Es wurde gezeigt, wie "Controlling" in einem Prozessmodell dargestellt werden kann. Das Controlling-Prozessmodell umfasst in seiner 2. Auflage maßgeblich 10 Controlling-Hauptprozesse, die im vorliegenden Buch inklusive der Teilprozesse einheitlich beschrieben, grafisch dargestellt und mit konkreten Hinweisen für die Praxis versehen werden. Im Querschnitt zu den 10 Hauptprozessen ist das Funktionscontrolling angesiedelt. Diese neue Ordnung der Controllingprozesse ist umgeben vom Controlling-Steuerungsrahmen, bestehend aus Zielfestlegung, Planung und Steuerung.
Prozessgestaltung
Das Buch eignet sich als Leitfaden für die Beschreibung und Gestaltung von Prozessen des Controllings. So können bspw. die hier abgebildeten Prozessdarstellungen und -beschreibungen in Form von Templates sehr hilfreich sein, Prozesse standardisiert aufzunehmen sowie einheitlich zu dokumentieren. Darüber hinaus können sie bei der Analyse von Prozessabläufen unterstützen. Wird angestrebt, Prozessabläufe zu verbessern, sollte die Prozessaufnahme bis auf die Ebene der Aktivitäten durchgeführt werden. Hierfür empfiehlt sich die Prozessaufnahme gemäß der in Abschnitt 4.3 am Beispiel des Management Reporting skizzierten Vorlage.
Prozessoptimierung
Prozessverbesserungen setzen allerdings auch eine gewisse Vergleichsgrundlage voraus. Für jeden Prozess sind, wie in Abschnitt 4.2 beschrieben, Leistungsindikatoren zu definieren, mit denen deren Ist-Situation gemessen und dem entsprechenden Ziel gegenübergestellt werden kann. Nur so können Potenziale aufgedeckt und entsprechende Maßnahmen für die Optimierung von Controllingprozessen eingeleitet werden.
IT-Implementierung
Genauso gut kann das Controlling-Prozessmodell 2.0 bei der Implementierung von IT unterstützen – wie z. B. beim Einsatz von Business-Intelligence-Systemen zur Unternehmenssteuerung. Ausgehend von den definierten Schnittstellen gemäß dem SIPOC-Prinzip können Daten-/Informationsflüsse abgebildet, analysiert und, wenn erforderlich, angepasst werden. Aufgrund seiner Allgemeingültigkeit kann das Controlling-Prozessmodell unabhängig von der Aktualität der Systemstruktur in jedem Unternehmen zur Anwendung kommen.
Controlling-Prozessmodell als Standard
Das Controlling-Prozessmodell ist als Standard(-Landkarte) zu verstehen, mit dessen Hilfe Unternehmen ihre Prozesse einrichten und ausführen können. Gestalten Unternehmen ihre Controllingprozesse gemäß der hier vorgeschlagenen Dokumentation, sollte die Grundlage für einen weitestgehend standardisierten Ablauf im Controlling geschaffen sein. Das Controlling-Prozessmodell erlaubt dadurch nicht nur Controllern, eigene Abläufe zu erfassen, sondern macht Controlling damit auch für andere Bereiche im Unternehmen besser greifbar und fördert die Rolle des Controllers als Business-Partner des Managements im Unternehmen.
Nutzen
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass das Controlling-Prozessmodell in seiner nun 2. Auflage eine wesentliche Grundlage bildet für die Standardisierung, die Zuordnung von Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen sowie die IT-Umsetzung von Controllingprozessen. Auf diese Weise liefert das Buch die Basis für die Etablierung eines ganzheitlichen Controllingverständnisses und kommt so der geforderten Prozessorientierung im Controlling nach.