Verdampfendes Quecksilber ist viel schwerer als Luft und reichert sich durch Einatmen im Körper an, auch quecksilberhaltige Stäube können eingeatmet werden. Über die Haut wird elementares Quecksilber nur in geringem Maß aufgenommen. Mögliche Gesundheitsgefährdungen durch Quecksilber bzw. seine anorganischen und organischen Verbindungen sind:

  • Koordinationsstörungen, erhöhter Speichelfluss, typisches Zittern an Fingern, Augen und Lippen
  • Nerven- und Nierenschäden
  • Übelkeit, Erbrechen, Darmkoliken, Atembeschwerden, Husten, Lungenschäden, Entzündungen des Verdauungstraktes, Lockerung der Zähne

Auch Veränderungen der Persönlichkeit, erhöhte Reizbarkeit, depressive Verstimmungen, extreme Schüchternheit und Unsicherheit sowie Verlust der Selbstkontrolle können ausgelöst werden.[1]

Erkrankungen durch Quecksilber oder seine Verbindungen sind als Berufskrankheit (Nr. 1102) anerkannt. Quecksilber kann das Gehör schädigen (ototoxisch).

Der Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) für Quecksilber sowie anorganische Quecksilberverbindungen (einatembare Fraktion) beträgt 0,02 mg/m³.

 
Wichtig

Entgiftung

Quecksilbersulfid (Zinnober) ist nicht giftig. Die Reaktion zu Quecksilber(II)-sulfid wird deshalb zur Entgiftung von Quecksilberverbindungen verwendet.

Um bereits im Körper gespeichertes Quecksilber zu mobilisieren, werden als Antidot sog. Chelatbildner wie z. B. Dimercaptopropansulfonat eingesetzt. Sie beschleunigen die Ausscheidung von Schwermetallen aus dem Körper.

 
Achtung

Einfluss von Temperatur und Oberfläche auf die Konzentration

Die Konzentration der Dämpfe im Arbeitsraum nimmt – bei gleich bleibendem Luftwechsel – mit zunehmender Temperatur und wachsender Oberfläche des flüssigen Quecksilbers zu.

[1] S. Fachinformationsblatt: Quecksilber der VBG.

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