Werkstattleitung verantwortlich für 14 Todesfälle?
er Niemand denkt gerne über Unfälle oder Gesundheitsrisiken nach. Und keiner liest gerne Vorschriften. Doch es geht nicht darum, ob man sich damit beschäftigen will. Werden Vorschriften zum Arbeitsschutz missachtet, kann das verheerende Folgen haben. Wer im Unternehmen für die Arbeitssicherheit verantwortlich ist, muss sich deshalb darum kümmern. Und das regelmäßig.
Bedienungsfehler war Brandursache
Die Ermittlungen der Behörden ergaben einen Bedienungsfehler an einer Gasflasche als Brandursache in der Behindertenwerkstatt im Dezember 2012. Die Gasflasche war Teil eines Katalytofens. Dieser Ofen wurde seit zehn Jahren genutzt, um den Stand auf dem Weihnachtsmarkt zu beheizen. Am Unglückstag standen der Ofen und die Gasflasche in der Werkstatt der Behinderteneinrichtung.
Links-Gewinde der Propangasflasche wurde zum Verhängnis
Für Laien ist ein Linksgewinde allerdings ungewöhnlich und muss erklärt werden. Da der Umgang mit Gasflaschen generell gefährlich ist, bedarf es einer Einweisung. Doch diese scheint es in der Behindertenwerkstatt nicht gegeben zu haben.
Keine Gefährdungsanalyse – keine Dokumentation: wer war verantwortlich?
Bei den Untersuchungen der Behörde stellte sich heraus, dass es zu dem Katalytofen weder eine Gefährdungsanalyse noch eine für die Nutzung erforderliche Dokumentation gab.
Die Staatsanwaltschaft hat gegen den ehemaligen und den aktuellen Werkstattleiter ein Verfahren wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung, der fahrlässigen Körperverletzung und der fahrlässigen Brandstiftung eingeleitet. Bei der Katastrophe im Dezember 2012 waren 14 Menschen umgekommen und mehrere verletzt worden. Das Werkstattgebäude wurde durch die Flammen zerstört.
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