Ein Container gilt als Teil des ihn transportierenden Schiffes und wird daher auch rechtlich so behandelt. Wird z. B. ein Container von den Behörden als nicht seetüchtig erklärt, ist damit auch das gesamte Schiff seeuntüchtig. Die einzige Lösung des Problems: Der Container muss mitsamt Inhalt vom Schiff entfernt werden oder aber der Container darf bleiben, die gesamte Ladung muss aber ausgeräumt werden. Das Skelett eines Containers besteht aus einem Holz- oder Kunststoffboden, 4 Eckpfosten, welche die Last der auf dem jeweiligen Container gestapelten Container aushalten müssen, sowie 5 Wänden (4 Seiten plus Dach), die zumeist aus Stahl bzw. Stahlblech bestehen. Am Boden befestigte Haken sollen verhindern, dass sich die Ladung verschiebt. Der Boden wird im Laufe der Jahre mehrere Male ausgewechselt. Jeder einzelne Container besitzt eine eigene Nummer. Sie besteht aus 4 Großbuchstaben, dem Präfix, der für den Eigentümer des Containers steht, und 6 Ziffern plus einer Kontrollziffer. Ein Frachtcontainer wird typischerweise 15 Jahre für den Warenhandel genutzt und danach entweder als Schrott verkauft oder anderweitig verwendet.
1.1 Sicherer Verschluss des Containers
Gemeinsam mit dem Container händigt die Reederei i. d. R. auch eine Plombe an den Lieferanten aus, den sog. "Container Seal". Wenn der Container beladen wurde, werden die Türen verschlossen und die Plombe in den Türhaken angebracht. Somit sind Versender als auch Empfänger der Fracht sicher, dass der Container während der Fahrt nicht geöffnet werden kann. Beim Empfänger angekommen, kann die Dichtung deshalb auch nur mit einem Bolzenschneider geöffnet werden. Zollbehörden, Lebensmittel- oder Veterinärbehörden und andere öffentliche Instanzen können den Frachtcontainer mit einem Siegel zusätzlich sichern.
1.2 Container-Arten
Containerbauarten werden zunächst einmal nach folgenden Kriterien unterschieden:
- verwendbare Transportmittel,
- transportierte Waren/Güter,
- Aufbau des Containers.
Zumeist werden Container hinsichtlich ihrer transportierten Ware differenziert. Die meisten ISO-Container sind Stückgut-Container und werden durch folgende Konstruktionsmerkmale charakterisiert:
- rundum geschlossen,
- feste Bauteile: Dach, Boden, Seiten- und Stirnwände,
- mindestens eine Stirnwand hat Türen.
Insbesondere 2 Stückgut-Container-Arten dominieren den internationalen Warenhandel für Trockenlast – der 20-Fuß-Container und der 40-Fuß-High-Cube-Container.
Der 20-Fuß-Container ist 20 Fuß lang, 8 Fuß breit und 8,5 Fuß hoch. Das Innere des Containers ist 5,90 Meter lang, 2,35 Meter breit und 2,39 Meter hoch und ergibt einen Rauminhalt von 33 Kubikmetern. Er kann 28 Tonnen lasten, d. h. fast 1 Tonne per Kubikmeter. Er ist deswegen besonders gut für sehr schwere Last, wie Metall, Papier oder Holz, geeignet.
Der 40-Fuß-High-Cube-Container ist die handelsüblichste Containergröße. Die Bezeichnung "High Cube" bezieht sich darauf, dass der Container 9,5 Fuß hoch ist. Sein Raumvolumen beträgt 76 Kubikmeter.
Daneben gibt es folgende Sondercontainer:
- Kühlcontainer werden meist für den Transport von Fleisch, Obst, Gemüse und viele andere Lebensmittel und Güter genutzt, die gefroren oder gekühlt transportiert werden müssen. Moderne Container können die Luft im Container regulieren, beispielsweise deren CO2-Gehalt.
- Tankcontainer werden für den Transport von Flüssigkeiten verwendet, meistens Chemikalien, Gas und Rohöl.
- Flatracks sind Container, die für Waren benutzt werden, die v. a. zu breit oder hoch sind, um in normalen Containern Platz zu finden.
- Open-Top-Container sind Container ohne Dach. Sie werden meist für Waren verwendet, die zu lang sind oder am besten von oben be- und entladen werden, wie z. B. Röhren oder Holzstämme. Bei diesem Frachtcontainer-Typen wird die Entladung zumeist mittels Kran oder bei Schüttgut mittels Saugrohr über die geöffnete Containerdecke vorgenommen.
- Open-Side-Container sind Container, wo eine Seite des Containers durch eine Kunststoffplane ausgetauscht wurde. Dadurch kann der Hafenfacharbeiter den Container direkt von der Seite aus mit einem Gabelstapler be- und entladen.