1. Platz: Gestamp Umformtechnik GmbH "Wir formen die Zukunft – mit Sicherheit" (innerbetrieblicher Verkehr)
Die Gestamp Umformtechnik GmbH in Bielefeld ist Teil der Gestamp Gruppe. In dem übergeordneten Arbeitsschutzkonzept "Wir formen die Zukunft – mit Sicherheit" gehört Unfallfreiheit zu den vorrangigen Zielen. Die Beschäftigten werden hierbei durch ein umfassendes Ideenmanagement unter dem Motto "Ideen bringen Erfolge" fest eingebunden. Im Bereich der Verkehrssicherheit wurden Beiträge der Beschäftigten u. a. zu einem Pkw-Fahrsicherheitstraining und einem Sicherheitscheck für Pkw und Fahrrad prämiert. Unabhängig vom Ideenmanagement besteht das Verkehrssicherheitskonzept aus zahlreichen weiteren Einzelmaßnahmen. Dazu gehört das Angebot des Verkehrs-Tickets im Rahmen der Aktion "Sicherer Arbeitsweg – mit Bus und Bahn zur Arbeit". Es wird bereits von 10 % der Belegschaft am Standort Bielefeld genutzt. Die Gestamp-Beschäftigten erhalten einen Preisnachlass von 10 % auf jeden Fahrkartenkauf. Wichtiger Bestandteil des Wegekonzeptes war die Anlage von insgesamt 7 Kilometern Fahrbahnmarkierungen auf dem Gelände des Standorts Bielefeld. Der längste Zebrastreifen ist dabei 53 Meter lang und besteht aus 61 Streifen. Die Markierungen haben direkte Anbindung an Flucht- und Rettungswege der einzelnen Fertigungshallen. Unter dem Motto "Sehen. Hören. Verstehen" wurden videounterstützte Mitarbeiterunterweisungen eingeführt. Die selbstgedrehten Schulungsfilme stellen alle sicherheitsrelevanten Bereiche sowie potenziellen Gefahrenbereiche anschaulich dar und zeigen die tatsächliche Situation vor Ort, d. h. den tatsächlichen Arbeitsplatz der Beschäftigten. Auch nach der Prämierung durch VDSI/DRV wurde das Sicherheitskonzept weiter ausgebaut. Seit 2016 werden regelmäßig Fahrsicherheitstrainings durchgeführt. Auch an den videounterstützten Unterweisungen – als Ergänzung zu den bisherigen Unterweisungsmethoden – wurde weitergearbeitet. Im Rahmen von Best Practice-Beispielen findet ein enger Austausch mit anderen Gestamp-Werken statt. So wurde etwa das "Blaue Licht" für Stapler auch in einem Schwesterwerk eingeführt. Weiterhin ist ein System zur Steuerung des Lkw-Verkehrs auf den Werksgeländen aller Standorte im Einsatz. Ungeachtet einer Zunahme der Arbeitsstunden konnten sowohl die Betriebsunfälle als auch die Wegeunfälle halbiert werden – die Betriebsunfälle gingen von 371 im Jahr 2012 auf 145 im Jahr 2020 zurück, die Wegeunfälle im selben Zeitraum von 37 auf 12.
2. Platz: Werner Oelkers GmbH "Sicher zur Schule – Licht an!" (Wegeunfälle)
Das Elektroinstallationsunternehmen aus dem Bremer Umland führt bereits seit einigen Jahren zusammen mit dem örtlichen Schulzentrum sowie dem zuständigen Polizeikommissariat die prämierte Aktion durch. Anstoß gaben Beschäftigte des Unternehmens. Auf ihren Arbeits- und Dienstwegen fiel ihnen auf, dass eine große Zahl von Kindern und Jugendlichen aus dem nahen Schulzentrum auf Fahrrädern mit einer mangelhaften, teilweise sogar defekten Beleuchtung unterwegs waren. Nicht nur für die Schülerinnen und Schüler, auch für die autofahrenden Beschäftigen bedeutet dies natürlich ein beträchtliches Unfallrisiko, insbesondere bei Dunkelheit und Nebel. In Kooperation mit den Schulassistenten sowie Kontaktpolizisten wurde nach einem Weg gesucht, um die Schulkinder auf die Gefahren hinzuweisen und ihre Fahrräder für den Verkehr wieder fit und sicher zu machen. An einem Tag im Oktober oder November werden seitdem die Fahrräder morgens unangekündigt von der Polizei auf ihre Verkehrssicherheit hin kontrolliert und geprüft. Wer mit einem defekten Rad fährt, erhält einen Kontrollzettel und die Aufforderung, mit diesem noch am selben Vormittag zur Reparatur im Werkraum des Schulzentrums zu erscheinen. Dort warten bereits Beschäftigte der Werner Oelkers GmbH, um die Fahrräder kostenlos zu reparieren. Dabei werden defekte Bremsen genauso wieder in Gang gebracht wie Scheinwerfer, Rücklichter oder Kabel. Zusätzlich wird den Schülerinnen und Schülern erklärt, worin die genauen Schäden am Fahrrad bestanden haben, wie die Defekte repariert werden und auf was sie in Zukunft zu achten haben, wenn sie mit dem Fahrrad gefahrlos zur Schule fahren wollen. Dabei werden die Kinder und Jugendlichen sogar in die Reparatur einbezogen. Bislang sind alle, die einen Kontrollzettel erhalten haben, auch zur Reparatur mit zusätzlicher "Verkehrssicherheitssensibilisierung" erschienen. Die erfolgreiche Aktion wird daher seitdem nicht nur weitergeführt, sondern auch ausgebaut. In der Zwischenzeit wurde das Konzept auch bei weiteren Innungsbetrieben in der Region eingeführt. Die Coronakrise hat das Oelker-Projekt aber unterbrochen bzw. umstrukturiert: Die Wartungsarbeiten übernahm in den vergangenen Jahren eine "Schülerfirma". Aber Herbst 2023 soll das Projekt in aber in gewohnter Form fortgesetzt werden.
3. Platz: Holcim AG "Fahrzeug und Verkehrssicherheit" (innerbetrieblicher Transport)
Die Holcim AG gehört zu den größten Baustoffproduzenten de...