Einheitliche Skalierung schafft Übersicht
Einheitliche Skalen sind sehr wichtig für die leserfreundliche Abbildung von Geschäftsdaten. Ohne sie verwirren grafische Darstellungen oft mehr als sie nützen. Gleich große Werte müssen auch gleich groß angezeigt werden. Unterschiedliche Werte müssen maßstäblich richtig gezeichnet werden.
2 Skalierungsfehler treten bei Diagrammen regelmäßig auf. Einerseits werden Achsen oder Balken abgeschnitten und andererseits ist die Achsenlänge bei jedem Diagramm unterschiedlich. Oft verursacht Excel diese problematischen Darstellungen mit seiner eingebauten Automatik.
Manchmal werden die Achsen aber auch absichtlich falsch eingestellt, damit Wertunterschiede in einzelnen Diagrammen größer zu sehen sind. Diese Überlegung greift aber zu kurz, da auf diese Weise die wertvolle Überblicksfunktion der Grafiken geopfert wird. Uneinheitliche Grafiken können sogar einen negativen Effekt haben, indem sie die Betrachter verwirren oder täuschen. Richtige, verständliche Visualisierung braucht unbedingt einheitliche Skalen für alle Diagramme die vergleichbare Werte anzeigen, z. B. für alle Werte in Mio. EUR.
Die richtige Skalierung gehört erfahrungsgemäß zu den anspruchsvolleren Umsetzungsschritten. Einige Berichtsersteller geben aber viel zu voreilig ihre Verbesserungsideen auf. Mit 2 einfachen Designtricks lassen sich sehr gute Ergebnisse erzielen (vgl. Abb. 4).
Abb. 4: Skalierung richtig lösen: oben: asymmetrisches Seitenlayout – größter Wert bekommt maximalen Raum; unten: Skalierungsindikator zeigt unterschiedliche Skalen Abb 4 Skalierung.png
Die beste Lösung ist ein einheitlicher Maßstab. Dadurch sind alle Grafiken direkt visuell vergleichbar. Der Maßstab gilt idealerweise im gesamten Bericht, mindestens aber pro Berichtsseite, d. h. für alle Diagramme die gleichzeitig betrachtet werden sollen. Wird diese elementare Designregel verletzt, so verliert die gesamte Seite ihren Hauptnutzen - den Überblick. Landkarten haben eine ähnliche Funktion. Auch sie funktionieren nur, wenn zumindest pro Blatt ein einheitlicher Maßstab eingehalten wird.
Oft ist es notwendig, das Layout geschickt aufzuteilen, sodass der Raum auf der Seite für große und kleine Werte optimal genutzt wird (vgl. Abb. 4, oben).
Sollte diese bevorzugte Lösung nicht in Frage kommen, gibt es eine gute Alternative. Sog. Skalierungsindikatoren können deutlich auf Skalenunterschiede hinweisen (vgl. Abb. 4, unten). Rahmen oder abgewandeltes Balkendesign funktionieren ebenfalls sehr gut als visuelle Hinweise. Im Interesse der Leser sollten jedoch so wenig unterschiedliche Maßstäbe wie möglich gezeigt werden, z. B. 2 oder maximal 3. Diese Lösung entspricht dem Konzept der Innenstadtkarte bei Stadtplänen. Auch sie hat einen anderen Maßstab als die Hauptkarte, ist aber optisch so klar abgegrenzt, dass keine Verwirrung entsteht.
Skalierungsprobleme lassen sich mit den gezeigten Designmethoden fast immer zufriedenstellend lösen. Die Umsetzung erfordert eine gewisse Konsequenz, verspricht aber auch eine deutliche Qualitätsverbesserung.