Warum ein solides Datenmodell in Power BI so wichtig ist


Bedeutung eines soliden Datenmodells in Power BI

Auf den ersten Blick mag Power BI, vor allem in der Handhabung von Daten, Ähnlichkeiten mit Excel aufweisen. Doch dieser Eindruck trügt: Es ist daher essenziell, sich von Beginn an mit den Schlüsselkonzepten von Power BI vertraut zu machen, anstatt vorschnell sämtliche Excel-Reports in Power BI zu überführen. Diese Serie leitet Sie durch die wesentlichen Themen, die für einen erfolgreichen Einstieg in Power BI notwendig sind. In diesem ersten Artikel zeigt Alexander Wodtschel, wie ein solches strukturiertes Modell gestaltet wird, damit Beziehungen und Qualität von Tabellen und Daten stimmen.

Grundlagen der Datenmodellierung

Eine Schlüsselfähigkeit für Power BI-Nutzer ist das Erstellen eines effizienten Datenmodells. Dieser Vorgang umfasst die Gestaltung eines strukturierten Modells, das mehrere Datenquellen integriert, indem es Beziehungen zwischen Tabellen festlegt sowie Daten transformiert und bereinigt. Ein robustes Datenmodell ist für schnelle und effektive Berichte entscheidend. Es besteht in der Regel aus Faktentabellen, Dimensionstabellen und einer Kalendertabelle. Diese Tabellen sind durch definierte Beziehungen miteinander verbunden.

Faktentabellen: Eine zentrale Tabelle in Power BI, die messbare, quantitative Daten wie Verkaufszahlen, Ausgaben oder Einnahmen enthält. Oft werden darin mehrere Dimensionstabellen über Schlüssel verknüpft. Diese Tabelle, erweitert die Analysemöglichkeiten durch die Kombination von Metriken mit beschreibenden Attributen.

Faktentabelle in Power BI



Dimensionstabellen: Diese Tabellen enthalten beschreibende Informationen wie Kunden- und Produktdetails oder geografische Daten. Sie sind für die Datenanalyse in Power BI unerlässlich, da sie Filterung, Gruppierung und Segmentierung ermöglichen, was tiefere Einsichten in die Daten liefert.

     

Dimensionstabellen in Power BI

Kalendertabelle: Eine spezialisierte Dimensionstabelle in Power BI, die alle benötigten Datums- und Zeitinformationen für Analysen bereitstellt, einschließlich Datum, Tag, Monat, Quartal und Jahr. Sie ist entscheidend für Zeitreihenanalysen, periodische Vergleiche und die Bewertung saisonaler Trends.

Kalendertabelle

Die Verbindung dieser Tabellen in einem semantischen Modell (früher Dataset) ermöglicht eine flexible und leistungsfähige Datenanalyse. Eine Schlüsseltechnik, die in diesem Kontext oft Anwendung findet, ist das Sternschema.

Die Notwendigkeit des Sternschemas

Das Sternschema ist ein Datenmodellierungskonzept, das eine Faktentabelle in der Mitte platziert, umgeben von Dimensionstabellen. Dieses Modell macht Datenabfragen einfach und effizient und ist deshalb in der BI-Welt besonders beliebt. Es ermöglicht schnelle und intuitive Analysen, da Benutzer leicht Verbindungen zwischen den Fakten und ihren Dimensionen herstellen können. Ein gut implementiertes Sternschema verbessert die Leistung von Power BI-Berichten und erleichtert die Erstellung komplexer Datenmodelle.

Beispielhaftes Sternschema in Power BI

Datentransformation mit Power Query

Power Query ist ein Tool innerhalb von Power BI, das Ihnen hilft, Daten zu importieren, zu transformieren, zu bereinigen und zu konsolidieren, bevor Sie sie in Ihr Datenmodell laden. Mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche und einer Vielzahl von Datenbearbeitungsfunktionen ermöglicht Power Query Benutzern, komplexe Datenbearbeitungsprozesse ohne fortgeschrittene Programmierkenntnisse durchzuführen. Grundlegende Kenntnisse in Power Query, wie das Filtern von Daten, das Ändern von Datentypen und das Zusammenführen von Tabellen, sind entscheidend, um effiziente und effektive Datenmodelle in Power BI zu erstellen.

