Akustik
Die Lehre vom Schall und dessen Ausbreitung.
Grenzwerte
In der ArbStättV sind die Maximalwerte für alle Arbeitsplätze in Deutschland auf den Grenzwert von 85 dB(A) festgeschrieben.
In der LärmVibrationsArbSchV werden ein unterer und oberer Auslösewert für den Tages-Lärmexpositionspegel und für die Spitzenwerte festgelegt. Das bedeutet, dass ab einem Tages-Lärmexpositionswert von 80 dB(A) vorbeugende Maßnahmen zur Minderung des Lärmpegels zu ergreifen sind.
Optimale Grenzwerte am Büroarbeitsplatz
Diese Grenzwerte sind für die Büroarbeit viel zu hoch, hier sind die Angaben aus Abschn. 5.1 ASR A3.7 und Abschn. 8.4.3 DGUV-I 215-410 zu beachten:
- Tätigkeitskategorie I – hohe Konzentration oder hohe Sprachverständlichkeit: max. 55 dB(A) für überwiegend geistige Tätigkeiten, wie dispositive Büroarbeiten, Bildschirmarbeiten etc.;
- Tätigkeitskategorie II – mittlere Konzentration oder mittlere Sprachverständlichkeit: max. 70 dB(A) für einfache oder überwiegend mechanisierte Bürotätigkeiten.
- Tätigkeitskategorie III – geringe Konzentration oder geringe Sprachverständlichkeit: soweit wie möglich reduzieren
Grundgeräuschpegel
Der Grundgeräuschpegel ist die Summe aller Geräusche in einem Raum. Dazu zählen Arbeitsgeräusche, Büromaschinen, Telefonklingeln, Telefongespräche, laute Rufe quer durch den Raum und die von außen eindringenden Geräuschkulisse. Dieser Grundgeräuschpegel sollte etwa 40–45 dB betragen – dann wird er nicht als störend empfunden und verhindert zumeist ungewolltes Mithören der Gespräche.
Nicht störender Grundgeräuschpegel
Dieser Grundgeräuschpegel wird i. d. R. erreicht, wenn das Verhältnis zwischen der äquivalenten Schallabsorptionsfläche im Büro (m2)/Raumvolumen (m3) einen Faktor von 0,33 bis 0,35 ergibt.
Daraus abgeleitet ergibt sich, dass sich eine gute akustisch wirksame Decke, ein absorbierender Teppichboden und Stellwände ergänzen müssen.
Ein als angenehm empfundener Grundgeräuschpegel, ermöglicht die Erledigung der Arbeitsaufgaben ohne große Störungen, bei bestmöglicher Zufriedenheit der Mitarbeiter.
Voraussetzung für eigenverantwortliche Kommunikation und Konzentration
Mitarbeiter sollten das erforderliche Maß bei Kommunikation und Konzentration weitgehend selbst steuern können. Ein ausgewogenes Verhältnis von absorbierenden und reflektierenden Materialien ermöglicht dies.
Hörbare Frequenzen
Frequenzen werden in Hertz (Hz) gemessen und ausgedrückt. Nicht alle Frequenzen sind vom menschlichen Gehör erfassbar:
- Infraschall (0 Hz bis 16 Hz), nicht hörbar für den Menschen;
- Normalschall (16 Hz bis 16.000 Hz), dieser Bereich ist für den Menschen hörbar;
- Ultraschall (16.000 Hz bis 10 Mrd. Hz), nicht hörbar für den Menschen.
Bei Schallpegelmessungen werden die hörbaren Frequenzen im Messgerät über den Filter A "nachgestellt" (Bewertungsfilter haben für eine ganz bestimmte Lautstärke ein ähnliches Frequenzverhalten wie das menschliche Ohr). Entsprechend diesem Zusammenhang sind auch alle Grenzwerte für Schallpegel in dB(A) angegeben. Der Mensch ist für Schall im Bereich von 500 und 2.000 Hz am sensibelsten; niedrigere und höhere Frequenzen werden weniger laut oder gar nicht empfunden bzw. gehört.
Bandbreite der Sprachfrequenz
Frequenz der menschlichen Stimme – 125 bis 2.000 Hz
Frequenz allgemeiner Bürogeräusche – 100 bis 4.000 Hz
Lärm
Als Lärm werden Geräusche (Schalle) bezeichnet, die durch ihre Lautstärke und Struktur für den Menschen und die Umwelt gesundheitsschädigend oder störend bzw. belastend wirken. Dabei hängt es von der Verfassung, den Vorlieben und der Stimmung eines Menschen ab, ob Geräusche als Lärm wahrgenommen werden.
Nachhallzeit
Zeitfenster in geschlossenen Räumen, in welchem sich der Schalldruckpegel um 60 dB(A) verringert, nachdem die Schallquelle abgeschaltet wurde.
Raumakustik
Auswirkung der baulichen Gegebenheiten auf die im Raum entstehenden Schallereignisse unter Berücksichtigung des menschlichen Gehörs, Wahrnehmung der Spracheigenschaften und der subjektiven Hörgewohnheiten.
Satz- und Wortverständlichkeit
Wichtig ist, dass die "richtigen" Frequenzen absorbiert werden. Studien zeigen, dass sich Menschen während der Büroarbeit von Geräuschen zwischen 1.000 und 2.000 Hz am stärksten gestört fühlen. In diesem Bereich liegt genau die Hauptverständlichkeit von Sätzen und Worten, deshalb sollten gerade hier die Werte der Decke besonders gut sein.
Schall
Schall bezeichnet allgemein das Geräusch, den Klang, den Ton, den Knall (Schallarten), wie er von Menschen mit dem Gehör (Ohr-Gehirn-System) aber auch von Tieren auditiv wahrgenommen werden kann. Schall stellt die Ausbreitung von kleinsten Druck- und Dichteschwankungen in einem elastischen Medium (Gase, Flüssigkeiten, Festkörper) dar. Man unterscheidet den Nutzschall, wie Musik oder die Stimme beim Gespräch, und den Störschall, wie Baustellen- oder Verkehrslärm.
Schallabsorption
Schallabsorption entsteht, wenn Schallwellen auf biegeweiche, poröse bzw. deformierbare Materialien treffen und die Schallwellenenergie hierb...