Unternehmer bzw. Betreiber sind zwar rechtlich verpflichtet, Abfälle vorrangig zu vermeiden. Häufig können durch Maßnahmen zur Abfallvermeidung neben den Abfallmengen aber auch Kosten verringert werden.

 
Praxis-Tipp

Nicht nur Mineralwasser gibt es in der Mehrwegverpackung

Mehrweg kann u. U. kostengünstiger sein als Einweg, die Suche nach wieder verwendbaren Produkten oder wieder befüllbaren Behältern kann sich für Unternehmer und Umwelt rechnen.

Wird die Anzahl der eingesetzten Stoffe im Unternehmen reduziert, können evtl. Kosten für Beschaffung, Lagerung und Entsorgung gesenkt werden (Substitutionsprüfung).

 
Wichtig

Schulen und unterweisen Sie Ihre Mitarbeiter in der Vermeidung und Trennung von Abfällen

Die Schulung der Mitarbeiter zur Vermeidung und Sortierung von Abfällen ist ebenso wichtig wie das Bereitstellen leicht zugänglicher und gekennzeichneter Abfallbehälter, um eine geeignete Abfalltrennung im Unternehmen zu ermöglichen.

Abfälle sollten zunächst in Fraktionen nach folgenden Kriterien getrennt werden:

  • gefährlich,
  • nicht gefährlich,
  • zur Verwertung,
  • zur Beseitigung.
 
Wichtig

Fragen Sie Ihren Entsorger

Eine weitergehende Trennung ermöglicht die Verwertung von Abfällen und kann Kosten senken.

Gefährliche Abfälle dürfen grundsätzlich weder mit anderen Kategorien von gefährlichen Abfällen noch mit anderen Abfällen, Stoffen oder Materialien vermischt bzw. verdünnt werden (Vermischungsverbot, §§ 9 Abs. 2 und 9a KrWG).

Ein Vermischen unterschiedlicher Fraktionen verursacht höhere Entsorgungskosten, macht eine Wiederverwertung unmöglich und führt z. B. in Verbrennungsanlagen zu vermehrten Emissionen und höherem Energieverbrauch. Die Investition in Maßnahmen zur Abfallvermeidung lohnt sich für Unternehmer, Beschäftigte und Umwelt: gesunde und sichere Arbeitsplätze, abfall- und schadstoffarme Verfahren und Produkte, weniger bzw. weniger gefährliche Abfälle, geringere Entsorgungskosten.

 
Wichtig

Schadstofffreisetzungs- und -verbringungsregister (PRTR) Deutschland

Seit 2008 müssen große Industriebetriebe über ihre Schadstofffreisetzungen berichten. Neben Informationen zu Freisetzungen in Luft, Wasser und Boden sowie über Schadstoffe im Abwasser müssen auch die entsorgten Abfallmengen offengelegt werden. Diese Informationen stehen allen Bürgerinnen und Bürgern im Schadstofffreisetzungs- und -verbringungsregister (PRTR) Deutschland kostenlos zur Verfügung (www.prtr.de). Interessierte Bürger können sich also jederzeit darüber informieren, welche Mengen an gefährlichen und nicht gefährlichen Abfällen sowie an Abfällen zur Verwertung und Beseitigung in Ihrem Unternehmen anfallen.

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