Kurzbeschreibung

Checkliste zur Überprüfung, inwiefern eine Person die notwendigen Qualifikationen als Gesundheitsmanager erfüllt.

Vorbemerkung

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) umfasst die Gestaltung, Lenkung und Entwicklung betrieblicher Strukturen und Prozesse, um Arbeit, Organisation und Verhalten am Arbeitsplatz gesundheitsförderlich zu gestalten.[1] BGM ist vielseitig und interdisziplinär und bedarf deshalb eines qualifizierten Personals. Ein systematisches sowie nachhaltiges BGM sollte (mindestens) die 3 Säulen "Arbeitsschutz", "Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)" sowie "Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)" beinhalten. Der Kernnutzen von BGM lässt sich als strategischer Faktor im Wettbewerb beschreiben und umfasst dabei rechtliche (Pflichterfüllung Arbeitsschutz), wirtschaftliche (Produktivitätssteigerung), demografische (Erhalt und Förderung der Arbeitsfähigkeit) sowie soziale Aspekte (soziale Verantwortung und Attraktivitätssteigerung). Dem Gesundheitsmanager obliegt im BGM die Prozessverantwortung (Entwicklung, Implementierung und Koordination), die Ergebnisverantwortung hingegen obliegt der Geschäftsführung sowie jedem einzelnen Mitarbeiter.

Die folgende Checkliste soll einen Überblick geben, welche allgemeinen Aufgaben zum Anforderungsprofil eines Gesundheitsmanagers zählen und welche fachlichen, methodischen und sozialen/persönlichen Faktoren für das Profil von Vorteil sind. In der Spalte "Bedeutung" werden die einzelnen Anforderungen zudem gewichtet, um mögliche Kandidaten besser auf Passung überprüfen bzw. vergleichen zu können.

[1] Badura, 2000.

Anforderungsprofil des Gesundheitsmanagers

Anforderungen Bedeutung 0 +
Allgemeine Aufgaben
1. Steuerung des BGM-Prozesses inkl. Zielsetzung, kontinuierlicher Verbesserung und Weiterentwicklung hoch      
2. Terminplanung und -koordination hoch      
3. Kooperation mit betrieblichen Akteuren, Sicherstellen der regelmäßigen Kommunikation hoch      
4. Integration des BGM in die strategische Ausrichtung des Unternehmens hoch      
5. Bedürfnis- und Interessenvermittlung zwischen den verschiedenen Parteien hoch      
6. Dokumentation des Gesamtprozesses, Erstellung von Jour fixes und Sitzungsprotokollen hoch      
7. Delegation, Koordination und Steuerung von Teilaufgaben/Projekten hoch      
8. Vorbereiten und Herbeiführen von Entscheidungen durch entsprechende Instrumente (Workshops, Gesundheitszirkel) inkl. Moderationstätigkeiten hoch      
9. Evaluation des Gesamtprozesses und von (Teil-)Ergebnissen sowie Maßnahmen einschließlich der Veröffentlichungen wesentlicher Ergebnisse an die Belegschaft hoch      
10. Berücksichtigung neuer Entwicklungen und wissenschaftlicher Erkenntnisse mittel      
11. Beauftragung und Koordination von externen Dienstleistern mittel      
12. Eigenständige Suche und aktive Kontaktaufnahme mit anderen ("Netzwerken") mittel      
Fachliche Anforderungen
1. Grundwissen von Gesundheit und Krankheit, demografischer Situation, Gesundheitsverhalten hoch      
2. Grundwissen arbeitswissenschaftliche Grundlagen, Sicherheit und Gesundheitsschutz (Akteure), rechtliche Grundlagen hoch      
3. Grundwissen Handlungsfelder der Prävention und Gesundheitsförderung, Netzwerke und Kooperationsmöglichkeiten hoch      
4. Grundwissen BGM, BGM-Prozess-Management und adaptierter BGM-PDCA-Zyklus hoch      
5. Grundwissen zu Erstellung und Bewertung von Analysen, inkl. Ableitung und Priorisierung evidenzbasierter Maßnahmen hoch      
Methodische Anforderungen
1. Projektmanagement hoch      
2. Kommunikation, Gesprächsführung, Konfliktmanagement hoch      
3. Moderation und Präsentation hoch/mittel      
Soziale und persönliche Anforderungen
1. Kompetente, zielgruppengerechte, vertrauensvolle Gesprächsgestaltung hoch      
2. Diplomatie hoch      
3. Angemessener Umgang mit Konflikten hoch      
4. Überzeugungskraft im Umgang mit betrieblichen Akteuren (Gewinnung aller Beteiligten) hoch      
5. Authentizität, Vorbildfunktion, Begeisterung fürs Thema Gesundheit hoch/mittel      
6. Flexibilität in Denk- und Handlungsfähigkeit mittel      
7. Analytisches Denkvermögen mittel      

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