Die positive Energie eines Teams kann mit dieser Methode besonders gut entfacht werden. Ob zu Beginn eines Projekts, in kritischen Phasen eines Prozesses oder in besonders emotionalen Situationen eines Teams in einer Reorganisation – die Fokussierung auf Erfolgsgeschichten und deren Ursachen, in der Vergangenheit oder in der Zukunft, können das erfolgsentscheidende Momentum erzeugen, auf dem eine Gruppe aufbauen kann.
Diese Methode wurde u. a. bei Alpiq, einem Schweizer Energieunternehmen, erfolgreich für Projekte im Controlling, aber auch für unternehmensübergreifende Initiativen eingesetzt.
Appreciative Interviews ist eine Anpassung der Methode Appreciative Inquiries, die mit den vier Phasen Discover, Dream, Design und Deliver noch weitere Möglichkeiten für ein strukturiertes Vorgehen bietet.
Ablauf der Elemente aus beiden Methoden kombiniert
Die Teilnehmer wurden in der ersten Runde gebeten, von einer besonderen Herausforderung aus ihrer Vergangenheit mit Erfolgserlebnis im Kontext eines spezifischen Themas zu berichten. Die Fragestellungen sind in Abb. 2 dargestellt.
Abb. 2: Fragestellungen für die Appreciate Interviews
Die Teilnehmer wurden aufgefordert, sich in Zweiergruppen gegenseitig zu befragen, je 5 Minuten pro Person. Der Interviewer sollte die Highlights während des Gespräches auf einer Karte oder einem Miro Board notieren. Zurück in der Gruppe wurden diese Highlights jeweils kurz vorgestellt. Die anschließende Fragenrunde ermöglichte, Details noch eingehender zu diskutieren.
In der zweiten Runde sollten sich die Teilnehmer in die Zukunft versetzen. Sie sollten sich vorstellen, in einen Tiefschlaf gefallen und nach fünf Jahren wieder erwacht zu sein. Sie würden vom Erfolg des Projekts, Themas, etc. aus den Medien erfahren und darauf ihre alten Kollegen befragen,
- weshalb es zu diesem Erfolg kommen konnte (WHY?),
- was den Unterschied zur Ausgangssituation ausmacht,
- was geschehen ist und
- was der Beitrag des Projektteams hierfür war (WHAT? und HOW?).
Jeder Teilnehmer notierte sich die Antworten auf diese Fragen (10 Minuten) und erzählte seine wesentlichen Aspekte in Form einer Geschichte. In der abschließenden Diskussion wurde insbesondere auf die Unterschiede der Erfolgsgeschichten fokussiert, um Vorgehensvarianten zu erkennen und Optionen abzuwägen.
Für die Weiterentwicklung der gewonnenen Erkenntnisse konnten andere Liberating Structures angewendet werden. Besonders interessant war die kreative Zerstörung mit TRIZ, um nach der Erfolgsperspektive die umgekehrte Sichtweise einzunehmen.