Zusammenfassung
Während das Thema "Alkohol am Arbeitsplatz" schon seit Langem Beachtung bei Personalverantwortlichen findet, wird der Arzneimittelgebrauch von Beschäftigten eher zurückhaltend, wenn überhaupt registriert. Das wird sich aufgrund von Veränderungen der Arbeitswelt, des Konsumentenverhaltens und der demografischen Entwicklung bald ändern.
1 Neue alte Missbrauchsproblematik
Das in der Arbeitswelt bekannteste Suchtmittel ist der Alkohol. Die Auswirkungen von Alkoholeinfluss auf die Leistungsfähigkeit und das Arbeitsverhalten sind bekannt, und Mitarbeiter, die Alkohol konsumieren, oft auffällig. Mittlerweile hat die Volksdroge Alkohol traurige Konkurrenz bekommen. Personalverantwortliche und Akteure im Arbeits- und Gesundheitsschutz müssen sich mit einer "neuen" Missbrauchsproblematik auseinandersetzen, die auf den ersten Blick relativ unspektakulär und wenig auffällig daherkommt, aber im Ranking der Suchtproblematiken dem Alkohol bald den ersten Platz streitig machen könnte: der nicht bestimmungsgemäße Medikamentengebrauch.
2 Gründe für die Zunahme des Medikamentenkonsums
Es gibt mehrere Gründe, die das unscheinbare Thema "Medikamente am Arbeitsplatz" zu einem brisanten werden lassen können:
Gründe genug, sich mit dem Thema "Medikamentenkonsum am Arbeitsplatz" intensiver auseinanderzusetzen.
3 Medikamentengebrauch
Medikamente sind natürlich nicht per se kritisch zu betrachten. Arzneimittel heilen Krankheiten, lindern Beschwerden oder beugen Krankheiten vor. Vielfach verbessern sie die Lebensqualität und erhalten die Arbeits- und Leistungsfähigkeit. Diabetiker, Epileptiker, Asthmatiker, Hypertoniker (Bluthochdruckpatienten) wären ohne Medikamentengebrauch überhaupt nicht in der Lage, halbwegs beschwerdefrei zu leben oder einer Arbeit nachzugehen.
Doch neben dieser heilenden Funktion können sie auch eine unheilvolle Wirkung haben, die dann eintreten kann, wenn man Arzneipräparate nicht bestimmungsgemäß verwendet.
Bestimmungsgemäßer Arzneimittelgebrauch
Ein bestimmungsgemäßer Arzneimittelgebrauch liegt vor, wenn ein Medikament in Absprache mit dem Arzt oder Apotheker, in der korrekten Dosierung oder wie in der Packungsbeilage vorgeschrieben eingenommen wird. Das Medikament wird nach Absprache mit dem Arzt abgesetzt, wenn die Krankheitssymptomatik auskuriert ist.
Schädlicher Gebrauch von Arzneimitteln
Ein schädlicher Gebrauch von Arzneimitteln liegt vor, wenn Arzneimittel vorsätzlich und gezielt immer weiter und/oder in unnötiger Menge konsumiert werden. Man spricht bei einem schädlichen Gebrauch von Arzneimitteln landläufig auch von Medikamentenmissbrauch.
Arzneimittelabhängigkeit
Eine Arzneimittelabhängigkeit liegt vor, wenn die Bewältigung des Lebens nicht mehr ohn...