3.1 Aufgabengebiete
Die klassische Kostenrechnung wird hauptsächlich in produzierenden Unternehmen eingesetzt. In diesen Unternehmen erfüllt die Kostenrechnung folgende allgemeine Aufgaben:
- Ermittlung von Kostenfaktoren wie Material, Arbeit und Gemeinkosten
- Vorgabe von Richtwerten (= Sollkosten)
- Kontrolle der Zielerreichung (= Istkosten)
- Preis- und Gewinnermittlung
3.2 Externe Berichterstattung
Die Ausgangskriterien für die Entwicklung einer Kostenrechnung für den Betrieb sind:
- einfache und zeitsparende Handhabung,
- eine schnelle Bearbeitung,
- Anlehnung an die klassische Kostenrechnung unter Berücksichtigung der Besonderheiten der verschiedenen Branchen, um nachvollziehbare Kostenermittlungen und -berechnungen durchführen zu können,
- Angebot integrierter und flexibler Auswertungsmöglichkeiten,
- Präsentation leicht verständlicher und anschaulicher Darstellungen in möglichst verdichteter Form.
In Gesprächen mit der Bank hilft es immer, konkrete Zahlen und Fakten vorlegen zu können. Mit einer Kostenrechnung können Sie diese harten Zahlen und Fakten vorlegen und darüber hinaus zeigen, dass Sie in betriebswirtschaftlichem Sinne als Unternehmer handeln.
Mit einer Kostenrechnung können Leistungsketten kostentechnisch analysiert werden. Sollte eine Leistungskette das erwünschte Ergebnis nicht bringen, hat man die Möglichkeit – selbstverständlich immer unter Berücksichtigung der betrieblichen spezifischen Gegebenheiten – günstige Alternativen zu finden. Das sensible Thema "Kosteneinsparung im Betrieb" lässt sich an dieser Stelle nicht vermeiden. Mit einer Kostenrechnung kann den konsequenten Bemühungen hinsichtlich der Einkommensverschlechterung entgegengewirkt werden.
Das betriebliche Rechnungswesen setzt sich aus einem internen und einem externen Bestandteil zusammen. Der externe Bestandteil – Buchhaltung/Jahresabschluss/Bilanz – unterliegt gesetzlichen und steuerrechtlichen Bestimmungen hinsichtlich Aufbau und Inhalt (der Dokumentationsfunktion). Der interne Bestandteil des Rechnungswesens – Kostenrechnung und Liquiditätsrechnung – ist dagegen von rechtlichen Bestimmungen unabhängig und wird durch die zweckmäßige Bestimmung in ihrer Gestaltung und ihrem Informationsgehalt bestimmt. Dadurch ist es möglich, ein auf die spezifischen betrieblichen Gegebenheiten abgestimmtes System zu realisieren.
Für die betrieblichen Überlegungen sind zwei Elemente des internen Rechnungswesens von vordergründiger Bedeutung: Liquiditätsplanung/-rechnung und Kostenrechnung.