Zusammenfassung
Jeden Tag sind Millionen von Beschäftigten im Straßenverkehr oder aber im innerbetrieblichen Transport/Verkehr unterwegs. Auf dem Weg zur Arbeit, nach Hause, zu Kunden oder im betrieblichen Lager legen sie unzählige Kilometer zurück – ganz egal ob im Auto, mit dem Fahrrad oder auf dem Gabelstapler. Daher ist es wichtig, dass sie aufmerksam und somit sicher unterwegs sind.
Der Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit (VDSI) und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) unterstützen Unternehmen seit 2012 mit dem Wettbewerb "Unterwegs – aber sicher!" dabei, ihre Beschäftigte für die Herausforderungen des Straßenverkehrs zu sensibilisieren und zu schulen. Im Wettbewerb um die besten Ideen zum Thema Verkehrssicherheit können Unternehmen bundesweit ihre Projektideen einsenden und auf diesem Weg in den 2 Kategorien "Wegeunfälle" (zu dieser Kategorie zählen auch Dienstweg- und Schulwegunfälle) sowie "Innerbetrieblicher Transport" attraktive Preise gewinnen. Vor allem dienen diese Gewinnerprojekte aber als Best Practices, um anderen Unternehmen aufzuzeigen, welche Möglichkeiten es gibt, um die Sicherheit der eigenen Mitarbeiter zu erhöhen.
In diesem Artikel werden zunächst der Wettbewerb, seine Ziele, Anforderungen und Durchführung vorgestellt. Hauptteil des Beitrags sind aber die Präsentation aller bisherigen Gewinnerprojekte zwischen 2013 und 2022. Das vorrangige Ziel des Artikels ist es dabei, andere Unternehmen ausdrücklich zum Nachmachen zu motivieren.
1 Unterwegs – aber sicher! kompakt: Die wichtigsten Fakten
Der Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit (VDSI) und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) haben 2012 den Wettbewerb "Unterwegs – aber sicher!" ins Leben gerufen. Seitdem werden alle 2 Jahre innovative Projekte gesucht, die nachhaltig zu weniger Wegeunfällen, Schulweg- und Dienstwegunfällen bzw. Unfällen im innerbetrieblichen Transport und Verkehr geführt haben. Der Wettbewerb knüpft an die Präventionskampagne "Risiko raus!" der gesetzlichen Unfallversicherung an und will die Vision Zero ein Stück weiter in Betrieben, bei den Beschäftigten und in der Öffentlichkeit verankern.
1.1 Teilnahmebedingungen
Folgende Anforderungen gelten für eine erfolgreiche Teilnahme:
- Teilnehmer können Einzelpersonen oder Teams sein.
- Die Projekte sollten im Umfeld von Betrieben sowie öffentlichen Einrichtungen zur Anwendung kommen bzw. bereits gekommen sein.
- Die Wettbewerbsbeiträge können in jeder möglichen medialen Form eingereicht werden – der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. So können sich die Teilnehmer u. a. mit Plakaten, Fotos, Videos, Podcasts oder Apps bewerben.
1.2 Auswahlverfahren
Nach Einsendeschluss werden die Beiträge/Projekte von einer fachkundigen Jury gesichtet, diskutiert und bewertet.
Die Bewertungskriterien der Jury sind:
- Schutzwirkung: Wie stark verbessert das Projekt die betriebliche Verkehrssicherheitsarbeit?
- Übertragbarkeit: Inwieweit lässt sich das Projekt auch in anderen Unternehmen und Institutionen umsetzen?
- Nachhaltigkeit: Wie stark wirken die Ergebnisse des Projektes über den Wettbewerbszeitraum hinaus?
- Berücksichtigung von Umweltaspekten: Steht das Projekt im Einklang mit den Prinzipien des Umweltschutzes?
- Wirtschaftlichkeit: Wie hoch ist der Aufwand im Vergleich zum erzielten Ergebnis? Eine hohe Wirtschaftlichkeit bedeutet, dass mit den Maßnahmen eine dauerhafte Verbesserung der betrieblichen Verkehrssicherheitsarbeit erzielt wird.
- Kreativität: Wie kreativ und innovativ ist der Wettbewerbsbeitrag?
1.3 Preisverleihung
Bei einer feierlichen Preisverleihung im Rahmen der Internationalen Fachmesse und Kongress für sicheres und gesundes Arbeiten A+A in Düsseldorf (diese findet i. d. R. im Oktober statt) werden die prämierten Beiträge bekannt gegeben.
Zu gewinnen gibt es Geldpreise in Höhe von:
- 3.000 EUR (1. Platz),
- 2.000 EUR (2. Platz),
- 1.000 EUR (3. Platz).
Die Jury behält sich vor, für besondere Einreichungen (z. B. durch Einbindung von Auszubildenden) weitere Sonderpreise zu verleihen. Die prämierten Beiträge werden außerdem in einem Imagefilm vorgestellt, der über die Medien des VDSI und des DVR gestreut wird.
2 "Unterwegs -aber sicher!" aus der Sicht der Initiatoren – 4 Fragen an Rainer von Kiparski
Professor Dr. Rainer von Kiparski war bis 2020 Vorstandsvorsitzender des VDSI und einer der Initiatoren des Wettbewerbs.
1. Warum tragen der VDSI und der DVR den Wettbewerb zusammen aus?
von Kiparski: Gerade bei einem Thema wie der Verkehrssicherheit sind der VDSI und der DVR ideale Partner. Der DVR ist die große überregionale Verkehrssicherheitsorganisation, die deutschlandweit Programme, Projekte und Wettbewerbe zur Verkehrssicherheit ins Leben ruft. Ein absoluter Kompetenzpartner also zum Thema Verkehrssicherheit. Allerdings hat der DVR keine Kontakte in die Betriebe. Die wiederum haben wir, der VDSI, mit über 5.200 Fachkräften für Sicherheit in den Unternehmen. Gemeinsam kommen wir also gewissermaßen "down to the roots" auf Betriebsebene und erreichen die für uns wichtigen Zielgruppen.
2. Welche Effekte hat der Wettbewerb bislang ausgelöst?
von Kiparski: Wir wollten mit der Auslobung des Wettbewerbs mit den prämierten Projekten "Perlen heben",...