Disruptive Trends erkennen: Was können Innovatoren besser

Manche Firmen – wie Kodak oder Nokia – haben radikale Trends nicht oder zu spät wahrgenommen und so den Anschluss in ihrem Markt verloren. Andere Unternehmen erfinden sich hingegen alle paar Jahre neu und können so über Jahre hinweg hohe Renditen erwirtschaften. Die Führungskräfte und Mitarbeiter in diesen innovativen Unternehmen zeichnet vor allem eine wichtige Fähigkeit aus.

Radikale Veränderungen spüren, konkretisieren und selbst gestalten

Unternehmer wie Jeff Bezos oder Elon Musk haben in den letzten Jahren mit ihren visionären Zukunftsideen ganze Märkte verändert. Sie alle haben es geschafft, Trends im richtigen Moment zu erkennen und darauf aufbauend Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die von den Konsumenten stark nachgefragt werden.  So hat Jeff Bezos zum Beispiel rechtzeitig bemerkt, dass das Internet die Möglichkeit des bequemen Online-Shoppings bietet und gründete daraufhin Amazon. Ein weiteres Beispiel ist Elon Musk, der in den 1990er Jahren mit Paypal den Marktführer für sicheres Bezahlen im Internet gegründet hat. Anfang 2003 hat er das Potenzial der Elektromobilität gesehen und den Autobauer Tesla gegründet.

Am Puls der Zeit zu sein ist ein Garant für langfristigen Erfolg. Robert B. Tucker hat ein sechs-stufiges Vorgehen entwickelt, das Gründern, Führungskräften und Mitarbeitern helfen sollen, Trends frühzeitig zu erkennen und weiter zu entwickeln und so zu einem innovativen Unternehmen zu werden.

Sechs Daueraufgaben für Unternehmer und Führungskräfte

1. Welche Trends kann ich in meinem Alltag beobachten? Innovatoren sind interessiert und bemerken oftmals auch kleine und nebensächliche Dinge. Sie suchen aktiv nach Informationen und erkennen so, wo Verbesserungspotenziale bestehen. Dadurch nehmen sie oftmals früher als andere neue Trends in der Technologie oder Bedürfnisse von Konsumenten wahr.

2. Wie wird sich dieser Trend in den nächsten Jahren entwickeln? Entrepreneure sehen dabei nicht nur die kurzfristigen Möglichkeiten, die der Trend bietet. Sie denken in die Zukunft und fragen sich, ob man auch noch in drei oder fünf Jahren davon profitieren kann. Beispielsweise ist die künstliche Intelligenz (KI) gerade an dem Punkt, an dem das Internet in den 1990er Jahren war. Es ist abzusehen, dass sich dieser Trend auch in den nächsten Jahren fortsetzen wird. Schon jetzt wird KI in immer mehr Produkten integriert. 

3. Wer sind die Gewinner und Verlierer? Beispiel autonomes Fahren: Was vor fünf Jahren noch kein vorherrschendes Thema war, kann nach den Ankündigungen einiger Hersteller bereits 2020 Realität werden. Daran schließen sich Fragen an, wie z. B. ob die nächste Generation tatsächlich noch Führerscheine benötigen wird? Welche Auswirkungen könnte das auf Taxiunternehmen und Fahrschulen haben?

4. Welche Stärken und Schwächen hat mein Unternehmen in Bezug auf den Trend? Welche Ergebnisse liefert mir eine SWOT-Analyse in Bezug auf mein Unternehmen? Zum Beispiel wird der 3D-Druck als wegweisende Technologie bezeichnet. Vor allem produzierende Unternehmen sollten sich hier die Fragen stellen, was die Anschaffung eines 3D-Druckers für das Unternehmen bedeuten würde.

5. Wer beschäftigt sich schon jetzt mit dem Thema? Bei jedem neuen Trend gibt es auch eine wachsende Community, die sich damit beschäftigt. Von deren Expertise kann man wertvolles Insider-Wissen gewinnen, das bei der Umsetzung im eigenen Unternehmen helfen kann.

6. Welche Möglichkeiten ergeben sich daraus für mein Unternehmen? Im letzten Schritt ist es wichtig noch einmal alle Chancen und Möglichkeiten durchzudenken. Wie kann man die Idee vermarkten? Wie kann man damit den Kundennutzen unserer Produkten oder Dienstleistungen steigern?

Dieses Vorgehen soll es Unternehmen ermöglich, neue Trends frühzeitig wahrzunehmen und in die Unternehmensstrategie zu integrieren.

Quelle: Robert B. Tucker, Trend Tracking: Six Essential Steps for Spotting Your Next Opportunity, 2016.


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