Hinsichtlich der körperlichen Beanspruchung bedeutet Bildschirmarbeit ständiges Sitzen sowie Bewegungsmangel und damit eine einseitige körperliche Beanspruchung. Der Computer übernimmt heutzutage viele Arbeiten, für die man sich früher noch in Bewegung setzen musste: Ein 2-maliger Mausklick ersetzt beispielsweise die Suche nach einer Akte und damit den Gang zum Regal. Langes Sitzen kann verschiedene Beschwerden wie Nackenschmerzen, Rückenschmerzen oder schmerzende Beine verursachen. Auch Ermüdungserscheinungen treten häufig auf. Durch zwischenzeitliches Stehen werden die Bandscheiben entlastet, die Durchblutung wird gefördert. Ermüdungserscheinungen und Beschwerden können damit vorgebeugt werden. Als gesundheitsfördernd gelten 2 bis 4 Haltungswechsel pro Stunde, wobei häufige kurze Haltungswechsel günstiger als lange Sitz- oder Stehphasen sind. Wechselnde Arbeitshaltungen sollten also das Ziel sein, wobei jeder die Schwerpunkte letztlich nach seinen eigenen Bedürfnissen setzen sollte.

An einem Steharbeitsplatz lassen sich viele Tätigkeiten durchführen, wie z. B. Akten durchsehen, Telefonate führen oder die Post erledigen. Der Nutzeffekt von Stehpulten ist dann am höchsten, wenn der Steharbeitsplatz direkt in den persönlichen Arbeitsbereich integriert wird. Dadurch ist er stets präsent, durch einfaches Aufstehen verfügbar und animiert zur Nutzung. Der Nutzen von Stehpulten wird gesteigert, wenn neben der Verhältnisprävention (Bereitstellen des Stehpultes) auch eine gezielte Verhaltensprävention (Förderung der Bereitschaft zur Nutzung des Angebots) betrieben wird. Entsprechend den am Arbeitsplatz vorzufindenden Bedingungen, können Sie folgende Arten von Stehpulten einsetzen:

  • Integrierte Stehpulte: auf dem Schreibtisch befestigte senkrechte Ständer, an denen – i. d. R. drehbar – ein Arm mit der Arbeitsfläche befestigt ist.
  • Pultaufsätze für den Schreibtisch: Pultaufsätze lassen sich ebenso wie integrierte Stehpulte in den Arbeitsbereich einfügen, benötigen allerdings relativ viel Platz auf dem Schreibtisch und werden deshalb häufig nur eingeschränkt genutzt. Die Kosten für Pultaufsätze sind gering.
  • Schreibtischintegrierte Lösungen: Neuere Schreibtischmodelle bieten die Möglichkeit rechts oder links an der Stirnseite des Tisches Pultplatten oder Theken anzubringen.
  • Freistehende Stehpulte: Separate Stehpulte werden oft vom Schreibtisch entfernt und z. B. am Fenster platziert. Der Gang dorthin fördert zwar die Bewegung, führt aber oft dazu, dass das Pult seltener genutzt wird. Wenn das Stehpult jedoch direkt neben dem Schreibtisch steht, kann es auch zum Telefonieren und für sonstige Tätigkeiten unmittelbar genutzt werden.

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