Aktuelle Baustellen in Planung und Forecasting
Die Studie „Die Zukunft der Planung – Veränderten Anforderungen mit umfassender Modernisierung begegnen“ des Analysten BARC hat untersucht, welchen Herausforderungen sich Unternehmen aufgrund der gestiegenen Komplexität und Dynamik im Bereich Planung und Forecasting stellen müssen. Dafür wurden rund 400 Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen weltweit befragt. Die Analyse verdeutlicht: Zufrieden sind Unternehmen mit der eigenen Planung momentan nicht. Es gibt zahlreiche Kritikpunkte und dringenden Handlungsbedarf.
Aktuelle Herausforderungen in Planung und Forecasting
Doch welche Probleme sind bei der Planung und im Forecasting am gravierendsten? Das Ergebnis der BARC-Studie zeigt, dass Unternehmen derzeit vor allem mit folgenden Schwierigkeiten kämpfen:
- Die Prozesse sind immer noch zu aufwendig. Fehlende Effizienz bemängeln deshalb 40 Prozent der Befragten.
- Auch die Bürokratie wird als Stolperstein angeführt: Abstimmungen und Verhandlungen dauern bei 35 Prozent der Befragten zu lange.
- Stimmt das Ergebnis überhaupt? 33 Prozent trauen der eigenen Planung/dem eigenen Forecasting nicht.
- 32 Prozent geben an, dass die Ergebnisse oft veraltet und daher nutzlos sind.
- Wie sind die Plandaten überhaupt entstanden? 29 Prozent beklagen hier fehlende Transparenz.
Noch immer sind die Prozesse also zu langwierig, die Abstimmungsrunden zeitraubend und die Qualität der Daten wird infrage gestellt. Wer der eigenen Planung nicht vertraut, hat keine gute Ausgangsbasis bei der Entscheidungsfindung. Und wenn die Planungsergebnisse veraltet und nutzlos sind, ist nicht nur keine Entscheidungsbasis dar, sondern es wurden auch wertvolle Ressourcen völlig unnötig eingesetzt.
Planung in Echtzeit als Wettbewerbsvorteil nutzen
In einem dynamischen Geschäftsumfeld ist Zeit Geld. Wenn Unternehmen schneller als ihre Konkurrenten die richtigen Entscheidungen auf Grundlage relevanter Daten treffen, können sie Marktpotenziale schneller ausschöpfen als andere.
erklärt Robert Tischler, Senior Analyst Data & Analytics bei BARC und Co-Autor der Studie. Eine verbesserte Planung ist also auch ein Wettbewerbsvorteil. Es verwundert daher nicht, dass viele Unternehmen nun Investitionen tätigen, um Planung und Forecasting zu optimieren.
Mögliche Maßnahmen zur Optimierung
Doch was sollen die Investitionen bewirken? Hier werden unterschiedliche Zielsetzungen verfolgt, beispielsweise:
- 41 Prozent wollen in der Lage sein, noch mehr Details zu planen.
- 40 Prozent streben häufigere Simulationen und Szenarioanalysen an.
- 37 Prozent setzen auf rollierende Forecasts.
Unternehmen brauchen bessere Prognosen
Volatile Märkte fordern eine immer schnellere Reaktionsfähigkeit. Prognosen werden daher auch zunehmend bedeutsamer. Wie genau können Unternehmen ihre Prognosen heute bereits erstellen?
89 Prozent der Unternehmen vertreten die Ansicht, dass die Vorhersagbarkeit globaler Ereignisse mit Auswirkungen auf das eigene Geschäft niedrig oder gleich null ist. Die Corona-Pandemie hat viele Firmen völlig unvorbereitet getroffen. Mit den Auswirkungen kämpft die Wirtschaft bis heute. Nicht alles ist vorhersehbar. Dennoch können moderne Prognoseinstrumente Unternehmen davor schützen, im Blindflug in die Zukunft unterwegs zu sein. Wie können Unternehmen die eigene Prognosefähigkeit zu verbessern?
Schnellere Forecasts
Unternehmen wollen künftig auf schnellere Forecasts setzen. Das soll mit folgenden Maßnahmen gelingen:
- Stärkere Automatisierung des Datenmanagements (52 Prozent)
- Steigerung der methodischen Kompetenz der Mitarbeiter (51 Prozent)
- Rollierende Forecasts (43 Prozent).
Modernisierung ist unverzichtbar
Die bisherige traditionelle Unternehmensplanung, die noch in vielen Unternehmen praktiziert wird, scheint mit der hohen Dynamik der Märkte nicht mehr ausreichend mithalten zu können. Eine „Planung in Echtzeit“ gelingt jedoch den wenigsten Unternehmen bisher. Nur fünf Prozent der Unternehmen haben momentan keine Herausforderungen im Bereich Planung und Forecasting. Unternehmen haben aber offensichtlich erkannt, dass im Bereich Planung und Forecasting ein Umbruch stattfinden muss und investieren entsprechend. Modernisierung ist dringend erforderlich – auch, um auf Dauer eine qualitativ ausreichende Entscheidungsgrundlage sicherzustellen.
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