Die Unsicherheit in der Beurteilung des Tagesexpositionswertes hängt von zahlreichen Faktoren ab, siehe DIN EN ISO 5349-2:2001. Hierzu zählen:

  • Unsicherheit bei Messeinrichtung/Kalibrierung
  • Genauigkeit der Quellenangaben (z. B. Emissionsdaten des Herstellers)
  • Unterschiede zwischen den Bedienern von Maschinen (z. B. im Hinblick auf Erfahrung, Arbeitstechnik oder Konstitution)
  • Fähigkeit der Arbeitnehmer zur Wiedergabe typischer Arbeitsvorgänge während der Messungen
  • Wiederholbarkeit der Arbeitsaufgaben
  • Umweltfaktoren (z. B. Lärm, Temperatur)
  • Unterschiede zwischen den Maschinen (z. B. ist eine Wartung erforderlich, hat die Maschine eine Aufwärmphase durchlaufen?)
  • Abnutzung von eingesetzten Teilen oder Schleifmitteln (z. B. ist das Sägeblatt scharf, ist die Schleifscheibe abgenutzt?)

Bei Messung von Vibrationsgröße und Expositionszeit kann die Unsicherheit in Verbindung mit der Beurteilung von A(8) bedeuten, dass der errechnete Wert 20 % über bzw. 40 % unter dem wirklichen Wert liegt. Bei Schätzung der Expositionszeit bzw. bei Schätzung der Vibrationsintensität, z. B. beruhend auf Informationen der Arbeitnehmer (Expositionszeit) oder des Herstellers (Vibrationsintensität), kann die Unsicherheit in der Beurteilung der Tagesexposition wesentlich höher sein.

 
Literaturhinweis

DIN EN ISO 5349-2:2001 Mechanische Schwingungen – Messung und Bewertung der Einwirkung von Schwingungen auf das Hand-Arm-System des Menschen – Teil 2: Praxisgerechte Anleitung zur Messung am Arbeitsplatz

DIN V 45694:2006 Mechanische Schwingungen – Anleitung zur Beurteilung der Belastung durch Hand-Arm-Schwingungen aus Angaben zu den benutzten Maschinen einschließlich Angaben von den Maschinenherstellern (CEN/TR 15320:2006)

Dieser Inhalt ist unter anderem im Arbeitsschutz Office Professional enthalten. Sie wollen mehr?