Controlling & Performance Management-Dialog Highlights

Erfolgreiche Unternehmenstransformation, digitale Planung, Krisenbewältigung und Agilität im Controlling standen im Fokus des Controlling & Performance Management-Dialogs am 18. Oktober 2021. Wir berichten über die Highlights der Vorträge.

Der zweite Controlling & Performance Management Dialog wurde vom Centre for Performance Management & Controlling (CPMC) in Kooperation mit dem Internationalen Controller Verein (ICV) und Valsight veranstaltet. Namhafte Unternehmen wie Merz Pharma, HAYS und die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) gewährten spannende Einblicke.

Unternehmenstransformation im Finanzbereich eines Pharma-Riesens

Dr. Mark Jehle, Head of Finance von Merz Pharma brachte interessante Impulse bezüglich des in den letzten 12 Monaten erarbeiteten Steuerungsansatzes zur Unterstützung der Unternehmenstransformation in die Runde ein. In Zukunft möchten sie sich an ihren drei Kundensegmenten– Merz Aesthetics, Merz Therapeutics und Merz Consumer Care – ausrichten. Um dem bisherigen „Stammhauskonzept“ zu entweichen, arbeitete der Pharmakonzern an einem neuen und wertorientieren Steuerungsmodell, dem die Steuerungsgröße ROCE (Return on Capital Employed) zugrunde liegt. Anhand dieser KPI möchte Merz Pharma ein wertorientiertes Steuerungsprinzip auf Spartenebene anwenden, um deren Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Auf Basis dessen entstand das Management Information System 2.0, das die folgenden Vorteile verspricht:

  1. Integration von Rechnungswesen und Controlling auf allen Ebenen
  2. Mehrdimensionale Konsolidierung mit margenfreier Produktsicht
  3. Automatisierung und Standardisierung
  4. Integrierte IT-Landschaft

Der Weg zur digitalen, integrierten Unternehmensplanung

Digitale, integrierte Unternehmensplanung ist die Zukunft – der Weg dorthin aber nicht trivial.

So leitete Marius Knierim, Head of Commercial Finance and Financial Business Development von HAYS seinen Vortrag ein, in dem er den Teilnehmer:innen den Weg von HAYS zu einer digitalen und integrierten Unternehmensplanung näherbrachte. Hierbei ging er auf die wichtigsten Learnings der vergangenen Jahre ein:

  1. Top-Down Umsatzplanung – Frühe Etablierung von Business Partnern
  2. Einführung Business Planung – KISS: Keep it super simple!
  3. Transformation und Aggregation – Definition von Beteiligten und Ergebnissen
  4. Business Review – Zu viel manueller Aufwand!

„Frühe Learnings haben uns geholfen, Kernfragen für unsere Konzeptentwicklung zu beantworten“, so Knierim. Vor der Umsetzung eines digitalen, integrierten Planungstools, entwickelte der Personaldienstleister zusammen mit einem externen Berater ein Fachkonzept, das dabei helfen sollte, notwendige Treiber zu identifizieren, einen Mehrwert zu schaffen, den Projektrahmen zu definieren und letztlich den Prozess im Detail zu skizzieren.

Nutzen von Szenarien zur Krisenbeurteilung und -bewältigung

Uwe Pohlers, Bereichsleiter Betriebssteuerung der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB), gewährte einen Einblick in die Anwendung der treiberbasierten Planung. Die LVB verfolgte zunächst ihre „Mobilitätsstrategie 2030“, mit der sie sich zur Aufgabe machte zu wachsen, mehr Gäste zu befördern und einen attraktiveren Mobilitätsverkehr anzubieten, ehe sich die Corona-Pandemie in Deutschland ausbreitete. Kurzum stieg die LVB auf eine treiberbasierte Planung um, die als Basis für die „schnelle“ Bewertung von Szenarien dienen sollte.

„Es ist wertvoll sich mit Szenarien zu beschäftigen […]. Über Treiberlogiken lässt sich das eigene Geschäft hinreichend genau abbilden und abgrenzbare Szenarien helfen dabei, unterschiedliche Entwicklungsfälle transparent zu machen“ – so Pohlers. Klar und akzeptierte Wirkungszusammenhänge, die Beschleunigung und Fokussierung im Prozess als auch die Betrachtung möglicher Alternativen schätzte er ebenfalls in der Anwendung von treiberbasierten Planungsmodellen.

Über die Veranstaltung

Zeitweise nahmen rund 150 TeilnehmerInnen an der Veranstaltung teil. Die Fachvorträge wurden durch die Möglichkeit zum branchenübergreifenden Erfahrungsaustausch im Rahmen von interaktiven und zugleich virtuell stattfindenden Podiumsdiskussionen und Networkingpausen ergänzt. Prof. Dr. Ronald Gleich, Professor für Management Practice & Control der Frankfurt School of Finance & Management, moderierte die Veranstaltung.


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