Um das Beste aus Power Query herauszuholen, sind hier einige bewährte Methoden aufgeführt, die Ihnen helfen, Ihre Daten effizienter zu transformieren:

  1. Filtern: Beginnen Sie mit dem Filtern, um unnötige Daten frühzeitig auszuschließen und die Leistung zu verbessern.
  2. Spaltenentfernung: Entfernen Sie irrelevante Spalten früh, um die Datenmenge und Komplexität zu verringern.
  3. Gruppierungen und Aggregationen: Setzen Sie Gruppierungen und Aggregationen sparsam ein, da sie ressourcenintensiv sind.
  4. Berechnungen und Funktionen: Führen Sie Berechnungen und Funktionen nach der Datenreduktion durch, um Ressourcen zu sparen. KPI-Berechnungen sollten grundsätzlich mit DAX in Measures erfolgen.
  5. Datenverschmelzung und -anhängen: Verschmelzen (join) oder anhängen (append) Sie Datenquellen erst nach vorheriger Aufbereitung, um effizienter zu arbeiten.
  6. Datentypänderungen: Ändern Sie Datentypen und Formate bedarfsgerecht und möglichst spät, um die Daten korrekt für Analysen vorzubereiten.
  7. Sortieren: Vermeiden Sie frühzeitige Sortierungen, da sie ressourcenintensiv sind. Sortieren Sie, wenn nötig, am Ende des Prozesses oder lassen Sie es den Endbenutzer durchführen.

Berechnungen in Power BI

DAX (Data Analysis Expressions) ist eine Formelsprache in Power BI, die für erweiterte Berechnungen und Analysen im Datenmodell verwendet wird. Sie ermöglicht es Benutzern, fortschrittliche Berechnungen und Analysen innerhalb ihres Datenmodells durchzuführen. DAX wird hauptsächlich für zwei Arten von Berechnungen verwendet:

  1. Berechnete Spalten: Ermöglicht die Erstellung neuer Spalten basierend auf existierenden Daten, welche dann für weitere Analysen genutzt werden können. Berechnete Spalten eignen sich hervorragend für die Erstellung von Werten, die bei jeder Zeile des Datensatzes einzigartig oder fest sind, wie etwa Umrechnungskurse, kategorische Zuordnungen oder bereinigte Textwerte. Sie werden direkt in das Datenmodell aufgenommen und bei der Datenaktualisierung einmal berechnet, was sie ideal für statische Berechnungen macht.
  2. Measures: Dynamische Berechnungen, die sich je nach dem im Bericht angewendeten Filter-Kontext ändern, für Aggregationen wie Summen, Durchschnitte und andere statistische Funktionen. Measures sind für die Berechnung von Key Performance Indicators (KPIs) unerlässlich, da sie die Flexibilität bieten, sich an verschiedene Filter und Benutzerinteraktionen anzupassen. Sie ermöglichen komplexe Geschäftslogiken und können über verschiedene Tabellen und Dimensionen hinweg berechnet werden, was sie besonders mächtig für die Analyse macht.

Persönliche Erfahrungen

Das Erlernen von Power BI und Business Intelligence ist zeitintensiv. Ich habe viel Zeit investiert, um mir ein fundiertes Know-how anzueignen und Power BI kompetent zu nutzen. Zwar waren meine anfänglichen Berichte in Power BI funktionsfähig, sie waren jedoch zu stark von Excel-Logik geprägt. In diesem Artikel skizziere ich grundlegende Konzepte und beabsichtige, in kommenden Beiträgen spezielle Themen tiefer zu behandeln. Es war für mich entscheidend, zunächst die Kernprinzipien von Power BI zu verstehen, anstatt hastig meine Excel-Berichte zu adaptieren.

Ausblick: Lesen Sie in Kürze "Power Query in Power BI als Schlüsselfaktor für den Erfolg in der Datenanalyse".

Schlagworte zum Thema:  Excel, Business Intelligence, Analytics, Big Data