Ausgangssituation
Ein strategisches Frühwarninstrument war bislang nicht eingeführt.
Problemstellung
Kontrollmechanismen für die strategische Ausrichtung der Unternehmensgruppe waren damit nicht gegeben. Der Wachstumsprozess unterlag folglich externen Risiken, die möglicherweise nicht rechtzeitig erkannt werden.
Problemlösung
Abhilfe schafften Instrumente, die in der Unternehmenspraxis bereits erprobt und leicht handhabbar sind. Sie erlauben der Firmenleitung eine regelmäßige Auseinandersetzung mit der globalen Umwelt, der Branchenstruktur, den Wettbewerbern, den eigenen Stärken und Schwächen und quantifizieren etwaige Ergebnisabweichungen. Im Einzelnen werden externe Einflüsse und Brancheneinflüsse analysiert (s. Tab. 3 und 4).
|
Beschreibung der Risiken |
Geschätztes Zeitfenster für die Risiken |
Risiko- bewertung (1 =leicht, 6 = bestandsgefährdend) |
Kommentierung, Maßnahmen |
rechtliche/politische Risiken |
Einführung Mindestlohn |
2015 – 2016 |
4 |
Preiserhöhung, Optimierung der Schichteinteilung |
technologische Risiken |
Altersstruktur der Produktionsanlagen |
2014 – 2018 |
3 |
Ersatzinvestitionen 2014 -2016 |
ökologische Risiken |
Wasserqualität Qualität der Rohstoffe |
laufend regelmäßig |
5 5 |
wöchentliche Prüfung Prüfung pro Lieferung |
demografische Risiken |
Altersstruktur der MA |
2014 – 2017 |
2 |
Ausbildung junger MA |
ökonomische Risiken |
Lagerkapazität Bedarfsgerechte Produktion im Sommer |
2015 – 2016 03 – 08/2015 |
3 4 |
Baumaßnahmen begonnen Wöchentlicher Abgleich der Bestände und Abverkäufe |
sonstige Risiken |
Sportunfall des Marketingleiters |
10-11/2015 |
1 |
Beauftragung einer Marketingagentur zur Überbrückung |
Tab. 3: Vorschlag für ein Arbeitspapier zur Betrachtung der externen Einflüsse
Die externen Einflüsse können naturgemäß nicht beeinflusst werden. Allerdings hilft diese Darstellung, die Zusammenhänge von Ursachen und Wirkungen anschaulich zu machen. Die strategische Ausrichtung kann hierdurch selbstkritisch hinterfragt werden.
4.8.1 Branchenanalyse
In Anlehnung an die Konzeption der Triebkräfte nach Porter erlaubt diese Darstellung eine Abschätzung der strategischen Ausrichtung innerhalb des Branchenverbundes. Durch die objektive Beurteilung dieser Parameter mit Hilfe einer Bewertungsskala (z. B. 1 = sehr nachteilig, 2 = nachteilig, … 5 = vorteilhaft, 6 = sehr vorteilhaft) kann man die Risiken auf das Unternehmen dynamisch darstellen.
|
heute |
in 3 Jahren |
Kommentar, Bewertung |
Verhandlungsstärke der Lieferanten Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten Bedeutung der Lieferanten für Qualität und Service Bedeutung des Auftragsvolumens für Lieferanten Gefahr der Vorwärtsintegration Umstellungskosten bei Lieferantenwechsel |
gering hoch gering gering unwesentlich |
geringer hoch gering gering unwesentlich |
Ziel: Diversifizierung bei gleichbleibender Qualität Qualität der RHB äußerst entscheidend regional bedeutend, ansonsten noch nicht regelmäßige Marktbeobachtung es gibt genug Lieferanten |
Verhandlungsstärke der Abnehmer Anzahl wichtiger Abnehmer Bedeutung von Qualität und Service für die Abnehmer Bedeutung der Kosten für die Abnehmer Bedeutung der Lieferbereitschaft und –zeit für die Abnehmer Gefahr der Rückwärtsintegration |
hoch sehr hoch hoch sehr hoch hoch |
weniger hoch sehr hoch sehr hoch sehr hoch |
Ziel: Diversifizierung regional sehr bedeutend Verdrängungswettbewerb möglich Lieferzuverlässigkeit bedeutendes Kriterium regelmäßige Marktbeobachtung |
Substitutionsprodukte Verfügbarkeit von Substitutionsprodukten Preisdruck durch Substitutionsprodukte Rentabilität der Hersteller von Ersatzprodukten Einzigartiger Zusatznutzen eigener Produkte Umstellungskosten des Kunden bei Produktwechsel |
hoch hoch ??? hoch unbedeutend |
hoch hoch ??? hoch unbedeutend |
Regelmäßige Marktbeobachtung erforderlich s. o. schwer einzuschätzen hohe Produktinnovation im eigenen Unternehmen Kundenmarkt |
Markteintrittsbarrieren Möglichkeit des Know-how-/Technologieerwerbes Bedeutung von Referenzen/Markennamen Aufbau des Vertriebs/Kundenzugangs Kapital-/Finanzierungserfordernisse Bedeutung von Skalenerträgen |
unbedeutend unbedeutend hoch gering gering |
unbedeutend unbedeutend hoch gering gering |
Chancen durch Optimierung der Produktionsabläufe Etablierung als regionale Marke vorantreiben Überregionale Chancen durch Vertriebsoptimierung regelmäßige Preisbeobachtung momentan schwer einzuschätzen |
Wettbewerbsintensität Anzahl der Wettbewerber Marktanteil der 5 größten Wettbewerber Aggressivität des Wettbewerbes Marktaustrittsbarrieren Auslastung der Branche |
sehr hoch sehr hoch sehr hoch gering sehr hoch |
sehr hoch sehr hoch sehr hoch gering sehr hoch |
Stärkere Etablierung als regionale Marke erforderlich Eigene Produkte bedienen Nischenmarkt = Wettbewerbsvorteil ggü. Wettbewerbern siehe oben grundsätzlich gering, aber Etablierung entscheidend für das Geschäftsmodell Verdrängungswettbewerb; bietet aber Chancen für Nischenprodukte |
Tab. 4:Vorschlag für ein Arbeitspapier zur Analyse der Branchenstruktur
4.8.2 Betrachtung der Wettbewerber
Mit dieser Gegenüberstellung der stärksten Wettbewerber wird sichtbar, wo die Schwer...