Der Mensch in seiner Wesensart ist unverändert
Auch wenn sich scheinbar viel scheinbar schnell ändert, der Mensch bleibt sich treu in seiner Wesensart, in seiner Liebenswürdigkeit, in seinen Stärken und Schwächen. Auch wenn die Singlewelt der Großstädte die Großfamilie vom Land längst abgelöst hat und die Globalisierung mit ihrer heterogen Vielfalt uns in immer neue Höhenflüge versetzen kann, auch wenn das Zeitalter der Autonomie eingeläutet ist: es gibt etwas, was sich nicht verändert hat. Das ist der Mensch in seiner Wesensart.
Das ist bei der Ausübung dieses interdisziplinären Berufsbildes besonders zu berücksichtigen, darauf muss sich der Controller einstellen.
Der Controller als heterogene Persönlichkeit
Neben Fach- und Methodenwissen gehören Erfahrung und Bildung – nicht nur Ausbildung – sowie Sozialkompetenz zu den unverzichtbaren Attributen der Persönlichkeit. Es kann also von einer langen und facettenreichen Entwicklungsphase ausgegangen werden, bis der Controller seine volle Reife erlangt hat. Folglich ist für diese Berufsgruppe nicht das Alter ausschlaggebend, sondern vielmehr die Neugierde, der wache Blick für das Marktgeschehen, Flexibilität, Dialogfähigkeit und Kommunikationsbereitschaft, um nur ein paar der wesentlichen Kriterien aufzuführen.
4.1 Checklisten für Selbst-Controller
Ausgewählte Fragen können helfen, das eigene Kommunikationsverhalten kritisch zu hinterfragen. Sie dienen der persönlichen Orientierung:
Habe ich zugehört und die Sachverhalte verstanden? |
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Habe ich die kulturellen Unterschiede mit einbezogen? |
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Habe ich die Erfahrungen langjähriger Mitarbeiter in meinen Überlegungen gewürdigt? |
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Habe ich den gebührenden Umgang mit Alter und Jugend beachtet? |
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Verantwortung übernehmen |
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Habe ich das Unternehmensziel im Auge und Handlungsempfehlungen verständlich formuliert? |
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Klarheit der Aussagen |
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Habe ich die Interessen der Betroffenen berücksichtigt? |
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Diplomatisches Verhalten |
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Habe ich die emotionalen Konsequenzen bedacht? |
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Negative Energien vermeiden |
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Habe ich die Zwänge der anderen zumindest verstanden? |
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Tab. 2: Fragen zum Kommunikationsverhalten
Welche Aspekte sind zu berücksichtigen, um Nähe zum Fachbereich aufzubauen – eine Auswahl:
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Sind mir die Verbraucher- und Markttrends bekannt? |
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Kenne ich das Wettbewerbsumfeld, um die Handlungszwänge zu verstehen? |
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Welchen Einfluss haben internationale Aktivitäten auf die Unternehmenskultur? |
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Ist der Fachbereich über politische oder gesetzlich regulierende Einflüsse ausreichend und verständlich informiert? |
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Wurden die Chancen und Risiken des Unternehmens oder der Branche in die Handlungsempfehlungen einbezogen? |
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Bin ich ausreichend über das Lieferantenumfeld, Einkauf und Materialbeschaffung oder Qualitätsmanagement informiert? |
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Habe ich die Hierarchiestrukturen – beispielsweise im Vertrieb oder der Produktion – und deren Belange ausreichend berücksichtigt? |
4.2 Einflussfaktoren auf den persönlichen Erfolg
In der Ausübung seines Berufes hat der Controller den kritischen Blick für das, was in Unternehmen und auf den Märkten passiert, er versteht betriebswirtschaftliche und wirtschaftliche Zusammenhänge. Er weiß, was sich hinter den Zahlen verbirgt und wie sie zu interpretieren sind (Ursache – Wirkung).
Soziale Kompetenz
Der persönliche Erfolg des Controllers hängt entscheidend davon ab, dass er über soziale Kompetenz verfügt, Mut und Rückgrat zeigt, den Weg zwischen Offenheit und Diplomatie findet und respektvoll mit Kultur und Tradition umgeht. Nicht nur global, auch im eigenen Land.
Interkulturelle Kompetenz
In seiner Rolle als Business-Partner muss er auf dem Weg der Zielerreichung die Menschen unterschiedlicher Bereiche, Kulturen, Regionen und Länder verstehen und verbinden, um damit sein Unternehmen auf Erfolgskurs zu bringen.
Führungsverhalten
In einer autonomen Gesellschaft sind Führungsqualitäten besonders gefragt. Führen bedeutet nicht kommandieren. Wer führen will, braucht dafür innere Motivation und Überzeugungskraft. Führen heißt, dass man für sein Unternehmen etwas erreichen will und dafür eine Gruppe von Menschen begeistern muss. Vorgesetzte und Mitarbeiter sollen zufrieden sein. Wer in seiner Rolle alle Beteiligten einbezieht, der führt.