Strategische Transformation: 3 zentrale Mindsets von Controllern

Hansgrohe ist nicht nur einer der führenden Badausstatter, sondern auch bekannt für innovative Controllingaktivitäten. Das unterstrich einmal mehr Hans-Jürgen Kalmbach, CEO der Hansgrohe SE. Damit Controller ihre Rolle als Business Partner bei der Transformation ausfüllen können, setzt er auf 3 grundlegende Mindsets.

Hansgrohe will Marktführer und Benchmark-Unternehmen unter den Badausstattern werden. Dabei soll das Controlling einen wesentlichen Beitrag leisten: Als wahrer Business Partner sollen die Controller eine Schlüsselrolle in der strategischen Transformation einnehmen, so CEO Hans-Jürgen Kalmbach in seiner Keynote auf dem Congress der Controller am 15. Mai in München. Dazu hält er 3 Mindsets für unverzichtbar.

Zentrale Mindsets für Controller

Es ist wichtiger, die richtigen Dinge zu tun als die Dinge richtig zu tun

Datenbereitstellung ist wichtig, aber nicht genug für Wachstum und Transformation. Anerkannte Business Partner liefern Einblicke in Zusammenhänge und steigern die Motivation, die Strategie umzusetzen. So ist z. B. das klassische Portfoliomanagement wichtig, aber die Prozessoptimierung der Neuprodukteinführung ist wichtiger.

Die erforderlichen Instrumente:

  • Policy-Deployment: die Entwicklung der notwendigen Fähigkeiten
  • Alignment Check: Die strikte Ausrichtung auf die Strategie
  • Presentation Rigor: Pyramidales Präsentieren mit Konzentration auf die Haupt- und Nebenbotschaften

Die Herausforderungen dabei sind,

  • auch einmal unbequem zu werden,
  • Policy Deployment nicht mit Management by Objectives zu verwechseln und
  • kontraproduktive alte Gewohnheiten abzustellen.

80 % des Werts kommt von 20 % der Tätigkeiten

Die Pareto-Regel ist bekannt, wird allerdings bei der Ressourcenverteilung oft ignoriert, so der Hansgrohe-CEO. Immer noch würde der Aufwand gerade im Overhead-Bereich gleichmäßig auf Produkte und Kunden unabhängig von ihrer Bedeutung verteilt. Hansgrohe setzt auf die Werkzeuge

  • Analytics,
  • Zero-Based-Budgeting und
  • eine differenzierte Kunden- und Produktbetreuung.

Kalmbach warnt davor, Selbstverständlichkeiten als Selbstläufer zu betrachten. So muss bei Analytics teilweise richtig tief in den Daten gegraben werden, um substanzielle Ergebnisse zu erzielen. Und wenn Portfolios vereinfacht bzw. reduziert werden, so müssen auch die Ressourcen neu verteilt werden.

Gaps are good – "Red is good"!

Eine ungewohnte Aussage für Controller: Abweichungen sind gut! Hans-Jürgen Kalmbach sieht Abweichungen als Chance zum Lernen und sich zu verbessern. Allerdings müssten Unternehmen und Controller den Umgang damit häufig noch lernen. Dazu gehört, Abweichungen anzunehmen und auch Fehler einzugestehen – oben wie unten im Unternehmen. Grundlage sei ein Klima des Vertrauens im Unternehmen. Weitere Voraussetzungen seien Problemlösungstechniken und auch hier die Ausrichtung an der Strategie.

Abweichungen zu begrüßen, gehöre nicht zur natürlichen Haltung der Menschen, insbesondere der Controller. Dies sei eine zusätzliche Herausforderung, so Kalmbach. Voraussetzung sei ein tiefes Verständnis der Zusammenhänge: 80 % der Zeit sollten in die Analyse investiert werden, dann gelinge mit 20 % auf eine effektive Gegensteuerung.

"Keine Urlaubsbilder!"

Dabei forderte er auch, dass Präsentationen sich auf die Botschaften beschränken sollen. "Vacation Slideshows" seien unbedingt zu stoppen.

Über den Congress der Controller:

Der Congress der Controller ist die größte Fachveranstaltung für Fach- und Führungskräfte für die Unternehmenssteuerung in Europa und wird vom Internationalen Controller Verein ausgerichtet. An der diesjährigen 47. Veranstaltung unter dem Motto  „Zeitenwende im Management und Controlling“ nahmen über 430 Controllerinnen und Controller teil.

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Schlagworte zum Thema:  Controlling, Strategisches Controlling