In nuklearmedizinischen Kliniken und Praxen spielt der Strahlenschutz beim Umgang mit offenen radioaktiven Stoffen eine zentrale Rolle. Dabei haben wir es mit 2 kennzeichnenden Umständen zu tun, die dem Strahlenschutz zusätzliche Aufgaben stellen und dem verantwortlichen Personal eine hohe Professionalität abverlangen. Dies ist zunächst einmal die Vielzahl der Untersuchungen und der dabei verwendeten Radionuklide mit physikalisch und chemisch höchst unterschiedlichen Eigenschaften, die teils in hohen Aktivitätsmengen im Einsatz sind. Tab. 1 vermittelt davon einen Eindruck. Dazu kommen Probleme im Umgang mit den Patienten, die ja lebende und wandelnde Strahlenquellen sind.

 
Untersuchungsart Radionuklid Referenzaktivität [MBq]
Schilddrüsenszintigraphie 99mTc 75
Skelettszintigraphie 99mTc 500–700
Radioiodtest 131I 2,5
Lymphszintigraphie, intraoperative Lymphknotendetektion 99mTc 10–200
Myokard-Szintigraphie 99mTc 600–1000
18F 370
201Tl 75
Hirn-Szintigraphie 123I 185
18F 370
Tumor-Szintigraphie 123I 370
111In 200
18F 370
131I individuelle Therapieaktivität
111In 185

Tab. 1: Wichtige nuklearmedizinische Untersuchungen und die dabei verwendeten Radionuklide[1]

Eine wesentliche Voraussetzung für einen effektiven Strahlenschutz in der Nuklearmedizin besteht v. a. auch darin, dass bereits beim Bau der Einrichtung die erforderlichen Maßnahmen getroffen werden, von der Lage und Zugänglichkeit von Labors und Patientenräumen bis zu der Sammlung, Lagerung und Entsorgung des radioaktiv kontaminierten – auch des sanitären – Abwassers.

[1] Sudbrock: Praktischer Strahlenschutz im Krankenhaus, StrahlenschutzPRAXIS, Heft 1/2011.

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