Die Tabellen, in die Sie Ihre Daten für die vergangenen 3 Jahre eingeben, sind in Anlehnung an den offiziellen Standard strukturiert worden. Anhand Ihrer individuellen Unterlagen können Sie sich also sehr schnell orientieren. Sie finden das Eingabeschema in den Arbeitsblättern GuV-Daten mit Relationen und GuV-Daten mit Abweichungen der Musterlösung (s. Abb. 1).
Abb. 1: Das Eingabeschema für Ihre GuV-Daten (Ausschnitt)
2.1 Erlöse
Erlöse sind ein anderer Ausdruck für die getätigten Umsätze Ihres Unternehmens. Im Handelsunternehmen sind Erlöse und betrieblicher Ertrag identisch, da es insbesondere keine Bestandsveränderungen an Halb- und Fertigfabrikaten gibt, wohl aber bei Handwerksunternehmen. Im Industriebetrieb kommt zum Erlös aus verkauften Fertigprodukten der betriebliche Ertrag aus hergestellten Produkten hinzu. Der Unterschied besteht durch die Bestandsveränderungen an Halb- und Fertigfabrikaten sowie aus der Aktivierung von Eigenleistungen im Einzelfall.
Normalerweise finden Sie in Ihrer betriebswirtschaftlichen Auswertung (BwA) nur eine Gesamtsumme für den Erlös. Betreiben Sie jedoch unter einer Firmierung beispielsweise neben handwerklicher Tätigkeit auch noch einen Handel und werden Ihre Einnahmen getrennt nach Erträgen z. B. aus handwerklicher Tätigkeit und Handel aufgelistet, dann finden Sie hier auch die Möglichkeit, diese getrennt einzugeben (s. auch Abb. 1).
Bestandsveränderungen
Die Erträge eines Jahres entsprechen nicht sämtlichen betrieblichen Leistungen. Es sind auch regelmäßig Veränderungen bei Beständen an noch nicht verkauften eigenen Erzeugnissen und nicht abgerechneten Leistungen zu beachten. Letzteres z. B. bei Handwerksunternehmen. Dies betrifft die Leistungen, die zwar bereits erbracht, jedoch noch nicht abgenommen und verrechnet wurden.
Sonstige betriebliche Erlöse
Dazu zählen diejenigen Erlöse, die zwar keine Umsatzerlöse (aus dem eigentlichen Geschäftszweck) darstellen, andererseits durch den Geschäftsbetrieb entstehen. Darunter fallen z. B. untypische Verkaufsprovisionen oder der private Nutzungsanteil an einem Firmenwagen.
2.2 Kosten und Ergebnisse
In diesem Bereich der Tabelle werden die Kosten Ihres Unternehmens aufgelistet und abschnittsweise die Ergebnisse in Form eines Saldos zwischen Erlösen und Kosten angezeigt. Der Material-/Wareneinsatz wird hervorgehoben, da er innerhalb der Kennzahlen eine wichtige Bezugsgröße zum Gesamtertrag darstellen kann. Auch hier besteht wieder die Möglichkeit, zwischen Produktion/Handwerk sowie Handel und Dienstleistung zu trennen.
Rohertrag
Den Rohertrag erhält man, wenn vom Gesamtertrag der Material-/Wareneinsatz sowie gegebenenfalls angefallene Fremdleistungen und sonstige Kosten abgezogen werden.
Betriebskosten
Zu den Betriebskosten (oder Gesamtkosten) zählen alle Kosten, die Sie in Ihrer betriebswirtschaftlichen Auswertung als weitgehende Zusammenfassung der sogenannten Summen- und Saldenliste finden. Dazu zählen die Personalkosten, Raumkosten, Versicherungen/Beiträge, Kfz-Kosten, Werbe-/Reisekosten, Kosten der Warenabgabe, Reparaturen/Instandhaltungen, besondere Kosten und sonstige Kosten.
Abschreibungen
Die Abschreibungen sind – obwohl sie im steuerlichen Sinne als Werteverzehr behandelt werden – ebenfalls Kosten im weiteren Sinne. Sie sind in der Tabelle optisch abgesetzt. Zu den Abschreibungen zählen sowohl alle Abschreibungen auf Sachanlagen als auch die Sofortabschreibungen auf geringwertige Wirtschaftsgüter, die in Ihren Unterlagen bzw. in der Summen- und Saldenliste auch unter der Abkürzung GwG oder GWG aufgeführt sind.
Rückstellungen
Rückstellungen sind Verbindlichkeiten, die bereits verursacht sind oder voraussichtlich entstehen werden, deren genaue Höhe und Fälligkeitszeitpunkt jedoch noch ungewiss sein kann. Dazu zählen unter anderem Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen, Steuerrückstellungen sowie sogenannte Sonderposten mit Rücklageanteil (SOPORA). Ursachen für Sonderposten mit Rücklageanteil sind Sonderabschreibungen, erhöhte Absetzungen oder die Übertragung stiller Reserven. Rücklagen können aber auch dann gebildet werden, wenn mit Straf- oder Schadenersatzzahlungen gerechnet wird. Auch hier stehen Höhe und Fälligkeitsdatum nicht fest.
Betriebsergebnis
Das Betriebsergebnis ist der Rohertrag abzüglich Betriebskosten, Abschreibungen und Steuern. Hier geschieht eine Abgrenzung zum Finanzergebnis und zum außerordentlichen Ergebnis. Würde ein Unternehmen etwa außerordentlich hohe Zins- oder sonstige Erträge verbuchen können oder außergewöhnliche Forderungsverluste hinnehmen müssen, würde es das Ergebnis des eigentlichen Unternehmenszwecks mehr oder weniger stark verzerren.
Finanzergebnis
Das Finanzergebnis ist der Saldo aus den Zinserträgen und den Erträgen aus Beteiligungen sowie den Kosten für den Geldverkehr, den Kosten für kurzfristige Zinsen (Kontokorrentzinsen) sowie für langfristige Zinsen (Darlehenszinsen). Die Kosten des Geldverkehrs beziehen sich üblicherweise auf die Kontoführungsgebühren sowie gegebenenfalls auf sogenannte Avalprovisionen. Dies sind ...