls an die Gebäude verteilt wird.

[1] Quelle: Hochschule Offenburg

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