Prof. Dr. Reinhold Hölscher, Prof. Dr. Christian Kalhöfer
Devisenfutures stellen neben den Devisentermingeschäften (Devisentermingeschäfte) und den Währungsswaps eine weitere Möglichkeit zur Absicherung von Fremdwährungspositionen mithilfe von unbedingten Termingeschäften (Termingeschäfte) dar. Devisenfutures beinhalten die vertragliche Verpflichtung, einen Währungsbetrag zu einem bestimmten Kurs und zu einem festgelegten Termin in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Devisenfutures sind in ihren Merkmalen den Devisentermingeschäften sehr ähnlich, im Unterschied zu den Devisentermingeschäften handelt es sich hierbei aber um börsengehandelte Produkte mit hohem Standardisierungsgrad. Die Standardisierung hat im Vergleich zum Devisentermingeschäft sowohl Vor- als auch Nachteile.
So ist als Vorteil die außerordentliche Liquidität der Futures-Märkte zu nennen, durch welche hohe Umsätze entstehen. Diese hohe Marktliquidität führt zum einen dazu, dass eine schnelle Orderausführung auch bei hohen Volumina gewährleistet ist, zum anderen gelten auch bei kleineren Volumina marktgerechte Kurse. Bei Devisentermingeschäften müssen demgegenüber bei kleinen Volumina oftmals hohe Kursaufschläge in Kauf genommen werden. Der Börsenhandel hat außerdem den Vorteil, dass die Positionen vor Fälligkeit durch entsprechende Gegengeschäfte glattgestellt werden können. Ein weiterer Vorteil der Standardisierung ist im Kontraktpartner zu sehen, denn Futures werden nur an Terminbörsen gehandelt. Hier tritt stets das Clearinghouse der Börse als Marktpartner auf, das die Erfüllung der Verträge garantiert. Im Unterschied zu den außerbörslichen Devisentermingeschäften handeln die Marktteilnehmer bei Devisenfutures also praktisch ohne Bonitätsrisiko.Der Handel an der Terminbörse ist sehr transparent, sodass sich sowohl die Preisbildung als auch die Ausführung von Aufträgen problemlos nachvollziehen lassen.
Als nachteilige Auswirkung hat die Standardisierung zunächst zur Konsequenz, dass Devisenfutures nur über ein ganzzahliges Vielfaches des Kontraktwertes abgeschlossen werden können und nur wenige Fälligkeitstermine zur Verfügung stehen. Der größte Nachteil stellt die fehlende Anpassungsmöglichkeit an individuelle Bedürfnisse wie Volumen und Laufzeit dar. Daneben existiert auch nach der Absicherung eine gewisse wechselkursbedingte Unsicherheit, da nach dem Abschluss eines Devisenfutures ggf. Margins, also Nachschusszahlungen an die Börse, erbracht werden müssen, die ebenfalls in Fremdwährung zu leisten sind.