Finanzprozesse in modernen CFO-Organisationen kommen ohne IT-Unterstützung nicht mehr aus. Aus diesem Grund werden in diesem Abschnitt drei Aspekte stärker beleuchtet:
- Harmonisierung der ERP- und BI-Systemlandschaften
- Harmonisierung der Stammdatenstrukturen
- Perspektiven durch die Einführung von SAP S/4HANA
Viele Unternehmen haben sich One.ERP-Initiativen auf die Fahnen geschrieben. Die primären Gründe liegen nicht unbedingt in der Harmonisierung des externen und internen Berichts- und Rechnungswesens, sondern in der strukturellen Harmonisierung und Standardisierung von Daten, Prozessen und Informationen sowie im Bereich der Kosteneinsparung.
Selbstverständlich haben diese Initiativen aber auch einen massiven Einfluss auf das externe und interne Reporting.
One.ERP-Initiativen
Beim Aufbau einer One.ERP-Systemlandschaft wird in den meisten Fällen kein Zweikreissystem für einen internen und einen externen Berichtsweg aufgebaut. Sinnvollerweise werden Buchungsvorschriften so harmonisiert, dass sie dem internen und dem externen Reporting genügen. Konsolidierungssysteme erzeugen eine harmonisierte Sicht auf den Konzern und ggf. auf Teilkonzerne, Divisionen oder weitere Strukturen; Überleitungen zwischen externem und internem Berichtswesen werden gesondert ausgewiesen. Somit haben One.ERP-Initiativen quasi als Nebeneffekt die Harmonisierung des externen und internen Berichts-und Rechnungswesens mit vorangetrieben. Abb. 5 illustriert die positiven Effekte.
Abb. 5: Vorteile einer One.ERP-Initiative
Beschleunigt wird dieser Effekt durch die neue Generation der SAP-Software S/4HANA. SAP S/4HANA ist hoch integrativ aufgebaut, losgelöste Nebenbücher für das Controlling existieren nicht mehr, Haupt- und Nebenbücher werden integriert. Idealerweise werden Buchungen so kontiert, dass sie sowohl den Anforderungen des externen als auch des internen Berichtswesens genügen.
Abb. 6: Zusammenführung Haupt-/Nebenbücher über SAP S/4HANA
Einhergehend mit One.ERP-Initiativen verfestigt sich das Problembewusstsein bezüglich nicht harmonisierter Stammdaten. Neben wichtigen Stammdatenobjekten wie Kreditoren, Debitoren und dem Materialstamm betrifft dies auch Stammdaten aus dem Finance-Bereich.
Kontenrahmen und Kontierungsvorschriften
Die Harmonisierung des Kontenrahmens und der Kostenarten bilden eine wichtige Voraussetzung für eine Integration des externen und internen Berichts- und Rechnungswesens. Die Integration der Kontierungsvorschriften, um gleichermaßen das externe und das interne Berichtswesen zu befriedigen, ist ebenfalls ein wesentlicher Faktor harmonisierter Stammdaten. Abb. 7 stellt beispielhaft den Zusammenhang zwischen einheitlichen Kontierungen auf Basis harmonisierter Stammdaten und einem konsistenten Berichts- und Rechnungswesens dar.
Abb. 7: Abhängigkeit Stammdaten zu KPIs
Harmonisierungstiefe (einheitliche Datenbasis, Harmonisierung der technischen Infrastruktur und organisatorische Zusammenführung) sind die Basis für die Konvergenz des internen und externen Rechnungswesens.