Die Anforderungen an Finanzvorstände in deutschen Unternehmen sind in den letzten Monaten gestiegen. Dies führt zu einem breiteren Aufgabenportfolio und höherer Arbeitsbelastung. Im Fokus stehen.

CFOs vor allem in ihrer Funktion als Business Partner gefragt
Die Kalender deutscher Finanzvorstände sind momentan prall gefüllt. Vor allem in ihrer Funktion als Business Partner und Prozessoptimierer sind sie gefragt. Höchste Priorität genießen demnach die Strategieentwicklung und –umsetzung mit 63 %, gefolgt von Planung und Entscheidungsunterstützung mit 59 %. Danach kommen mit gebührendem Abstand andere Themen wie Risikomanagement und Compliance mit 37 % und Finanzierung mit 28 %. Die klassischen Aufgaben wie Abschlusserstellung und Buchhaltung rangieren weit unten auf der Prioritätenliste der Prozessgestaltung.

Zu den wichtigsten Aufgaben in der Finanzfunktion zählen der Ausbau der IT-Infrastruktur sowie das Prozessmanagement. Auch dem Thema Talent Management wird eine gewisse Bedeutung zugesprochen; organisatorische Aspekte rangieren hingegen weit hinten (s. Abb. 1).

Innerhalb eines Jahres lassen sich damit einige Verschiebungen erkennen. Anfang 2012 war das Thema Finanzierung mit 26 % noch etwas weniger wichtig; hingegen genoss das Talent Management mit 22 % eine höhere Priorität.

CFOs müssen immer mehr Aufgaben schultern
In den letzten Monaten hat sich eine deutliche Aufgabenerweiterung der CFOs deutscher Unternehmen ergeben. Als wichtigste Herausforderungen sind Verbesserungen bei der Strategieumsetzung und Entscheidungsunterstützung zu nennen. Aber auch andere Themen wie die Bindung von High Potentials und die Reorganisation der Finanz-Funktion bereiten den CFOs Kopfzerbrechen (s. Abb. 2).

CFOs spüren zunehmenden Druck
Die größte aktuelle Anforderung ist die Effizienzsteigerung im eigenen Bereich. Weitere persönliche Herausforderungen sind die gestiegenen Erwartungen der Vorstandskollegen und die Erwartung, trotz teilweise ungenügender Informationsbasis schnellere und bessere Entscheidungsgrundlagen zu liefern.
Die stark angestiegene Aufgabenvielfalt wirkt sich auch auf die Arbeitsbelastung der Finanzprofis aus. Immerhin geben 29 % der Befragten an, dass sie mittlerweile unter einer exzessiven Arbeitsbelastung leiden. Schließlich kommen auch politische Themen, Machtkämpfe und mangelnde Ressourcen hinzu (s. Abb. 3).

Die Umfragen zeigen, dass sich die CFOs diesen Herausforderungen durchaus bewusst sind. Aufgrund der momentanen und anhaltenden unsicheren Lage wird die angespannte Situation voraussichtlich anhalten und den Finanzprofis weiterhin viel abverlangen.

Grundlagen

Der Beitrag beruht auf dem „CFO Survey 1/2012“ und dem „CFO Survey 2/2012“ der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte & Touche, die im April und Oktober 2012 veröffentlicht wurden. Jeweils über 100 Finanzvorstände deutscher Großunternehmen nahmen an den Umfragen teil.


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