Die Outcome-Kennzahlen messen den wirtschaftlichen Erfolg der Markteinführung eines Neuprodukts und werden häufig als relative Messgrößen definiert. Bei der Unternehmensgruppe fischer wird Outcome durch die Kennzahl "Neuheitenquote in %" gemessen. Dabei wird der Umatz mit einem Neuprodukt einer strategischen Geschäftseinheit ins Verhältnis zum gesamten Umsatz dieser strategischen Geschäftseinheit gesetzt. Wichtig war in diesem Zusammenhang, über die Defintion eines Neuprodukts ein einheitliches Verständnis in allen Bereichen zu erlangen.
Aktuell wird ein Produkt als Neuprodukt bezeichnet, wenn
- für das Produkt eine neue Artikelnummer angelegt wird oder
- das Produkt Zulassungsänderungen mit signifikantem Kundennutzen aufweist und dieser Nutzen auch als "neu" kommuniziert wird oder
- ein neues Verpackungskonzept nach außen als "neu" kommuniziert wird.
Generell gilt ein Neuprodukt ab dem ersten Verkauf für einen Zeitraum von 3 Jahren als Neuprodukt.
Abb. 9: Neuheitenquote
Vor- und Nachteile der Neuheitenquote
Der positive Aspekt an dieser Kennzahl ist, dass sie zur Nachverfolgung der strategischen Ziele eingesetzt werden kann. Der Nachteil der subjektiven Einschätzung wurde mit der exakten Definition weitgehend beseitigt. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Kennzahl nur auf Umsatzwachstum ausgelegt ist und nicht die Ertragsfähigkeit der neuen Produkte widerspiegelt. Da langfristiges Wachstum nur durch Gewinne erreicht werden kann, wäre ein weiteres Optimierungspotenzial für die Zukunft, auch den Anteil der Gross-Marge, die mit Neuprodukten erzielt wird, an der gesamten Gross-Marge des Unternehmens auszuweisen. Zusätzlich zu dem Umsatz oder der Gross-Marge, die mit Neuprodukten erzielt wird, ist es wichtig, auch die Effektivität der Produktentwicklung zu messen. Dabei wird der wirtschaftliche Nutzen der Projekte dem investierten Projektbudget der gleichen Projekte gegenübergestellt:
Abb. 10: Effektivität der Entwicklung
Hierbei ist es auch interessant, diese Kennzahl sowohl im Projektstatus zu ermitteln als auch nach Abschluss des Projekts den Istzahlen im Rahmen eines Post-Audits gegenüberzustellen. Der Vorteil dieser Kennzahl ist, dass sie die Effektivität des Einsatzes der für den Innovationsprozess zur Verfügung stehenden Mittel misst. Vor allem durch Plan-Ist-Vergleiche können die im Rahmen der Planung des Projekts zugrunde gelegten Annahmen überprüft werden und bei Abweichungen Maßnahmen für das aktuelle Projekt sowie über allgemeine Erkenntnisse auch für zukünftige Projekte getroffen werden.
Abb. 11: Innovationsleistung
Eine weitere Kennzahl zur Messung der Effektivität der Entwicklung, die sich auch auf die angrenzenden Bereiche ausdehnt und zukünftig eingeführt werden soll, ist die Innovationsleistung.
Als Innovationsleistung wird sowohl die Leistung des Produktmanagements zusammen mit der Entwicklung als auch die Umsetzung im Markt durch das Marketing und den Vertrieb bezeichnet.
Die Innovationsleistung eines Produkts wird stets im Jahr der Markteinführung gemessen. Die gesamte Innovationsleistung eines Jahres ergibt sich aus der Aufsummierung aller relevanten Projekte eines Jahres.
Die Innovationsleistung kann demnach durch ein erfolgreiches Zusammenspiel aller Parteien gesteigert werden:
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Hohe Umsatzerwartungen im Vertrieb |
(Vorbereitung des Launchs) |
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Hohe Innovationsquote |
(innovative Produkte) |
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Niedrige Durchlaufzeit im PEP |
(schnellere Ideenumsetzung) |
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Hohe Umsetzungsquote |
(erfolgreiche Einführung) |
Gleichzeitig nivelliert die Kennzahl eventuell Fehleinschätzungen aus dem Markt. Bei einer zu niedrigen Umsatzerwartung und einer übermäßigen Umsetzungsquote bereinigt sich die Kennzahl selbst, ebenso bei überhöhter Umsatzerwartung und zu niedriger Umsetzungsquote.
Abschließend ist festzuhalten, dass das Innovationscontrolling ein Prozess ist, der kontinuierlich überprüft und an die Marktgegebenheiten angepasst werden muss. Da Innovationen für den zukünftigen Unternehmenserfolg unerlässlich sind und mit Innovationen hohe Kosten und Investitionen verbunden sind, ist es wichtig, ein effektives Innovationscontrolling mit den steuerungsrelevanten Kennzahlen aufzubauen. Dies gilt sowohl für den Strategie- und Planungsprozess als auch für die Entwicklungsleistung, die tatsächlich im aktuellen Jahr erzielt wird.