Dr. Silvester Siegmann, Prof. Bernhard Tenckhoff
Wählen Sie Ihre Wohnung (aber auch Ihre Geschäftsräume) unter Sicherheitsaspekten aus. Achten Sie dabei auch auf die Etage. Zweckmäßig ist hier die Wahl der 3. bis 7. Etage (Schutz vor Bombenanschlägen, Rettung im Brandfall).
Verschaffen Sie sich und Ihrer Familie Ortskenntnisse in Ihrer Umgebung. Es ist hilfreich zu wissen, wie man zur nächsten Polizeistation, zum nächsten Krankenhaus oder zur diplomatischen Vertretung des Heimatlandes kommt. Informieren Sie sich über Fluchtwege.
Pflegen Sie Kontakte zu besonders vertrauenswürdigen Nachbarn. Achten Sie dabei auf deren politische und religiöse Ausrichtung. Hinterlassen Sie Namen und Adressen Ihrer Nachbarn in der Firma vor Ort und am Heimatstandort Ihrer Firma.
Informieren Sie Ihre Familienangehörigen und Ihr Hauspersonal über Ihre Sicherheitsvorkehrungen und stimmen Sie Verhaltensregeln (auch für den Notfall) ab. Verpflichten Sie Ihr Hauspersonal zur Verschwiegenheit. Vergeben Sie Ihre Haustürschlüssel restriktiv. Wechseln Sie bei deren Verlust die Schließanlage aus. Versehen Sie Ihren Haustürschlüsselbund nicht mit Ihrer Adresse; sie könnte in falsche Hände gelangen.
Veröffentlichen Sie Ihre privaten Telefon- und Faxnummern bzw. Ihre Privatadresse nicht. Geben Sie beim privaten Fax-Verkehr keine Absenderanschrift an.
Vermeiden Sie ein auffälliges Namensschild an der Haustür.
Stellen Sie Hauspersonal nur über Empfehlungen von Vertrauenspersonen ein. Auch hier ist es wieder wichtig, auf die politische und religiöse Ausrichtung zu achten.
Organisieren Sie bei mehrtägiger Abwesenheit "Homesitting" durch Ihr Personal, die Firma und/oder Vertrauenspersonen. Wenn dies unmöglich ist, täuschen Sie Ihre Anwesenheit vor. Lassen Sie regelmäßig Ihren Briefkasten leeren. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Jalousien geöffnet und geschlossen werden. Über Zeitschaltuhren können Sie Ihre Beleuchtung ein- und ausschalten lassen. Achten Sie bei der Rückkehr vor Betreten des Hauses auf Spuren unbefugten Eintritts; die Täter könnten noch im Haus sein.
Verpflichten Sie nur vertrauenswürdige, von Ihrer Firma empfohlene Handwerker bzw. Servicekräfte. Vereinbaren Sie für Handwerks- und Servicearbeiten stets einen festen Termin. Beaufsichtigen Sie die Handwerker und Servicekräfte; lassen Sie sie nicht in Ihrem Haus allein.
Sorgen Sie für spezielle mechanisch gesicherte Rückzugsmöglichkeiten (Panicroom) in Ihrem Haus. Stellen Sie sicher, dass dort Kommunikationsmöglichkeiten, z. B. mit der Polizei, zur Verfügung stehen. Treffen Sie Sichtschutzmaßnahmen (Rollläden, Jalousien, Vorhänge) vor dem Einschalten der Beleuchtung.
Gewähren Sie Fremden keinesfalls Zutritt ohne vorherige Prüfung der Identität bzw. des Anlasses. Überprüfen Sie dabei genau deren Lichtbildausweis. Rückversichern Sie sich bei der entsendenden Stelle.
Eingehende (auch erwartete) Post- oder Paketsendungen sind vor dem Öffnen eingehend zu prüfen. Unerwartete Geschenke oder Lieferungen sind dabei besonders kritisch zu untersuchen. Verweigern Sie im Zweifel besser die Annahme und nehmen Sie keine Lieferungen für Nachbarn entgegen.
Lassen Sie technische Sicherheitsvorrichtungen nur von empfohlenen, vertrauenswürdigen Fachfirmen installieren.
Sinnvoll sind:
- Türspion mit Weitwinkelobjektiv,
- Videokameras an sicherheitsrelevanten Stellen,
- Sicherheitsschließzylinder und Sicherheitsbeschläge,
- Fensterriegel- und Türsicherungen (z. B. abschließbare Fensterriegel, Sperrriegel),
- Zeitschaltuhren (zum Vortäuschen von Anwesenheit),
- Bewegungsmelder für die Beleuchtung,
- Gegensprechanlage,
- Anrufbeantworter.
Melden Sie sich bei Anrufen im Privatbereich nicht mit Ihrem Namen und entpersonalisieren Sie den Ansagetext Ihres Anrufbeantworters. Geben Sie bei Ihrem Ansagetext keinerlei Hinweise auf längere Abwesenheiten. Im Fall von Droh- bzw. dubiosen Anrufen oder entsprechenden Schreiben verständigen Sie Ihre Firma, Ihre Botschaft und die Polizei. Zeichnen Sie die Anrufe wenn möglich auf. Schützen Sie Drohbriefe vor Veränderungen (kriminaltechnische Untersuchung der Polizei).