Fortschreitende Digitalisierung im Finanzbereich
Um den komplexer werdenden geschäftlichen Anforderungen besser gerecht zu werden, wurden bereits in den vergangenen Jahren diverse Projekte realisiert, die den Finanzbereich von SMA zukunftsorientiert ausrichten: u.a. die Einführung eines einheitlichen Management Reporting in der SAP Analytics Cloud, das Aufsetzen einer integrierten Planungslösung und die Erarbeitung einer globalen Finance Vision. Teil der Vision ist es, die Digitalisierung im Finanzbereich schrittweise auszubauen und das Performance Management der SMA daten- und KI-getrieben konsequent auszurichten.
Realisierte Use Cases bilden Grundlage der Digitalisierung
Zur Erreichung dieser Ziele wurden in einem gemeinsamen Projekt mit der Management Beratung Horváth zunächst vielversprechende Use Cases identifiziert und priorisiert. In einer anschließenden Rapid Analytics Phase analysierte das Projektteam die selektierten Use Cases auf ihre Machbarkeit und Potenziale. Das daraus resultierende Zielbild ist in der obigen Abbildung dargestellt und umfasst Use Cases, die sowohl auf strukturierte Daten als auch auf unstrukturierte Daten (z.B. öffentliche Newsartikel) aufbauen.
Multimodale Lösung für Vorhersagen
Im Zuge dessen wurde unter anderem ein Net Working Capital (NWC) Forecast hinsichtlich Prozess-, Daten- und Infrastrukturanforderungen spezifiziert. Basierend auf den Ergebnissen aus der Rapid Analytics Phase wurde entschieden, dass dieses Thema als erster Use Case umgesetzt wird. Dafür wurde eine multimodale Lösung für die Vorhersage der verschiedenen NWC-Komponenten konzipiert und entwickelt. Zentrale Bestandteile sind, neben einer Zeitreihenprognose, auch Modelle aus dem Bereich des Machine Learnings, die zur Vorhersage des erwarteten Zahlungsdatums einzelner Transaktionen für Accounts Receivables und Accounts Payables genutzt werden. Abschließend wurde die Lösung in einem Kubernetes Cluster in der Microsoft Azure Umgebung bereitgestellt und die Ergebnisse des Modells in ein Standard Dashboarding Tool (SAP Analytics Cloud) überführt.
GenAI Business Radar
Als zweiter Use Case wurde ein "GenAI Business Radar" zum Monitoring von Wettbewerb, Markttrends, Regulierungen, Risiken und Preisentwicklungen umgesetzt.
Hierzu definierte das Team in einem Workshop die für SMA relevanten Themenfelder (z.B. Regulatorik von Photovoltaik-Anlagen) und verprobte diese über die Horváth Generative AI-Plattform. Als Grundlage für die Analyse dienten globale Newsartikel der letzten drei Jahre sowie die Quartalsberichte diverser Wettbewerber. Zur Veranschaulichung der Ergebnisse wurden diese anschließend in einem Power BI Dashboard bereitgestellt und nach erfolgreichem Proof of Concept die regelmäßige Aktualisierung der Analyseergebnisse und deren Anzeige im Business Radar automatisiert.
Ausblick: Realisierung weiterer Use Cases in Planung
Insgesamt konnten mit der Umsetzung der beiden Use Cases die Grundlagen für die Digitalisierung im Finanzbereich der SMA Solar Technology AG geschaffen werden. Für die Zukunft sieht das Unternehmen ein hohes Potenzial in der Realisierung weiterer Use Cases und hat deshalb bereits mit der Umsetzung u.a. des Top-Line Sales Forecasts unter Einbezug externer Treiber begonnen.
Zu den Referenten:
Andreas Krug, Vice President Competence Center Finance, SMA Solar Technology AG
Maximilian Radlmair, Managing Consultant – Data Science, Horváth
Über das Unternehmen:
Als ein global führender Spezialist für Photovoltaik- und Speicher-Systemtechnik schafft die SMA Solar Technology AG die Voraussetzungen für die dezentrale und erneuerbare Energieversorgung von morgen. Mit innovativen Lösungen für die nachhaltige Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Energie ermöglicht die SMA-Gruppe Menschen und Unternehmen weltweit mehr Unabhängigkeit in der Energieversorgung.
Das Portfolio der SMA umfasst ein breites Spektrum an effizienten Solar- und Batterie-Wechselrichtern, ganzheitlichen Systemlösungen für Photovoltaik -anlagen und Speichersysteme aller Leistungsklassen, intelligenten Energiemanagementsystemen sowie Ladelösungen für Elektrofahrzeuge und Power-to-Gas-Anwendungen.
Im vergangenen Jahr erwirtschaftete SMA – mit Sitz in Deutschland - einen Umsatz von ca. 1,9 Mrd. Euro und konnte damit den Vorjahresumsatz fast verdoppeln.