Wenn von Stehpulten die Rede ist, meint man damit i. d. R. stationäre, freistehende Stehpulte. Die Gruppe der Stehpulte kann wie folgt unterteilt werden:
- freistehende Stehpulte (stationär, mobil),
- Sitz-Stehpulte (stationär, mobil),
- Steh-Caddy (stationär, mobil),
- Stauraum in Stehhöhe mit 3 OH-Schränken,
- integrierte Stehpulte mit verschieden Befestigungen und Verstellmechanismen (z. B. Gasfeder-Liftmechanik, motorischer Antrieb).
Neben den bereits genannten Mindestanforderungen an Steharbeitsplätze sollten freistehende Stehpulte eine integrierbare, höheneinstellbare Fußstütze haben, um einen Belastungswechsel beim Stehen zu erreichen.
Freistehende Stehpulte, die von unterschiedlichen Anwendern genutzt werden, sollten zudem eine höhenverstellbare Pultplatte von 100 bis 125 cm (optional bis 135 cm) haben. Die Höhenverstellung sollte einfach und schnell gehen, damit bei unterschiedlichen Nutzern oder Arbeitsanforderungen eine rasche Anpassung möglich ist. Die meisten Produkte setzen hier auf eine Gasfederliftverstellung mit festen Gewichtseinstellungen.
Die technische Entwicklung mit leichten Displays, kleinsten Rechnereinheiten oder integrierten Modulen, Konnektivität über WLAN und zunehmender Akkuleistung machen mobile Sitz-Steh-Pulte als Lösung in allen rechnerunterstützten Nutzungsbereichen möglich.
3.1 Freistehende, stationäre Stehpulte
Stationäre, freistehende Stehpulte werden häufig entfernt vom Schreibtisch, z. B. am Fenster, installiert. Die Anwender müssen also zu ihrem Stehpult gehen und die benötigten Unterlagen mitnehmen. Das ist zwar im Sinne der Bewegungsförderung vorteilhaft, hat jedoch einen negativen Einfluss auf die Nutzungshäufigkeit. Man muss sich vorher überlegen, welche Tätigkeiten man daran ausführen will.
Eine Spontannutzung durch Aufstehen, z. B. beim Telefonieren, ist zwischenzeitlich durch Mobiltelefon und kabellose Headsets möglich. Die Displayarbeit in Form von Tablet oder Smartphone macht es möglich, auch andere Arbeiten dort zu verrichten, z. B. von der klassischen analogen Post oder Zeitung bis zu den digitalen Formen E-Mails oder E-Paper/Newsletter.
Ein freistehendes, stationäres Stehpult wird meist nicht so häufig genutzt und wenn, dann meist für längere Stehphasen. Das ist unvorteilhaft, weil der gesundheits- und leistungsfördernde Effekt im häufigen Wechsel zwischen Sitzen, Stehen und Bewegen liegt.
Argumentationshilfe
Ergonomische Beurteilung:
- nicht höheneinstellbar,
- Pultplatte starr und nicht neigbar,
- fixiert an einer Stelle – nicht rollbar,
- oft keine Fußstütze.
Nutzungsbarrieren:
- Weg – denn jeder Schritt ist ein Schritt zu viel,
- geringe Nutzungshäufigkeit – oft erhöhte externe Ablage.
Vorteile:
- schönes Raumgestaltungselement.
Nachteile:
- fixiert auf einen Standort,
- ergonomische Defizite.
3.2 Mobile, freistehende Stehpulte
Mobile Stehpulte haben Laufrollen, die einen Standortwechsel für das Pult ermöglichen. Dabei ist von wesentlicher Bedeutung, wie einfach sich das Pult in eine andere Position bewegt und zur Nutzung schnell fixiert bzw. wieder mobil gemacht werden kann. Wichtig ist auch, dass das Stehpult bei der Nutzung in sich stabil ist, um ein sicheres Arbeiten zu ermöglichen.
Je geringer der Aufwand für den Ortswechsel, desto häufiger wird die Mobilität genutzt. Je höher die Mobilität, desto häufiger ist die Nutzung, da das Pult nicht nur für Sitz-Steh-Dynamik, sondern auch für verschiedenste andere Tätigkeiten genutzt werden kann, z. B. als Medienpult zur Beamerprojektion, zur Begrüßung der Teilnehmer und Rednerpult.
Das mobile Stehpult hat wesentlich flexiblere Einsatzbereiche als ein stationäres Stehpult. Neben dem Schreibtisch positioniert, ermöglicht es die Sitz-Steh-Dynamik im direkten Arbeitsbereich, wie in der Registratur, der Aktenverwaltung, der Buchhaltung etc. Dort ist das mobile Stehpult z. B. für die Belegablage geeignet. Aber auch im Lager, bei Kommissionierarbeiten, bei der Poststelle etc. kann es aufgrund seiner Mobilität eingesetzt werden.
Für Kurzbesprechungen empfiehlt sich das mobile Stehpult ganz besonders, da eine individuelle Besprechungssituation geschaffen werden kann. Jeder kann das Stehpult dorthin schieben, wo es gerade gebraucht wird. Beim mobilen Stehpult sollten die Rollen feststellbar und der Durchmesser des Fußgestells ausreichend groß sein, damit das Pult stand- und kippsicher ist.
Argumentationshilfe
Ergonomische Beurteilung:
- höheneinstellbar,
- Pultplatte neigbar,
- rollbar und bei Bedarf feststellbar,
- integrierte Fußstütze.
Nutzungsbarrieren:
- nur bei falschem Einsatz.
Vorteile:
- universelle Verwendung als Stehpult, Medienpult, Bistrotisch, Anmeldepunkt, Rednerpult, mobiler Steharbeitsplatz in Lager und Produktion,
- Schrägstellung der Pultplatte.
Nachteile:
- bei richtiger Auswahl für Einsatzgebiet keine bekannt.
3.3 Mobile Zukunft: Sitz-Steh-Pult
Das Sitz-Steh-Pult ist der mobile Besprechungstisch zum Sitzen oder Stehen. Es ist ein Begleiter mit unterschiedlichen Einsatzgebieten:
- mobiler Arbeitstisch im Kindergarten für Kinder und Erzieherin,
- mobiler Besprechungstisch im Büro,
- mobiler höhenverstellbarer Medientisch für den Besprechungs-, Projektr...