Jede Führungskraft will gut sein! Allerdings sind die Vorstellungen davon, was gut ist, sehr unterschiedlich. Da sich Führungskräfte in der Regel in der klassischen Sandwichposition befinden, empfangen sie Ziele und Aufgaben von ihrem jeweiligen Chef. Diese Punkte werden an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weitergegeben. Führungskräfte sind also in der Rolle des Koordinators aktiv. Das fällt uns sehr leicht, wenn wir mit den Zielen und den Aufgaben selbst einverstanden sind. Wir hätten es exakt so ausgewählt und entschieden. Wie ist es aber, wenn wir diese Vorgaben weder nachvollziehen können, noch weitergeben wollen? In dem Fall zeigt sich die Qualität der Führungskraft. Wenn wir es uns bequem machen, reichen wir die einfach an die Mitarbeiter weiter. Ohne Überzeugung, ohne Leidenschaft und im Zweifelsfall mit viel Druck und einer strikten Anweisung.
Schade. Aus meiner Sicht sind wir als Führungskraft jetzt aufgefordert, uns mit unserem Chef auseinanderzusetzen, um die Ziele und Aufgaben zu klären. Im intensiven Dialog verstehen wir die Hintergründe und akzeptieren die Vorgabe. Oder wir argumentieren und versuchen mit dem Chef eine Anpassung der Ziele und Aufgaben zu erreichen.
Machen wir uns deutlich: Es ist herausfordernd, Sachverhalte überzeugend an Mitarbeiter zu vermitteln, wenn man selbst nicht hinter diesen Punkten steht. Also brauchen wir als Führungskraft eine sehr gute Kommunikations- und Konfliktmanagementfähigkeit um unsere Gestaltungsmöglichkeiten maximal zu nutzen.
Sie brauchen für sich selbst einen Kompass, um Ihre Führungsaufgabe und Ihre Ansprüche auszurichten. Legen Sie die Punkte fest, die Ihnen wichtig sind und fixieren Sie gleichfalls die Punkte, die Sie in Ihrer Führung unbedingt vermeiden wollen. Berücksichtigen Sie dabei die Unternehmenskultur und die Anforderungen an Führungskräfte in Ihrem Unternehmen. Dadurch grenzen Sie Ihr Führungsverhalten ab. Das bezeichne ich sehr gerne als Leitplanken. Sind sie zu eng gefasst, werden Sie als sehr dominant/autoritär wahrgenommen. Denn Sie versuchen immer Lösungen in den Grenzen der engen Leitplanken zu finden. Sind Ihre Leitplanken zu weit gesetzt, wird es sehr schwierig, Struktur und Ordnung zu schaffen. Mitarbeiter empfinden den großen Freiraum häufig als sehr positiv. Dies hält leider aber nur eine Zeit lang an. Dann vermissen Mitarbeiter Regeln und fühlen sich oft alleine gelassen. Finden Sie Ihren Weg!