Die Auswertung der Monitoringdaten richtet sich nach den Anforderungen, die im Rahmen des Energie-Monitorings übernommen wurden. Diese werden im Rahmen eines Energiemanagement-Prozesses, bei dem beispielsweise Energieaspekte genauer untersucht werden sollen, definiert. I. ellg. werden jedoch immer die Gesamtverbrauchsdaten zusammengestellt und ausgewertet.
3.4.1 Darstellung der Messwerte
Für die Darstellung der Messwerte werden zeitliche Verlaufskurven, Kennlinien, Carpetplots und Punktwolken verwendet:
- Zeitlicher Verlauf: Hier können sinnvoll bis zu 5 Messwerte über einer Zeitachse dargestellt werden, deren Werte korrelieren.
- Kennlinie: Hier wird eine Ausgangsgröße über einer Eingangsgröße aufgetragen, um Korrelationen aufzuzeigen.
- Carpetplot (vgl. Abb. 11): Hiermit lassen sich große Datenmengen eines Messwertes über sehr große Zeiträume übersichtlich und komfortabel darstellen. Vergleicht man die Carpets unterschiedlicher Messwerte über denselben Zeitraum, so kann man Muster erkennen, die auf ein Störereignis oder einen Schaltvorgang hinweisen, und so Betriebsanalysen effektiv durchführen.
- Punktwolken: Hiermit können große Mengen von Rohdaten einer Ausgangsgröße über einer Eingangsgröße dargestellt werden, um Ausreißer festzustellen oder Häufungen aufzuzeigen.
Abb. 11: Beispiel für ein Carpetplot für den Betrieb eines Lüftungssystems
Abb. 12: Ergebnisdarstellung als Punkthaufen; hier wird beispielsweise die Kühlleistung eines Gebäudes als Funktion der Gradtage dargestellt
3.4.2 Auswertung mittels Kennzahlen/Benchmarking
Als Kennzahlen oder englisch Benchmarks bezeichnet man von Messwerten abgeleitete Größen. Beim Energiemonitoring werden hier Wirkungsgrade berechnet oder COP – Coefficient of Performance. Sie dienen der Bewertung der Energieeffizienz von Systemen und bilden beispielsweise das Verhältnis von Ausgangs-/Nutzenergiestrom zu Eingangsenergiestrom bzw. Energieaufwand. Weitere Benchmarks sind Jahresverbräuche oder bei Solaranlagen die jährliche Energiebereitstellung. Mit Benchmarks lassen sich ähnliche Anlagentypen miteinander vergleichen und Abweichungen detektieren. Es lassen sich auch die unterschiedlichen Benchmarks einer Anlage mit denen des Vorjahres vergleichen, um zu prüfen, ob sich die Anlagen-Performance verbessert oder verschlechtert hat.
In Abb. 15 wird im Vorhaben Solarthermie 200Plus der Benchmark "spezifische Solare Wärmeerzeugung pro Jahr" für den Vergleich mit Vorjahresdaten und mit den Werten vergleichbarer Solar-Anlagen herangezogen. Hier bietet sich für die Visualisierung das Balkendiagramm an.